Ehepaar Korgitta feiert 70. Hochzeitstag
Hannelore und Arthur Korgitta sind seit 70 Jahren verheiratet – und erhalten zu ihrem Ehrentag besondere Geschenke.
Was für eine Überraschung an einem ohnehin freudigen Tag: Hannelore und Arthur Korgitta aus Nieder-Liebersbach feierten am 22. August ihre Gnadenhochzeit. Vor 70 Jahren gaben sie sich das Ja-Wort. Alleine das ist schon ein außerordentlich guter Grund zum Feiern. Doch die Eheleute Korgitta dürfen sich fortan über einen besonderen Platz in Nieder-Liebersbach freuen, der an sie und ihre Liebe erinnern wird: eine Ruhebank mit Gravur versehen sowie ein Ahornbaum direkt dahinter. Und beides befindet sich an einem Ort, der für die Familie von großer Bedeutung ist.
Die Bank, die am Dienstag ihrer Bestimmung übergeben wurde, steht allen Menschen der Gemeinde zur Verfügung. Die Gravur wurde von der Bürgerstiftung Birkenau gestiftet und Mitarbeiter von der Gemeinde Birkenau haben bei der Umsetzung der Idee unterstützt. „Gemeinsam wird hinter der Bank ein Ahornbaum als Erinnerung an meine Eltern gepflanzt“, sagte Tochter Angela Korgitta-Wolff im Vorfeld des Hochzeitstags.
Ein Stück Familiengeschichte
Das Grundstück, auf dem die Bank steht und der Baum gepflanzt wird, ist eng mit der Familiengeschichte verknüpft: Es gehörte früher den Eltern von Hannelore Korgitta, Familie Schmitt. Das Grundstück, auf dem sich der heutige Friedhof befindet, wurde dann an die Gemeinde gegeben. „Sitzt man auf der Ruhebank, sind von diesem Platz aus die Kastanienbäume zu sehen, die vom Vater meines Vaters, also meinem Opa, damals gepflanzt worden sind“, erklärt sie.
Zu den Gratulanten direkt vor Ort zählte auch Birkenaus Bürgermeister Milan Mapplassary. Den weiteren Verlauf des 70. Hochzeitstags verbrachten die Eheleute Korgitta gemütlich zu Hause bei Kaffee und Kuchen im Kreise ihrer Familie. Am Nachmittag kamen als Gratulanten der evangelische Pfarrer Marcel Albert und der katholische Pfarrer Björn Rottmann vorbei. Ein Ständchen gab es außerdem von der Sängerlust Nieder-Liebersbach und vom MGV Eintracht Birkenau.
Auf der Kerwe 1951 funkt es
Der Birkenauer Arthur Korgitta wurde am 8. Februar 1931 geboren. Hannelore Korgitta, geborene Schmitt, wurde am 16. September 1932 geboren und stammt aus Nieder-Liebersbach. Es war die Kerwe des Jahres 1951, bei der sich beide schließlich kennenlernen sollten. Zwei Jahre später, am 22. August 1953, folgte die standesamtliche Trauung, am 10. Oktober 1953 schließlich die kirchliche. Damals war es noch nicht üblich, dass Ehen zwischen Protestanten und Katholiken geschlossen wurden. Doch die Eltern von beiden Seiten hatten keine Einwände gegen diese Ehe.
Die Eheleute Korgitta erlebten als Kinder Kriegszeiten und mussten viele Entbehrungen auf sich nehmen. Der 92-Jährige arbeitete als Schlosser und verweilte dienstlich oft auf Montage im Ausland. Das hatte zur Folge, dass Hannelore Korgitta seinerzeit mit vier Töchtern oft alleine war. Jedoch herrschte ein großer Zusammenhalt zwischen Eltern und Großeltern. Die heute 90-Jährige war in der Firma Freudenberg und als Haushaltshilfe im Privathaushalt beschäftigt. Gemeinsame Hobbys der Eheleute sind Blumen – vor allem Rosen – und das Reisen. Sie haben vier Töchter, drei Enkelkinder und ein Urenkelkind.
Stets aktiv im Gemeindeleben
Arthur Korgitta ist kein Unbekannter in der Gemeinde Birkenau und im Ortsteil Nieder-Liebersbach. Er ist das älteste Ehrenmitglied bei der Sängerlust Nieder-Liebersbach, Mitglied in der SVG Nieder-Liebersbach und hat Handball gespielt. Außerdem ist er Mitglied in der Feuerwehr, Ehrenmitglied bei der Eintracht Birkenau und engagierte sich viele Jahre kommunalpolitisch.
Seit dem Jahr 1956 ist er SPD-Mitglied, von 1985 bis 1993 war er Ortsvorsteher von Nieder-Liebersbach. Arthur Korgitta gehört außerdem zu den Gründungs- und Vorstandsmitgliedern des Partnerschaftsvereins Birkenau – La Rochefoucauld. Die Eheleute Korgitta sind oft dorthin gereist und haben Austauschschülerinnen aus der Partnergemeinde aufgenommen. Außerdem haben Hannelore und Arthur Korgitta stets aktiv am Gemeindeleben teilgenommen.
In 70 gemeinsamen Ehejahren haben sie viele Höhen und Tiefen erlebt, doch getreu dem Spruch „Wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her“ nie aufgegeben. Gemeinsam haben sie alle Schwierigkeiten gemeistert. Denn viel reden sei wichtig in der Ehe, ist ihre gemeinsame Überzeugung.
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