Protest der Landwirte: Alle aktuellen Entwicklungen im WNOZ-Liveticker
Die Landwirte protestieren seit Tagen mit Traktor-Demos gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung. Die aktuellen Entwicklungen in der Region im Live-Ticker von WNOZ.
Donnerstag, 11. Januar, 15.07 Uhr
Die Staffelfahrt mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen ist im bisherigen Streckenverlauf - Heidelberg erreichten die Traktoren gegen 13.30 Uhr - weitestgehend störungsfrei verlaufen, teilte die Polizei mit. Es kam demnach bislang zu keinen nennenswerten Verkehrsbeeinträchtigungen. Aktuell befinden sich aus den Fahrtrichtungen Heilbronn und Karlsruhe weitere landwirtschaftliche Fahrzeuge auf dem Weg nach Sinsheim. Zwischen Wiesloch und Sinsheim kommt es laut Verkehrsbeamten zu zeitweisen Sperrungen der A 6.
Donnerstag, 11. Januar, 12.48 Uhr
Die Traktoren haben gegen Mittag die Mannheimer Innenstadt erreicht. Etwa eine halbe Stunde lang blockierten sie gegen 12 Uhr die Kreuzung am Nationaltheater Mannheim. Wie die Polizei mitteilt, soll ein Demonstrant dort "Habeck muss weg" geschrien haben. Die Passanten in der Mannheimer Innenstadt haben unterschiedliche Meinungen zu den Protesten. Eine Frau, die am Nationaltheater aus der Bahn steigt, sagt an der Haltestelle: "Ich halte nix von den Protesten. Die Bauern haben genug.“ Ein Mann sagt: „Es ihr gutes Recht, dass sie für ihre Sache protestieren.“
Donnerstag, 11. Januar, 11.06 Uhr
Diese Demo findet nicht statt: Der Regionalbauernverband Starkenburg hatte für heute ab 9 Uhr eine Sternfahrt mit rund 200 Traktoren geplant. Start sollte Gernsheim. Die weitere Route sah Lampertheim und Trebur vor. "Leider wurde heute Morgen die Veranstaltung von der Polizei nicht genehmigt", schreibt Antje Senger vom Regionalbauernverband Starkenburg e.V. in einer Pressemitteilung. Finden vermutlich viele sehr schade, denn nehmen dem politischen Zeichen sollte Fabian Schüttler als "Vizeweltmeister der Metzger" die "Weltmeisterwurst" grillen.
Donnerstag, 11. Januar, 11.04 Uhr
Oha, da hat sich wohl jemand ganz "spontan" getroffen. Die Polizei schreibt in einer Pressemitteilung: "Bereits vor der angemeldeten Staffelfahrt mit landwirtschaftlichen Fahrzeuge am heutigen Donnerstag kam es zu einer nicht angemeldeten Versammlung von circa 80 Traktoren in Heddesheim. Hierbei blockierten die Versammlungsteilnehmer die L 541 in beide Fahrtrichtungen. Es kam zu zeitweisen Beeinträchtigungen für den übrigen Fahrzeugverkehr. Die angemeldete Staffelfahrt startete zunächst mit 130 landwirtschaftlichen Fahrzeugen in Weinheim. Die Versammlung wird in Kürze das Stadtgebiet Mannheim erreichen. Aufgrund der Teilnehmerzahl ist hier mit Verkehrsbeeinträchtigungen zu rechnen."
Donnerstag, 11. Januar, 10 Uhr
Die Polizei siochert die Zufahrt vom Autobahnzubringer nach Hirschberg (B3). "In Heddesheim warten bereits zehn Traktoren am Ortseingang, um sich anzuschließen", sagt unsere Sportredakteurin Anja Treiber. Insgesamt scheint die Traktor-Demo durch Weinheim und entlang der B3 ohne größere Probleme verlaufen zu sein. Da sind wir mal gespannt, wie es in Mannheim weitergeht. Unsere Kollegen vom Mannheimer Morgen haben übrigens allerbeste Sicht auf den Landwirte-Tross. Wie Daniel Kraft, stellvertretende Nachrichtenleitung digital, sagt, führt die Route direkt am Verlagsgebäude in der Dudenstraße vorbei.
Donnerstag, 11. Januar, 9.46 Uhr
Sie kommen! Die Kreuzung Mannheimer Straße, Wormser Straße wird gesperrt. Die Landwirte sind offenbar pünktlich losgefahren auf der Altau und erreichen die Weinheimer Innenstadt. Angeführt von fast einem Dutzend Polizeimotorrädern mit Blaulicht und lautem Hupen passieren die Bauern die Kreuzung. Gleich vorneweg fährt ein Traktor mit der Aufschrift: "Ohne Bauern keine Zukunft".
