Hemsbach

Am Wiesensee in Hemsbach geht es bunt zu

Der Förderverein KunstPlatz gestaltet eine 30 Meter lange Wand im Freibad Wiesensee neu. Welche Motive dort zu sehen sind.

Die 30 Meter lange Wand an der Innenseite des Freibades Wiesensee ist dank einer Initiative des Fördervereins KunstPlatz bald fertig bemalt. Foto: Astrid Wagner
Die 30 Meter lange Wand an der Innenseite des Freibades Wiesensee ist dank einer Initiative des Fördervereins KunstPlatz bald fertig bemalt.

Die Stadt wird bunter. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Dafür sorgt dieser Tage der Förderverein KunstPlatz mit einer Malaktion am Wiesensee. Schön war er nie, der Anblick der Innenseite der Außenmauer des beliebten Freibades. Die nackten Betonwände wirkten wenig einladend, schon gar nicht, seit die neue Außengastronomie optisch so ansprechende Akzente gesetzt hat. Doch mit dem tristen Ausblick ist es nun vorüber. Das 30 mal 1,80 Meter lange Stück Mauer überrascht jetzt in ganz neuem Gewand.

Newsletter

Holen Sie sich den WNOZ-Newsletter und verpassen Sie keine Nachrichten aus Ihrer Region und aller Welt.

Mit Ihrer Registrierung nehmen Sie die Datenschutzerklärung zur Kenntnis.

Birgitta Brehm-Heuser und Nadine Feindura vom Verein KunstPlatz sind mit ein paar weiteren Helfern eifrig am Malen. Auf der Mauer entsteht nach und nach eine Landschaft. Viel ist schon zu erkennen. Verantwortlich für den Entwurf ist Nadine Feindura, die seit vier Jahren Mitglied des Vereins und seit 2023 Beisitzerin ist. Es ist das erste Mal für sie, dass sie eine ganze Wand gestaltet, wie sie verrät.

Vorlage skizziert

Mit der Planung wurde Ende April begonnen. Sie hat daheim einzelne Motive gezeichnet und dann daraus das ganze Werk auf dem Computer zusammengestellt. Der Ausdruck dient als Vorlage – sowohl für das Skizzieren der Umrisse auf der Wand, das Feindura übernommen hat, als auch für die Mitmaler als Beispiel dafür, welche Farben verwendet werden sollen. Hier und da sind auch auf den vorskizzierten Motiven Hinweise enthalten: H steht dort für hell, ein D für dunkel. Bevor es ans Malen ging, hatte der Förderverein Wiesensee die lange Wand gesäubert und grundiert. Von dessen Mitgliedern ging auch die Initiative aus, die Wand optisch ansprechender zu gestalten. Der Verein KunstPlatz wurde gefragt und sagte gerne zu, mit einem weiteren Farbtupfer in Hemsbach Akzente zu setzen. Schließlich ging es ans Malen.

Jetzt traf sich die Gruppe zum mittlerweile fünften Mal, ein sechstes Mal wird wohl folgen, denn in den Mittagsstunden wurde es zu heiß, um weiter zu arbeiten. Jeweils vier bis fünf Stunden wurde an den einzelnen Tagen gemalt. Zwischen sechs und zwölf Hobbymaler haben an den Terminen jeweils bisher die Pinsel geschwungen. Verwendet wird Abtönfarbe. „Das Malen hat tatsächlich etwas Meditatives“, bestätigt Brehm-Heuser auf Nachfrage. Vielen Mitmalern sei es ähnlich ergangen. „Es kommen immer wieder Leute vorbei, die uns sagen, wie toll es wird. Es gibt eine sehr große, positive Resonanz, freut sich Brehm-Heuser, die Schriftführerin des Vereins ist.

Und wirklich: Auf der von der Stadt gesäuberten und grundierten Wand ist schon richtig viel zu sehen. Auf zarten Grüntönen entsteht ein Stillleben vom Wiesensee: Dort schwimmt ein Hecht, hier andere Fische, auch das Auto ist zu sehen, das sich angeblich an einer Stelle des Sees unter Wasser befindet. Noch sind die Konturen nicht ganz ausgemalt, aber man erkennt bereits: Bei der Automarke handelt es sich um eine Ente. Eine rote. Auch eine Ruhebank ist zu sehen, eine hölzerne Brücke, Wasserpflanzen sowie de abwechslungsreiche Flora rund um den See – Schlingpflanzen, große Blätter und Blüten. Geht man nun auf den Gastro-Bereich zu, dann fällt der Blick auf die Wand. Ein Anblick, der ungleich schöner und einladender ist als zuvor. Der „Schandfleck“ Betonmauer ist Geschichte.

Nächste Projekte sind in Planung

Und auch das nächste Projekt ist schon in Planung, denn es gibt noch ein weiteres Stück hässliche Mauer, wenn man durch den Eingang das Gelände betritt, dann muss man sich nach links wenden, um diese zu entdecken. Hier stehen zwei Tischtennisplatten, ein paar Schließfächer sind zu sehen – und eben jenes Stück schmucklose Wand. Der Entwurf ist bereits entstanden, es wird eine Unterwasserwelt geben. Wann mit der Umsetzung begonnen wird, steht noch nicht fest – frühestens aber im Herbst. Schon vorher haben KunstPlatz-Mitglieder verschiedene Ecken Hemsbachs verschönert. Eine Wand der nahe gelegenen Alla-hopp-Anlage beispielsweise. Eine weitere soll bald folgen: Die möchte man mit dem Kunst-Leistungskurs des Bergstraßen-Gymnasiums verschönern. Es wird ein Projekt mit Graffiti-Künstler Jascha Held, der den künstlerischen Input und die technische Anleitung geben wird. Geplant ist das Projekt in der Zeit zwischen dem 10. Und 12. Juli.