Region

Warum es am Dienstagnachmittag im ganzen Rhein-Neckar-Raum laut geknallt hat

Gegen 15 Uhr ist an der Bergstraße und im Odenwald ein lauter Knall zu hören. Was es damit auf sich hat.

Ein Kampfflugzeug vom Typ Tornado überflogen am Dienstag den Odenwald und die Bergstraße. (Symbolbild) Foto: Canva Design
Ein Kampfflugzeug vom Typ Tornado überflogen am Dienstag den Odenwald und die Bergstraße. (Symbolbild)

"Was war das gerade für ein Knall?", wollte eine Leserin aus Reisen (Birkenau) von wnoz wissen. Auch andere Leser und Follower in den sozialen Netzwerken wollten wissen, was passiert ist. Die Redaktion hat beim Polizeipräsidium Mannheim nachgefragt. "Die Bundeswehr ist mit Überschallflugzeugen unterwegs", so eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Mannheim auf Anfrage. Wie der SWR schreibt, soll zuvor ein Zivilflugzeug den Funkkontakt verloren haben, weshalb die Hilfe eines Eurofighters benötigt wurde. Dies bestätigte ein Sprecher der Luftwaffe.

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Wie auf der Facebookseite Feuerwehren Metropolregion Rhein-Neckar zu lesen ist, gab es Meldungen unter anderem aus Mannheim, Birkenau, Viernheim, Gorxheimertal, Mörlenbach, Rimbach, Bensheim, Hemsbach, Lorsch, Schriesheim, Heidelberg, Eppelheim, Hirschberg, Plankstadt und Neckargemünd ein. Ebenfalls zu hören war der Knall beispielsweise auch in Worms oder Ludwighafen.

Am 25. Juli kam es zu einem ähnlichen Zwischenfall. Gegen 10 Uhr flogen damals Kampfjets mit hoher Geschwindigkeit über den Odenwald und die Bergstraße flogen. Als „extrem laut, niedrig und beängstigend“ beschrieben es Leser, die sich bei der Redaktion kurz darauf meldeten: „Sogar die Fenster haben vibriert“, schilderte eine Familie aus Gorxheimertal ihre Eindrücke.

Auf Nachfrage bestätigte ein Sprecher des Luftfahrtamts der Bundeswehr damals, dass drei Tornado-Kampfflugzeuge des Taktischen Luftwaffengeschwaders 33 im Rahmen eines Ausbildungsfluges die Region überflogen hätten. Die Auswertung der Radardaten habe ergeben, dass zum Beispiel Gorxheimertal zunächst in einer Höhe von 1810 Fuß (rund 552 Meter) über Grund überflogen wurde. Auf dem Rückweg seien die Tornados etwas südlicher in einer Höhe von 3200 Fuß (975 Meter) über Grund an Gorxheimertal vorbeigeflogen.

Grundsätzlich, so der Sprecher des Luftfahrtamts der Bundeswehr weiter, sei über dem gesamten Gebiet der Bundesrepublik Deutschland militärischer Flugbetrieb zulässig und nicht an bestimmte Streckenführungen gebunden. Die dabei einzuhaltende Tiefflugmindesthöhe für Kampfflugzeuge betrage dabei 1000 Fuß (300 Meter) über Grund. Nach vorheriger Anmeldung dürfe diese in wenigen, festgelegten Ausnahmen auf 500 Fuß (150 Meter) über Grund reduziert werden. Ausgenommen von Tiefflügen seien zum Beispiel Großstädte (über 100 000 Einwohner) und bestimmte Industrieanlagen. Selbstverständlich werde versucht, bewohnte Gebiete nicht zu überfliegen. Aber die dicht besiedelte Bundesrepublik setze diesem Vorhaben neben den gesetzlichen und flugbetrieblichen Regelungen enge Grenzen.

Abschließend verwies der Sprecher auf das kostenlose Bürgertelefon des Luftfahrtamts der Bundeswehr (0800/8620730), an das sich die Bevölkerung bei Fragen und Beschwerden zum militärischen Flugbetrieb direkt wenden kann.

Das Bürgertelefon ist montags bis donnerstags zwischen 8 und 17 Uhr sowie freitags zwischen 8 und 12.30 Uhr erreichbar. Auch per E-Mail (FLIZ@bundeswehr.org) sind Anfragen möglich.