Mörlenbach

Gut geplante Schwerstarbeit der Mörlenbacher Ehrenamtlichen

Der Umzug der Kleiderkammer in die Pfadwiesenstraße ist abgeschlossen – Bei der offiziellen Eröffnung erntet das Team des DRK viel Lob und Anerkennung. Die Suche nach neuen Räumen war allerdings kritisch.

Ein Teil des Kleiderkammer-Teams beim Mörlenbacher DRK bei der offiziellen Eröffnung am neuen Standort. Foto: Katrin Oeldorf
Ein Teil des Kleiderkammer-Teams beim Mörlenbacher DRK bei der offiziellen Eröffnung am neuen Standort.

Seit Anfang April läuft der Betrieb am neuen Standort der Kleiderkammer des DRK-Ortsvereins Mörlenbach. Und bis heute sind dort bereits 500 Menschen mit 1500 Artikeln versorgt worden. Eine von mehreren beeindruckenden Zahlen, die Uta Walkhoff, die Leiterin Wohlfahrt und Sozialarbeit beim Deutschen Roten Kreuz in der Weschnitztalgemeinde, den geladenen Gästen bei der offiziellen Einweihung am Freitag präsentierte.

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Weitere betrafen insbesondere den Umzug von der Boveri- in die Pfadwiesenstraße: Das Kleiderkammer-Team hat diesen nämlich innerhalb von zehn Tagen gestemmt, obwohl bis zu 500 Kisten voll Material eingeräumt, transportiert und dann wieder ausgepackt und sortiert werden mussten. Neben der Tatkraft des rund 30-köpfigen Teams hat dabei vor allem auch eine akribische Planung geholfen. Nicht vergessen hat Uta Walkhoff bei ihren Ausführungen die externen Unterstützer, unter anderem vom Bauhof der Gemeinde. Dessen Mitarbeiter hatten beispielsweise die beiden großen Container umplatziert.

Die Einschätzung der Teamleiterin, dass der Umzug eine „verantwortungsvolle Entscheidung“ war, teilt Mörlenbachs DRK-Vorsitzender Werner Meier. Er sprach von „unzumutbaren“ Bedingungen am bisherigen Standort. Und meinte damit unter anderem die „klimatischen“ Verhältnisse: Im Sommer heiß, im Winter kalt. Dass sich das am neuen Platz geändert hat, davon konnten sich die Gäste bei der Eröffnung direkt überzeugen. Trotz sommerlicher Temperaturen war es gestern in der Kleiderkammer angenehm kühl.

Kritische Suche nach Räumen

Dies allein ist freilich nicht der Grund für den Umzug. „Diese Räume können wir viel effizienter nutzen“, erklärt Walkhoff. Zwar ist die Fläche mit 210 Quadratmetern kleiner als in der Boveristraße (300 Quadratmeter), aber der Zuschnitt sorgt dafür, dass tatsächlich mehr Raum zur Verfügung steht. „Obwohl wir das gesamte Inventar mitgenommen haben, waren nach dem Einräumen noch ein paar Regale leer“, berichtete sie.

Um dies weiter zu optimieren, sind von einer Firma in den vergangenen Tagen zwei zusätzliche Trennwände eingebaut worden, erklärte Meier. Er sprach mit Blick auf den Umzug von „zwei Wochen Schwerstarbeit“ für das ganze Team. Dabei hob der Vorsitzende insbesondere Uta Walkhoff und seinen Stellvertreter Marc-Oliver Baur hervor, „die beide viel Herzblut investiert haben“. Nicht unerwähnt ließ Werner Meier die Probleme, die es bei der Suche nach einem neuen Kleiderkammer-Standort gegeben hatte: „Es war kritisch, Räume zu finden, in denen wir gewollt waren.“ Sein Fazit daraus in Bezug auf die DRK-Kleiderkammer: „Alle brauchen sie, niemand will sie.“ Umso größer war die Erleichterung, als ein Vermieter gefunden war, der sich kooperativ zeigte und selbst beim Umzug half.

Bedeutung über Gemeinde hinaus

Die Bedeutung der Einrichtung lässt sich an Zahlen festmachen: Allein im Jahr 2022 wurden 43 500 Einzelartikel an 550 Familien ausgegeben. Am neuen Standort ist die Nachfrage nicht geringer, weshalb es zwei Öffnungstage in der Woche gibt. „An einem wäre das nicht machbar“, so Meier.

Insbesondere in den aktuell „schwierigen Zeiten“ erfülle die Kleiderkammer eine Aufgabe über Mörlenbach hinaus, sagte Bürgermeister Erik Kadesch. Auch deshalb habe die Gemeinde ihr Möglichstes dazu beigetragen, den Umzug „von einem nicht mehr tragfähigen“ Standort zu realisieren. „Wenn man so eine ehrenamtlich getragene Einrichtung erst einmal verliert, kann man sie so schnell nicht wieder aufbauen“, weiß Kadesch. Entsprechend sei es auch eine Entscheidung des Gemeindevorstands, die Unterstützung fortzuführen.

Weiter sprach der Bürgermeister von einer „super Umsetzung durch das Kleiderkammer-Team“, dem er ein flüssiges Präsent für gesellige Stunden mitgebracht hatte. Und auch die Sparkassenstiftung Starkenburg hat erkannt, dass sich die ehrenamtlichen Helfer etwas Entspannung verdient haben. Ihr Vertreter Bruno Klemm lud sie zu einem Abend beim Open-Air-Kino auf der Burg Lindenfels ein.

Präsente zur Eröffnung gab es unter anderem auch vom DRK-Kreisverband. Dann trat das Kleiderkammer-Team aber schnell wieder in die Rolle des Gebenden: Sekt und Schnittchen rundeten die offizielle Eröffnung ab.