Donnerstag, 11. Januar, 9.32 Uhr
Die Polizei bereitet die Sperrung der Kreuzung Wormser Straße, Mannheimer Straße vor. Noch dürfen Autos passieren - aber der Verkehr wird wohl nicht mehr lange fließen, sagt WNOZ-Reporter Henrick Höhn, der bereits seit 9 Uhr bei eisiger Kälte die Stellung hält. Aktuell ist auch Blaulicht auf der Brücke über die Westtangente zu sehen. Noch fahren dort aber ganz normal Autos.
Donnerstag, 11. Januar, 9.08 Uhr
Sie sammeln sich! WNOZ-Reporter Henrick Höhn hält bereits seit 9 Uhr die Stellung an der Kreuzung Wormser Straße, Mannheimer Straße. "Die Polizei hat schon Stellung bezogen - auch am Postknoten", sagt er. Und es kommen immer mehr Traktoren, die zum Sammlungspunkt auf der Altau fahren. Ein kleiner Tross, angeführt, von einem Unimog ist gerade vorbeigekommen.
Donnerstag, 11. Januar, 8.29 Uhr
Tag 4 der Bauernproteste in der Region. In etwa einer Stunde, um 9.30 Uhr, wollen Landwirte aus Weinheim, Hemsbach, Laudenbach und der Umgebung zu einer Staffelfahrt nach Sinsheim aufbrechen. Start ist auf der Altau (Segelflugplatz) in Weinheim, weiter geht es über die B3 nach Hirschberg, über Heddesheim erst durch Mannheim und dann über Heidelberg weiter nach Sinsheim. Insgesamt werden bei der Abschlusskundgebung bis zu 1000 Fahrzeuge erwartet. Die Redaktion ist natürlich vor Ort, wenn der Traktor-Konvoi durch Weinheim tuckert.
Mittwoch, 10. Januar, 17.16 Uhr
Aktuell blockieren drei Aktivisten eine Straße in Heidelberg. Wie die Polizei mitteilte, handelt es sich um die Bergheimer Straße in Richtung B37/A656. Die Aktivisten gehören vermutlich zu "Extinction Rebellion". Das konnte jedoch noch nicht abschließend bestätigt werden. Polizeikräfte sind vor Ort.
Mittwoch, 10. Januar, 10.17 Uhr
Jetzt ist es amtlich: Es wird noch eine Bauerndemonstration im Rhein-Neckar-Kreis geben und sie startet am Donnerstag, 11. Januar, in Weinheim. Das erfährt die Redaktion direkt aus dem Weinheimer Rathaus, das für die Genehmigung zuständig ist. In Weinheim werden sich circa 100 Landwirte ab 9.30 Uhr von der Altau (Segelflugplatz) in Weinheim auf den Weg nach Sinsheim zur PreZero-Arena machen, wo sie gegen 15 Uhr ankommen möchten. Zwischendurch (beispielsweise in Heddesheim) werden weitere Landwirte hinzustoßen, nach Heidelberg wird mit circa 250 bis 300 Traktoren zu rechnen sein. Am Nachmittag verschickt das Mannheimer Polizeipräsidium, in dem zu lesen ist, dass man bei der Abschlusskundgebung in Sinsheim mit bis zu 1000 Fahrzeugen rechnet.
Mittwoch, 10. Januar, 7.45 Uhr
Rund 30 Landwirte aus Weinheim, Hemsbach und Laudenbach blockieren mit ihren Traktoren die Auffahrt zur Autobahn A5 in Hemsbach. Um 8.45 Uhr setzt sich der Konvoi Richtung Weinheim in Bewegung. Dort drehen die Bauern auf ihren Traktoren eine Runde durch die Stadt. Grundelbach- und Bahnhofstraße, Postkreuzung, Mannheimer Straße und schließlich ein Schlenker auf dem Lidl-Parkplatz.
