Weinheim

Bülent Ceylan gibt Weinheimer Schülern einen wichtigen Rat

Der Star-Comedian ist Schirmherr der Schultheatertage und bei der zehnten Auflage höchstpersönlich vor Ort. Was er den kleinen Darstellern und ihren Klassenkameraden zu sagen hatte.

Bülent Ceylan kam zu Beginn der Abschlussveranstaltung ins Musiktheater der Dietrich-Bonhoeffer-Schule in Weinheim. Foto: Katrin Oeldorf
Bülent Ceylan kam zu Beginn der Abschlussveranstaltung ins Musiktheater der Dietrich-Bonhoeffer-Schule in Weinheim.

Als die Viertklässler der Waldschule auf ihrer Odyssee mutig hintereinander durch die Höhle des menschenfressenden Riesen staksen und passend zur spannenden Musik immer wieder kurz lauschend innehalten, steigt die Spannung im vollbesetzten Musiktheater der Dietrich-Bonhoeffer-Schule. Drei Tage hat Theaterpädagoge André Ueiner das Bewegungstheater mit den Mädchen und Jungen einstudiert. Auf die eindrucksvolle Darbietung und Gemeinschaftsleistung der gesamten Klasse ist ihre Schulleiterin Katja Hoger sichtlich stolz. Als Moderatorin der Abschlussveranstaltung der Schultheatertage an Weinheimer Grundschulen bittet sie auch nach den Aufführungen von fünf weiteren Klassen das Publikum erfolgreich um Sonderapplaus für mutige kleine Darsteller, die unter dem Motto „Auf Entdeckungsreise“ vor allem neue Fähigkeiten an sich entdeckt haben.

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Respekt von Bülent

Ehe die über 100 Schülerinnen und Schüler bei den Jubiläums-Theatertagen auf die Bühne kamen, feierten sie einen prominenten Überraschungsgast. Bülent Ceylan übernahm vor zwei Jahren von Erfolgsautorin Ingrid Noll die Schirmherrschaft für das wichtige Theaterangebot an Weinheims Grundschulen. Bei seinem kurzen Besuch wurde er mit Riesenbeifall empfangen. Ceylan zollte Respekt für die kleinen Darsteller und ihren Mut, sich auf einer Bühne zu präsentieren. Die Schultheatertage wird er auch weiterhin als Schirmherr begleiten. „Glaubt an das, was Ihr macht und habt Spaß dabei“, rief der Comedian. Die Kinder folgten seinem Rat.

Im Ozean und auf Inseln

In den Tiefen des Ozeans entdecken Drittklässler der Friedrich-Grundschule zusammen mit Johannes Hauser am Rande einer fiktiven Klassenfahrt das untergegangene Inselreich Atlantis. Tiefe Gefühle zwischen einem Schüler und einer Meeresbewohnerin geben dem Stück „Verliebt auf den ersten Fisch“ eine besondere Note.

Die Dritklässler der Friedrichschule entdeckten in ihrem Stück das untergegangene Atlantis. Foto: Katrin Oeldorf
Die Dritklässler der Friedrichschule entdeckten in ihrem Stück das untergegangene Atlantis.

Ganz andere Noten beschäftigen Schülerinnen und Schüler der Klasse 5 der Zweiburgenschule, die zusammen mit Miriam Lemjadi ebenfalls, wie auch die Waldschüler, Körpertheater präsentieren. Nach zwei Kampfszenen, in die auch Streetdance Elemente einfließt, wird es in der dritten Szene doch noch friedlich, denn bei einem idyllischen Badeausflug erklingt die Musik von „Beautiful Life“.

Die Darsteller der Zweiburgenschule verbanden die gestellten Kampfszenen mit Streetdance-Elementen. Foto: Katrin Oeldorf
Die Darsteller der Zweiburgenschule verbanden die gestellten Kampfszenen mit Streetdance-Elementen.

Bei ihrer Sinnsuche begeben sich Viertklässler der Dietrich-Bonhoeffer-Grundschule auf vier Inseln. Mal haben die dortigen Bewohner große Ohren, mal übergroße Nasen, Augen oder Hände. Entsprechend bastelten die Schüler mit Bernadette Schlottbohm und Marie Eberhardt entsprechende Sinnesorgane. Die Erkenntnis der Klasse am Ende ihrer Entdeckungsreise: „Vor allem haben wir Freunde mitgebracht.“

Verwandlungskünstler

Auf ihrer Suche nach einem furchterregenden sieben Meter langen, achtbeinigen Tier mit undurchdringbaren Schuppen und zwei Köpfen lernen andere Viertklässler der Zweiburgenschule verschiedene Sprachen kennen, denn egal ob in der Türkei, in Georgien oder Taiwan: die Furcht vor dem Tier eint in dem mit Felicitas Vajna einstudierte Stück alle Kinder und schafft Verbindung in der Gemeinschaft.

Regelrechte Verwandlungskünstler sind indessen die Mädchen und Jungen einer 4. Klasse der Sulzbacher Carl-Orff-Grundschule. Sie sorgen mit dem „Märchen vom unzufriedenen Grashalm“ und einer Mischung aus Bewegungs- und Sprechtheater mit untermalender Musik nach dem Beitrag der Waldschule aus der ersten Programmhälfte am Ende für einen weiteren Höhepunkt. Nachdem sich die Klasse von im Wind schwankenden Grashalmen über Kartoffelknollen zu Mäusen, Eulen, Bären, Menschen und zurück in Grashalme verwandelt haben, applaudiert auch ihr Theaterpädagoge Eric Haug sichtlich begeistert.

Ideengeberin Monika Endriß

Seit 2013 haben über 1000 Schüler an Weinheimer Grundschulen bei den jährlichen Schultheatertagen Erfahrungen mit der Schauspielerei gesammelt. Als die ersten Theatertage über die Bühne gingen, wurden manche der Schüler, die am Freitag bei der Jubiläumsveranstaltung im Rampenlicht standen, geboren. Die Idee zu der von der Bürgerstiftung Weinheim organisierten Veranstaltung hatte Monika Endriß. Zum Jubiläum würdigte der Vorsitzende der Bürgerstiftung, Jürgen Osuchowski, die Initiatorin, die auch als ehemalige Lehrerin an der Dietrich-Bonhoeffer-Schule Theatergruppen zu besonderen Leistungen auf der Bühne geführt hatte. Die Bürgerstiftung steuert zu den Schultheatertagen rund 7000 Euro bei und freut sich, dass auch die Volksbank Kurpfalz Stiftung das kulturelle Ereignis mit 2100 Euro unterstützt. Torsten Dämgen vom Stiftungsvorstand überreichte den Spendenscheck an Gudrun Aisenbrey von der Bürgerstiftung.