Weinheim

Unfallstatistik: Wie oft und wo es im Weinheimer Autoverkehr krachte

Ob Westtangente, B 38 oder Mannheimer Straße: Auf den Weinheimer Fahrbahnen ereigneten sich 2023 deutlich mehr Unfälle.

Den Blitzer bei der Autowelt erwischte es im vergangenen Jahr wiederholt. Mittlerweile ist er weg: Der Hersteller war an die Grenzen seiner Ersatzteilreserven gestoßen. Foto: Feuerwehr Weinheim
Den Blitzer bei der Autowelt erwischte es im vergangenen Jahr wiederholt. Mittlerweile ist er weg: Der Hersteller war an die Grenzen seiner Ersatzteilreserven gestoßen.

Die Zahl der Verkehrsunfälle ist in Weinheim im vergangenen Jahr gestiegen. Laut der Statistik des Polizeireviers ereigneten sie sich mit 1294 Vorfällen um 6,9 Prozent öfter als 2022 (1210). „An sich gab es zwar mehr Unfälle. Erfreulich ist aber, dass die Zahl der Vorkommnisse mit Personenschaden gesunken ist“, so Revierleiterin Dagmar Pfeil.

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2023 wurden insgesamt 107 Menschen im Straßenverkehr verletzt. Im Jahr zuvor lag die Zahl noch bei 121 (11,6 Prozent mehr). Besonders positiv: Weder im vergangenen Jahr noch in dem zuvor ließ ein Mensch auf Weinheimer Straßen sein Leben.

Dennoch gab es sie, die Unfälle, bei denen Menschen zu Schaden kamen. Eine Welle der Anteilnahme löste etwa der Vorfall eines zwölfjährigen Mädchens aus, das im Juli am Händelknoten angefahren worden war. Die junge Radlerin ist über eine rote Ampel gefahren und von einem Skoda erfasst worden. Nur einen Monat später wurden einige hundert Meter weiter bei einem Crash am Autobahnkreuz eine 16- und eine 18-Jährige schwer, wenn auch nicht lebensbedrohlich, verletzt. Sie waren nahezu ungebremst einem Tesla aufgefahren, dessen Insassen unverwundet blieben. Der Mercedes der jungen Frauen überschlug sich und kam wieder auf den Rädern zum Stehen. Das Kind, die Jugendliche und die Erwachsene waren drei von insgesamt 16 Menschen, die 2023 schwer verletzt wurden. Dabei war die Gesamtzahl solcher Vorkommnisse rückläufig, 2022 gab es 19 von ihnen.

Insgesamt 121 Unfälle mit Verletzten

Deutlich häufiger kam es zu leichten Verletzungen. In der Polizeistatistik ist von solchen dann die Rede, wenn Betroffene noch am selben Tag in ihr Zuhause zurückkehren konnten, also nicht über Nacht stationär im Krankenhaus betreut werden mussten. Dies war 2023 genau 112 Mal der Fall (2022: 137). Der Rückgang beträgt 18,3 Prozent.

Ein Plus gab es 2023 bei Unfällen mit materiellem Schaden: Das Weinheimer Polizeirevier spricht von 1187. Im Jahr 2022 betrug diese Zahl 1089 (neun Prozent weniger). Auch hierbei stach der Unfall zwischen dem Mercedes der 18-Jährigen und dem Tesla heraus. Damals handelte es sich um einen Sachschaden von 50 000 Euro.

Eine 28-Jährige landete im August mit ihrem Toyota exakt zwischen Gleis 1 und 2. Die Feuerwehr kümmerte sich um auslaufende Betriebsstoffe und die Fahrzeugbatterie. Foto: Feuerwehr Weinheim
Eine 28-Jährige landete im August mit ihrem Toyota exakt zwischen Gleis 1 und 2. Die Feuerwehr kümmerte sich um auslaufende Betriebsstoffe und die Fahrzeugbatterie.

Ebenfalls hoch waren die Kosten, nachdem ein 87-jähriger Audifahrer im Dezember auf dem Multring von der Fahrbahn gekommen war und einen geparkten Mercedes am Fahrbahnrand streifte (25 000 Euro). Kein Glück im Unglück: Als der arme Senior den Schaden begutachtete, zog er sich noch eine Schnittwunde an einem scharfkantigen Fahrzeugteil zu.

Bei diesem Unfall in der Gorxheimer Talstraße im August wurden drei Menschen verletzt. Foto: Feuerwehr Weinheim
Bei diesem Unfall in der Gorxheimer Talstraße im August wurden drei Menschen verletzt.

Weniger Geld, dafür umso mehr Zeit und Nerven kostete der Unfall, den eine betrunkene 28-Jährige im August 2023 mit ihrem Toyota verursachte. Auf der feuchtfröhlichen Fahrt nach Hause ist sie von der Bahnhofstraße abgekommen, über den dortigen Vorplatz und die Bushaltestellen gerauscht und dann über den dortigen hohen Bordstein geschanzt. Daraufhin fuhr die junge Frau unvermittelt weiter auf die Bahnanlage. Der Toyota kam schließlich im Bereich der Gleise 1 und 2 zum Stehen. Die 28-Jährige sowie ihre Bei- und Mitfahrerin wurden leicht verletzt. Der Sachschaden betrug 10 000 Euro. Der Führerschein der jungen Frau wurde einbehalten. Und die Bahngäste mussten sich vier Stunden gedulden. So lange war der Zugverkehr am frühen Morgen für die Bergungsarbeiten gesperrt.

Keine Ersatzteile mehr für Blitzer

Bis zur Irreparabilität wurde der Blitzer beim Autohaus Ebert umgefahren. Nachdem bereits im Frühjahr ein Senior in seinem VW die Anlage umgenietet hatte, versetzte ihr ein jüngerer VW-Fahrer im Winter den Todesstoß.

Nach dem letzten Sturz stand der Blitzer nicht mehr auf: „Mit dem erneuten Unfall ist der Hersteller an seine Ersatzteilgrenze gestoßen, da er keinen Mast mehr liefern kann“, hieß es hierzu damals aus dem Rathaus.