Montag, 8. Januar, 11.50 Uhr
Nicht nur die Bauern sind heute auf den Straßen unterwegs, um für ihre Agrarsubventionen zu demonstrieren. Auch auf der Kreidacher Höhe formierte sich heute Morgen um 10 Uhr ein Autokorso mit mittlerweile über 300 Teilnehmern, darunter viele LKW und Unimogs, aber auch Privatfahrzeuge. Ihre Forderung: „Weg mit der Ampel“. Ziel ist der Landtag in Wiesbaden. Der Korso bewegt sich über Mörlenbach, Rimbach und Bensheim in Richtung Landeshauptstadt. Dabei nutzen die Fahrzeuge denselben Korridor wie die Landwirte, die sich bereits heute früh auf den Weg gemacht haben. Organisiert und angemeldet wurde die Fahrt nach Wiesbaden von Udo Becker und Ingo Grothe, wie Grothe unserer Redaktion im Gespräch mitteilt.
Montag, 8. Januar, 11.42 Uhr
Wie geht's eigentlich den Landwirten, die inzwischen Wiesbaden erreicht haben sollen? Nun ja. Unsere Reporterin Astrid Wagner hat erfahren, dass der Weg in die Landeshauptstadt doch nicht ganz so leicht war, wie erhofft. Erst Feldweg, dann Autobahn und wieder geht nix.
Montag, 8. Januar, 10.02 Uhr
Die Bauern haben die Blockade an der "Ebert-Kreuzung" (Viernheimer Straße/Westtangente) aufgelöst und rücken hupend ab. 100 Landwirte hatten dort ab etwa 6 Uhr morgens mit ihren Traktoren. Unterdessen bewegt sich ein Konvoi derzeit von Weinheim die Bergstraße hinunter in Richtung Süden. Auch die Blockade auf Liebersbacher Seite hat sich inzwischen aufgelöst.
Montag, 8. Januar, 9.49 Uhr
Die Bergsträßer Landwirte, die heute Morgen unter anderem von Mitlechtern aus mit ihren Traktoren nach Wiesbaden aufgebrochen sind, sind inzwischen in der hessischen Landeshauptstadt angekommen.
Montag, 8. Januar, 9.44 Uhr
WNOZ-Redaktionsleiter Carsten Propp ist inzwischen am Händelknoten. Auch dort blockieren Landwirte mit ihren Traktoren die Mannheimer Straße und die Händelstraße. "Die Leute wissen wirklich nicht, wie sie aus Weinheim rauskommen sollen. Trotzdem hört man fast nur positive Kommentare."
Montag, 8. Januar, 9.16 Uhr
Der Saukopftunnel ist aktuell wieder offen!
Montag, 8. Januar, 9.13 Uhr
Bei Bonsweiher haben sich acht Landwirte samt Traktoren zu einer "Spontan-Demo" zusammengefunden. Natürlich mitten auf der Fahrbahn am Abzweig nach Nieder-Liebersbach. "Wir bleiben so lange, bis die in Berlin sich anders entschieden haben", sagt einer zu OZ-Reporterin Astrid Wagner. Andernorts gibt es erst einmal eine Stärkung: Würstcheneintopf.
Montag, 8. Januar, 8.57 Uhr
Das Polizeipräsidium Mannheim hat für heute eine Stabsstelle eingerichtet. Die berichtet in einer Pressemitteilung, wie es auf den Straße in Rhein-Neckar-Kreis aussieht. Am schlimmsten ist das Verkehrschaos aus Sicht der Polizei in Weinheim. "Die aktuell stärksten Beeinträchtigung ergeben sich im Stadtgebiet Weinheim. Durch die Blockade der Kreuzungen B 38 - Westtangente, Händelstraße - Mannheimer Straße und B 3 - Mannheimer Straße durch circa130 Fahrzeuge kommt es zu starken Verkehrsbeeinträchtigungen im gesamten Stadtgebiet. Des Weiteren bildet sich ein Rückstau bis auf die Bundesautobahn 5 sowie die Bundesautobahn 659", heißt es in der Pressemitteilung. Immerhin: Sowohl im Odenwald als auch in Weinheim werden Pflegepersonal, Ärzte und Krankenfahrdienste durchgelassen.
In und rund um Sinsheim kommt es aktuell immer wieder zu Verkehrsbeeinträchtigungen durch circa 50 Traktoren und Lastwagen. Im Stadtgebiet Heidelberg sorgen etwa 120 landwirtschaftliche Fahrzeuge für starke Beeinträchtigungen.
Montag, 8. Januar, 8.46 Uhr
Bei Mörlenbach gibt es ein lautes Hupkonzert. Mehrere Dutzend Traktoren drücken ordentlich auf die Hupe und machen aus Protest gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung ordentlich Rabatz. Die Polizei ist vor Ort. Im Odenwald und auch in Weinheim ist die Verunsicherung aktuell groß. Wo kommt man durch? Wo nicht?
