Ellenbach

De Guggugg beendet das Jubiläumsjahr der Kulturbühne in Ellenbach

Das Programm zum Zehnjährigen endet im Fürther Ortsteil mit dem Künstler, mit dem einstmals alles angefangen hat.

De Guggugg – alias Jürgen Poth – bescherte den Menschen in der Kulturbühne einen unterhaltsamen Jahresabschluss. Foto: Philipp Reimer
De Guggugg – alias Jürgen Poth – bescherte den Menschen in der Kulturbühne einen unterhaltsamen Jahresabschluss.

Mit Vorspeise, Suppe, leckerem Braten und süßer Versuchung ließen die Gäste in der voll besetzten Kulturbühne „Zum Odenwald“ in Ellenbach das Jahr 2023 ausklingen. Es hat seit Jahren Tradition, dass das Küchenteam um Ralf Rauch und Susanne Vetter hier groß auftischt. Als eine Art Event-Diner oder Dinnershow gestaltet sich so der Auftritt von Jürgen Poth besonders festlich.

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Als „De Guggugg“ gehört der Odenwälder Liedermacher längst zum Inventar der Kulturbühne. Mehr noch: Das Veranstaltungshaus ist mit den Programmen des Spaßmachers gewachsen. Man hat sich gemeinsam aufgebaut. Alles zum Erhalt der Odenwälder Mundart, wie es der Guggugg bezeichnet. Der 65-Jährige kommt gerne zu Rauch und seinem Team. Ein Auftritt in Ellenbach fühle sich ein bisschen wie Familie an. Und die besucht man ja auch entweder zu Weihnachten oder eben zwischen den Jahren.

Ralf Rauch ist zufrieden. Nicht nur, dass seine Kulturbühne an diesem Abend ausgebucht war, auch sonst ist das Jahr 2023 gut gelaufen. Weil Rauch den Mut hatte, vor einiger Zeit große Künstler aus dem Frankfurter Raum anzufragen und Klinken zu putzen, läuft es heute meist anders. „Die Agenturen und Büros, manchmal auch die Künstler selbst, fragen bei uns an, ob und wann sie spielen können.“ Eine hervorragende Ausgangslage für die kleine Kunstbühne. Das lässt Rauch entspannt ins neue Jahr gehen. „Wir haben auch jetzt schon viele Bookings. Das Programm steht und einige Veranstaltungen sind auch schon zu 75 Prozent ausgebucht.“

Der Dialekt lebt

Besser könne es nach der Pandemie und all den Wirren in der Welt gar nicht laufen. „Wir merken richtig, dass die Leute Lust haben, etwas zu erleben. Und das macht dann natürlich auch uns Spaß“, versichert Rauch. Vor zehn Jahren stand Jürgen Poth hier das erste Mal mit Gitarre und Mikrofon auf der Bühne. Seit zehn Jahren gibt es auch die Kulturbühne in Ellenbach. Erfolge habe man sich ganz klar gegenseitig zu verdanken, sagen die Männer.

Auch diesmal lagen wieder Liedzettel aus, mit denen der Künstler sein Publikum zum Mitsingen und Mitmachen animierte. Die Lieder gehen ins Ohr, die Texte lassen schmunzeln. Es ist herrlich ehrlich, manchmal zynisch, wenn Poth über die Interaktion innerhalb seiner Familie, über das Leben im Odenwald und die Gesellschaft im Allgemeinen philosophiert. 15 unterschiedliche Programme hat „De Guggugg“ mittlerweile selbst konzipiert, welche die Menschen zum Sprechen in Mundart animieren. In ungezwungenem Rahmen platzt es so dialektal aus dem ein oder anderen heraus. „Die Leute trauen sich, im Dialekt zu schwätzen“, ist Rauch sicher und allein diese Freiheit mache Abende wie diesen zu etwas ganz Besonderem.

Auch 2024 wird Jürgen Poth daher fest zum Programm der Kulturbühne zählen. Aber die Gäste können sich auf ein vielseitiges Programm freuen. Eine große Entdeckung ist beispielsweise Isabell Driemer.

Die junge Sängerin hatte sich selbst bei der Kulturbühne beworben und Ralf Rauch und sein Team begeistert. „Mit ihrer Darbietung sprechen wir eine neue Zielgruppe an. Denn sie singt überwiegend auf Englisch. Das aber hervorragend. Das funktioniert“, ist der Veranstalter sicher.

Die junge Sängerin nimmt ihr Publikum mit auf eine Reise durch die vielfältige Welt der Coversongs. Mit ihrer Gitarre im Gepäck verleiht Driemer den Songs ihren ganz eigenen Sound. Die Newcomerin bedient sich bei ihrer Songauswahl aus den verschiedensten Genres der letzten Jahrzehnte – von Country bis Pop, von 80er-Tophits bis hin zu aktuellen Chartstürmern, von Whitney Houston über John Denver bis Ed Sheeran. „Es ist also von allem und für jeden etwas dabei“, ist Rauch sicher, der vor allem ihre gefühlvolle und warme Stimme schätzt.

Wer sich schon jetzt Termine notieren will, der kann den 9. März ins Auge fassen. Dann will Driemer nämlich ab 20 Uhr für Gänsehaut sorgen. Am 2. März gastieren bereits Ciro Visone und Harry Borgner mit ihrem Kabarettprogramm „Handkäs mit blauen Bohnen“ und am 23. März heißt es „Aurora Ahoi“. „Frivoles ausm Ourewoald unn drimherim“ hat der Guggugg dann am 13. April im Gepäck: „Gesunge, verzäihlt unn uffgeklärt“.

„Wir freuen uns auf alle bevorstehenden Veranstaltungen und sind unseren treuen Gästen sehr dankbar“, sagt Ralf Rauch. Allein beim Jahresabschluss wollten die Menschen so schnell nicht nach Hause gehen. Gefeiert wurde bis Mitternacht.