Weinheim/Mannheim

Cyberangriff auf den DRK-Kreisverband

Der DRK-Kreisverband Mannheim, zu dem auch Weinheim, Hirschberg, Laudenbach, Heddesheim, Hemsbach und Schriesheim gehören, ist Opfer eines Cyberangriffs geworden. Wir fassen zusammen, was bisher bekannt ist.

Der DRK-Kreisverband Mannheim ist Opfer eines Cyberangriffs geworden (Symbolbild). Foto: Marco Schilling
Der DRK-Kreisverband Mannheim ist Opfer eines Cyberangriffs geworden (Symbolbild).

Der Kreisverband Mannheim des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ist in der Nacht vom 26. auf den 27. Februar Opfer eines Cyberangriffs geworden. Wie es in einer Pressemitteilung des Kreisverbandes heißt, sei sofort ein Spezialistenteam eingerichtet worden. Dieses habe alle notwendigen Maßnahmen in die Wege geleitet, um den Angriff einzudämmen und die Sicherheit sensibler Daten zu gewährleisten. Zum DRK-Kreisverband Mannheim gehören auch Weinheim, Hirschberg, Laudenbach, Heddesheim, Hemsbach und Schriesheim.

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Alle Systeme heruntergefahren

„Die Vertraulichkeit und Sicherheit der von uns gespeicherten Daten haben für uns höchste Priorität und wir versichern, dass alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen werden, um die Situation zu bewältigen“, wird DRK-Kreisgeschäftsführerin Christiane Springer in der Mitteilung zitiert. Dazu habe man alle Systeme vorerst heruntergefahren, weshalb die Erreichbarkeit per Telefon und per E-Mail derzeit eingeschränkt sei. Ferner könne es vorübergehend zu Verzögerungen bei Zahlungsvorgängen kommen.

112 und Hausnotruf nicht betroffen

Wichtig: "Die Notrufnummer 112 und der Hausnotruf sind von diesem Angriff nicht betroffen und funktionieren weiterhin uneingeschränkt", betont der DRK-Kreisverband.

Derzeit gehe man davon aus, dass keine Daten vom Server des DRK entwendet oder dort verschlüsselt worden seien, erklärte auf WNOZ-Nachfrage die DRK-Kreisgeschäftsführerin Springer. Es gebe auch keine Geldforderungen.

Der Alarm sei durch die Firewall des DRK-Servers ausgelöst worden. Offenbar habe es mehrere Versuche gegeben, auf den Server zuzugreifen. Diese Versuche seien allerdings nach dem bisherigen Stand der Dinge von der Firewall abgeblockt worden. Dennoch habe man natürlich den Server vorsorglich heruntergefahren und auch das für Cyberangriffe zuständige Landeskriminalamt eingeschaltet.

"Zurück im analogen Zeitalter"

Die Folgen für das Team des DRK-Kreisverbandes sind gravierend. "WIr sind vorübergehend zurück im analogen Zeitalter", sagte Springer. Das betreffe zum Beispiel auch die Dienstpläne für die 160 Mitarbeiter im Rettungsdienst. "Aber alle Mitarbeiter ziehen in dieser Situation an einem Strang, das ist wirklich toll", lobt die Kreisgeschäftsführerin ihr gesamtes Team.

Wie hoch der finanzielle Schaden ist, der durch den Cyberangriff entstanden ist, lasse sich noch nicht abschätzen, so Springer. Aber sie gehe davon aus, dass er allein wegen der jetzt ergriffenen Maßnahmen und der externen Experten, die man hinzugezogen hat, einen fünfstelligen Betrag erreichen werde.