Montag, 8. Januar, 8.52 Uhr
Drei Blockaden gibt es aktuell in Weinheim: Westtangente/Viernheimer Straße, B3/Mannheimer Straße und Händelstraße/Mannheimer Straße. Das hat das Polizeipräsidium Mannheim auf Nachfrage bestätigt. Aktuell gibt es durch die Blockaden auch einen Rückstau auf die Autobahn A5 und auf die A659.
Montag, 8. Januar, 8.24 Uhr
In Weinheim ist auch der Händelknoten von Traktoren "besetzt". Von der Mannheimer Straße kommend und von der Händelstraße aus geht im Moment nichts.
Montag, 8. Januar, 7.59 Uhr
OZ-Reporterin Stephanie Kuntermann hängt immer noch in Mörlenbach fest. "Ein Polizist hat mir gesagt, dass sich ein Teil der Gruppe wohl gegen 10 Uhr der Fahrt nach Wiesbaden anschließen will. Noch immer stehen hier gut 30 Traktoren."
Sie unterhält sich noch einmal mit Hans Georg Seltmann, einem Landwirt aus Mörlenbach. "Was mich bewegt als Landwirt ist, dass wir unsere Arbeit erschwert bekommen. Und dass wir Auflagen erfüllen müssen, die zum Beispiel nicht für die Lebensmittel gelten, die hierher importiert werden."
Ihre Kollegin Astrid Wagner ist unterdessen ohne Probleme von Heppenheim auf die Juhöhe gelangt. Dass dort blockiert wird, ist also offenbar nur ein Gerücht im Netz.
Montag, 8. Januar, 7.54 Uhr
Unter den Demonstranten in Mörlenbach heißt es, Fürth sei "dicht". Immerhin: die Weschnitztalbahn fährt! Und in den sozialen Netzwerken wird verbreitet, auch die Juhöhe werde blockiert.
Montag, 8. Januar, 7.41 Uhr
An der Kreuzung Westtangente/Viernheimer Straße ist die Zahl der Traktoren, die den Bereich blockieren, inzwischen auf 100 angewachsen.
Montag, 8. Januar, 7.30 Uhr
Der Saukopftunnel - die wichtigste Verbindung von Weinheim beziehungsweise von der Bergstraße aus in den Odenwald - ist dicht, bestätigt das Polizeipräsidium Mannheim auf Nachfrage unserer Redaktion. Die schlimmste Befürchtung der Pendler aus der Region ist wahr geworden.
Montag, 8. Januar, 7.22 Uhr
Die Birkenauer Talstraße in Weinheim ist nun auch dicht und die Abfahrt vom Tunnel aus Richtung Nieder-Liebersbach. Ein französischer LKW-Fahrer steckt fest, reckt aber den Daumen in die Höhe - er hat Verständnis. Andere nicht so sehr. Ein Mann kommt an einer kleinen Gruppe Demonstranten vorbei und murmelt: "Schwachmaten".
Montag, 8. Januar, 7.03 Uhr
Der Berufsverkehr nimmt zu und damit auch langsam das Verkehrschaos aus dem Weschnitztal Richtung Weinheim. OZ-Reporterin Stephanie Kuntermann ist seit 4.30 Uhr heute Morgen im Einsatz und inzwischen vor Mörlenbach "gestrandet". "Ich komme hier nicht weg. Es sind 0 Grad, ein paar Schneelflöckchen fallen und die meisten sitzen jetzt wegen der Kälte in ihren Fahrzeugen." Die Polizei schätzt, dass derzeit rund 30 Traktoren in Mörlenbach stehen.
Es taut sich. "Ein Fahrer versucht, nach Birkenau durchzukommen. Eine Frau ist kurz vor ,ihrem' Abzweig steckengeblieben und versucht es jetzt mit einem Schleichweg über Nieder-Liebersbach. Viele sind ratlos", sagt Kuntermann.
Montag, 8. Januar, 6.45 Uhr
Aktuell sind keine Landwirte am Saukopftunnel, aber es ist wohl ein riesiger Tross aus dem Weschnitztal Richtung Saukopftunnel unterwegs. Die Gruppe will dann zu den anderen stoßen, die sich ein paar Kilometer oberhalb des Tunnels versammelt haben. Gemeinsam wollen sie den Saukopftunnel dann ein zweites Mal blockieren.
