Weinheim

Freudenberg legt in Weinheim Rekordbilanz vor

Weinheims größter Arbeitgeber, die Freudenberg-Gruppe, hat am heutigen Mittwoch den Geschäftsbericht für 2023 veröffentlicht. Vorstandschef Dr. Mohsen Sohi spricht von "historischen Ergebnissen". Ein erster Überblick.

120 Mitarbeiter von Freudenberg produzieren in Weinheim sogenannte Gasdiffusionslagen, die eine der Schlüsselkomponenten für die Brennstoffzelle sind. Foto: Freudenberg
120 Mitarbeiter von Freudenberg produzieren in Weinheim sogenannte Gasdiffusionslagen, die eine der Schlüsselkomponenten für die Brennstoffzelle sind.

Das ist wahrscheinlich das größte Geschenk zum 175-jährigen Jubiläum von Freudenberg: Am Mittwoch legte Vorstandschef (CEO) Dr. Mohsen Sohi in Weinheim einen Geschäftsbericht für das Jahr 2023 vor, der gleich mit mehreren Rekorden aufwarten kann.

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Dank an Mitarbeiter

"Bei Umsatz und Betriebsergebnis erreichten wir die höchsten Werte aller Zeiten", stellt Sohi, der seit 2012 an der Spitze des Konzerns steht und in wenigen Wochen seinen 65. Geburtstag feiert, anlässlich der Veröffentlichung der Geschäftszahlen fest. Und er betont: "Mein Dank gilt allen Mitarbeitenden weltweit für ihr Engagement, mit dem sie zu diesen historischen Ergebnissen beigetragen haben."

Dr. Mohsen Sohi ist Vorstandsvorsitzender (CEO) der Freudenberg-Gruppe. Foto: Freudenberg
Dr. Mohsen Sohi ist Vorstandsvorsitzender (CEO) der Freudenberg-Gruppe.

Dass diese mehr als eine Momentaufnahme sind, macht Sohi daran fest, dass Freudenberg in den vergangenen zehn Jahren sowohl den Umsatz als auch das Betriebsergebnis verdoppeln konnte. Eines der Erfolgsgeheimnisse ist dabei sicher die Bereitschaft, Jahr für Jahr viel Geld in Forschung und Entwicklung zu investieren. Diese Investitionen hätten sich in den vergangenen zehn Jahren sogar nahezu verdreifacht, so Sohi. Mit Erfolg: Der Anteil neuer Produkte (jünger als vier Jahre) am Gesamtumsatz lag 2023 bei stolzen 32,4 Prozent (Vorjahr 31,6 Prozent).

Eckdaten der Bilanz

Ein Blick auf die Eckdaten der 2023er-Bilanz, zeigt, dass Freudenberg nahezu in allen Bereichen gewachsen ist:

  • Umsatz: 11,9 Milliarden Euro (plus 1,3 Prozent)
  • Betriebsergebnis: 1,08 Milliarden Euro (plus 15 Prozent)
  • Konzernergebnis: 830,8 Millionen Euro (plus 29,9 Prozent)
  • Umsatzrendite: 9,1 Prozent (Vorjahr: 8,0)
  • Eigenkapitalquote: 56,1 Prozent (Vorjahr: 54,0 Prozent)
  • Investitionen: 603,6 Millionen Euro (Vorjahr: 576,8 Millionen Euro); davon rund 29 Prozent (Vorjahr: 25,0 Prozent) in Deutschland

Über 52 000 Mitarbeiter weltweit

Auch die Zahl der Mitarbeiter ist weiter gestiegen: am Stichtag 31.12.2023 lag sie bei 52 241 (Vorjahr: 51 462). Interessant ist dabei auch, wie sich die Beschäftigten auf die verschiedenen Weltregionen verteilen.

So verteilen sich die "Freudenberger" auf die verschiedenen Weltregionen. Foto: Freudenberg
So verteilen sich die "Freudenberger" auf die verschiedenen Weltregionen.
  • Europa: 27 856 Beschäftigte (davon 12 875 in Deutschland)
  • Nordamerika: 12 285 Beschäftigte
  • Asien: 10 527 Beschäftigte
  • Süd- und Zentralamerika: 1098 Beschäftigte
  • Afrika/Australien: 475 Beschäftigte

Anteilig bedeutet dies: 24,6 Prozent aller Freudenberg-Arbeitsplätze sind in Deutschland angesiedelt, 28,7 Prozent im übrigen Europa, 23,5 Prozent in Nordamerika und 20,2 Prozent in Asien.

Umsatz nach Weltregionen

Vergleicht man die globale Verteilung der Beschäftigten mit dem Umsatz, den Freudenberg in den verschiedenen Weltregionen 2023 erzielt hat, fallen erhebliche Unterschiede auf. In Deutschland erzielte Freudenberg 14,8 Prozent seines Umsatzes, 30,7 Prozent im übrigen Europa, 29,5 Prozent in Nordamerika und 20,0 Prozent in Asien.

Umsatz nach Branchen

Freudenberg ist zwar breit aufgestellt. Aber die Automobilbranche ist nach wie vor von zentraler Bedeutung. Das Automobil-Erstausrüstergeschäft hatte 2023 einen Anteil am Gesamtumsatz von 42 Prozent (Vorjahr: 39 Prozent).

So verteilen sich die Umsätze von Freudenberg nach Branchen. Foto: Freudenberg
So verteilen sich die Umsätze von Freudenberg nach Branchen.

Vier Geschäftsgruppen

Noch ein anderer Blick auf die Umsatz- und Mitarbeiteranteile: Die Freudenberg-Gruppe ist in vier Geschäftsfelder unterteilt.

  • Geschäftsfeld Dichtungs- und Schwingungstechnik: Dazu gehören Freudenberg Sealing Technologies, Freudenberg Oil & Gas Technologies, EagleBurgmann und Vibracoustic. Umsatz: 6,3 Milliarden Euro. Mitarbeiter: 29 748.
  • Geschäftsfeld Technische Textilien und Filtration: Dazu gehören Freudenberg Performance Materials, Freudenberg Filtration Technologies und Japan Vilene Company. Umsatz: 2,6 Milliarden Euro. Mitarbeiter: 10 943.
  • Geschäftsfeld Spezialitäten: Dazu gehören Freudenberg Chemical Specialities, Freudenberg Medical, Freudenberg e-Power Systems: Umsatz: 2,0 Milliarden Euro. Mitarbeiter: 7785.
  • Geschäftsfeld Reinigungstechnologien und -produkte: Dazu gehört Freudenberg Home and Cleaning Solutions. Umsatz: 1,2 Milliarden Euro. Mitarbeiter: 3682.

Ausblick mit Unsicherheiten

Abschließend noch ein kurzer Blick in die Zukunft. In der Mitteilung des Unternehmens zum Geschäftsbericht heißt es wörtlich: "Wir rechnen weiterhin mit wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten. Teilweise verstärkt durch den Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten ergeben sich Herausforderungen wie Risiken in der Energieversorgung, Rohstoffengpässe, Preissteigerungen, Lieferschwierigkeiten von Lieferanten und der Arbeitskräftemangel. Um diese Themen zu meistern, werden wir an jedem Standort weltweit agil bleiben und weiterhin schnell und flexibel auf die sich ständig ändernden Anforderungen reagieren. Ein Fokus liegt dabei stets auf der Kundenorientierung. Dieses Prinzip gilt für jede Branche und Region. Dabei wollen wir auch weiterhin in langfristige Projekte investieren. Wichtige strategische Themen werden für uns nach wie vor der Wandel in der Mobilität, Digitalisierung und nachhaltige Lösungen sein."