Montag, 8. Januar, 6.11 Uhr
Inzwischen sind auch die Landwirte aus Weinheim und von der badischen Bergstraße unterwegs. Sie treffen sich an der Kreuzung beim Autohaus Ebert Westtangente/Viernheimer Straße in Weinheim. Mehr als 40 Traktoren sind am Start. "Wie lange die Blockade aufrechterhalten wird, sagt keiner", sagt WN-Redaktionsleiter Carsten Propp, der für uns vor Ort ist.
So schildert Carsten Propp seine Eindrücke: "Die gelben Blinklichter der Traktoren erwecken den Eindruck, als wäre dort eine Großbaustelle. Auf der Anfahrt ertönte noch ein Hupkonzert. Seither stehen die Landwirte aus Weinheim, Hemsbach, Hirschberg, Schriesheim und anderen Nachbarkommunen in aller Ruhe beisammen, es gibt keine Sprechchöre, nur ganz vereinzelt hängen an den Traktoren Transparente. Die Polizei ist vor Ort. Sie kümmert sich darum, dass eine Rettungsgasse immer frei bleibt."
Die Stimmung ist friedlich. Im Gespräch mit WN/OZ sagen die Bauern, warum sie jetzt auf die Straße gehen: Seit Jahren werde die Landwirtschaft mit Bürokratie gegängelt. Immer neue Regeln würden die Arbeit erschweren. Die jüngsten Beschlüsse der Bundesregierung wären der Tropfen gewesen, der das Fass zum überlaufen gebracht habe. Es sei einfach frustrierend, dass die Menschen, die in Deutschland arbeiten und das Rad am Laufen halten, immer stärker belastet werden. Das betreffe nicht nur die Landwirtschaft, sondern fast alle Bereiche. Wie lange die Blockade heute Morgen aufrechterhalten wird, steht noch nicht fest.
Montag, 8. Januar, 6.02 Uhr
Die Polizei ist am Saukopftunnel auf der hessischen Seite eingetroffen. Die Blockade steht. Nichts geht mehr - aber nur vorläufig! Die Lage ist chaotisch. Zwischenzeitlich sammeln sich immer mehr Traktoren vor Mörlenbach. Auch in Fürth treffen zahlreiche Traktoren ein, die aus Richtung Krumbach kommen. Sie wollen nun gemeinsam in einem ganz großen Konvoi zum Saukopftunnel fahren und ihn noch einmal, diesmal aber richtig blockieren. Die Gruppe wächst und wächst, WN-Reporterin Astrid Wagner, die mitten im Konvoi steckt, schätzt, dass es weit über 40 sind. Die Richtung ist klar - es geht zum Saukopftunnel.
Montag, 8. Januar, 5.47 Uhr
Es geht los. Die ersten Traktoren rollen Richtung Tunneleingang und postieren sich auf der Fahrbahn. Ein Lastwagen darf aber noch passieren. Inzwischen rollt ein Konvoi aus dem Odenwald Richtung Saukopftunnel.
Montag, 8. Januar, 5.36 Uhr
Auf der hessischen Seite des Saukopftunnels bei Birkenau sind inzwischen vier Landwirte mit ihren Traktoren angekommen. Die Gruppe um Hans Georg Seltmann aus Mörlenbach wartet aber noch auf Verstärkung. Auf einem der Plakate, die sie an den Traktoren angebracht haben, steht: "Ist der Bauer ruiniert, wird das Essen klimaschädlich importiert."
Montag, 8. Januar, 5.22 Uhr
In den sozialen Netzwerken war davon die Rede, dass die Bauern auch den Saukopftunnel blockieren wollen. Auch die Polizei hat davon Wind bekommen und fährt vorsichtshalber mal von Weinheim aus Richtung Tunnel. Dort ist noch alles ruhig, der morgendliche Berufsverkehr rollt. Von Traktoren keine Spur.
Montag, 8. Januar, 4.36 Uhr
Der Protesttag der Bauern - er beginnt so früh, wie ein Arbeitstag in der Landwirtschaft: Circa 10 Traktoren biegen von Heppenheim-Mittershausen auf die B460 ein. Die Landwirte aus dem Kreis Bergstraße sammeln sich in Lampertheim. Von dort aus soll der Konvoi in die hessische Landeshauptstraße Wiesbaden rollen. Am Mittag ist eine Kundgebung gegenüber der Hessischen Staatskanzlei geplant. Die Organisatoren, der Hessische Bauernverband (HBV) und Land schafft Verbindung (LsV) erwarten "mehrere hundert Traktoren".
Protokoll: Verena Müller