Umwelt

Partnerschaft für Mehrzweck-Photovoltaikanlagen in Hirschberg

Hirschberg steht vor einer grünen Wende. Jörg Fath will die die erste Agri-Photovoltaikanlage bauen, während Goldbeck Solar einen Agri-PV-Innovationspark plant.

In Kooperation mit der EG Hohe Waid und der AVR Energie baut die Firma Goldbeck Solar den „Sonnenweg Hirschberg“ an der A 5. Dieses Projekt sieht die Entwicklung, Realisierung und den Betrieb von Agri-Photovoltaikanlagen auf über zehn Hektar vor. Die Investitionskosten liegen zwischen drei und vier Millionen Euro. Das Bild zeigt den Solarpark Nickelsdorf. Foto: Goldbeck Solar
In Kooperation mit der EG Hohe Waid und der AVR Energie baut die Firma Goldbeck Solar den „Sonnenweg Hirschberg“ an der A 5. Dieses Projekt sieht die Entwicklung, Realisierung und den Betrieb von Agri-Photovoltaikanlagen auf über zehn Hektar vor. Die Investitionskosten liegen zwischen drei und vier Millionen Euro. Das Bild zeigt den Solarpark Nickelsdorf.

Beim Thema Agri-PV geht es in Hirschberg derzeit Schlag auf Schlag. Vor wenigen Tagen stellte der Leutershausener Jörg Fath einen Bauantrag zur Errichtung einer Anlage auf dem Grundstück seines Vaters Werner Im Schwanenstein 4. Es soll die erste Agri-Photovoltaikanlage in Hirschberg werden. Oben in vier Metern Höhe wird die Anlage auf Ständern errichtet, unten soll die Obstkultur wachsen und gedeihen. Zwischen 150 000 bis 200 000 Euro soll das Ganze kosten.

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Jetzt kommt die Hirschberger Firma Goldbeck Solar mit einer ähnlich guten Nachricht für die Umwelt. Dazu ist das 2001 gegründete Unternehmen, welches sich auf den schlüsselfertigen Bau von großen Photovoltaik-Kraftwerken für freie Flächen oder industrielle und gewerbliche Dächer spezialisiert hat, eine wegweisende Partnerschaft mit der Energiegenossenschaft (EG) Hohe Waid und AVR Energie eingegangen, um gemeinsam den „Sonnenweg Hirschberg“ zu realisieren. Dieses Projekt sieht die Entwicklung, Realisierung und den Betrieb von Mehrzweck-Photovoltaikanlagen auf über zehn Hektar in Hirschberg vor. Die Kosten werden zwischen drei bis vier Millionen Euro liegen.

1700 Haushalte versorgen

Der „Sonnenweg Hirschberg“ soll unterschiedliche Freiflächenlösungen umfassen, die gleichzeitig für die Landwirtschaft sowie zur Förderung der Artenvielfalt genutzt werden. Die Vielfalt reicht nach Aussage des Unternehmens von einer bodennahen Agri-PV-Anlage über eine hochaufgeständerte Agri-PV-Anlage bis hin zu einer Biodiversitätslösung. Die Gesamtanlagengröße des Innovationsparks „Sonnenweg“ wird etwa fünf MWp (Megawatt Peak) betragen, was eine effiziente Produktion von 5,6 GWh (Gigawattstunde)/Jahr sauberer Energie ermöglicht. Diese nachhaltige Energieversorgung wird rund 1700 Haushalte pro Jahr versorgen und gleichzeitig etwa 2200 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr einsparen. Die PV-Anlage wird gemäß dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz über einen Direktvermarkter veräußert und in das öffentliche Netz eingespeist, was das Konzept einer sicheren Bürgerbeteiligung unterstützt.

Lehrpfad für die Bürger

Der „Sonnenweg“ verfolgt das Ziel, vorhandene Flächen für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Einklang mit Naturschutz und Landwirtschaft zu nutzen und die verschiedenen Möglichkeiten aufzuzeigen. So werden etwa zwei Hektar der Gesamtfläche als Referenzfläche ohne PV-Anlagen bewirtschaftet. Dadurch lassen sich Agrarflächen miteinander vergleichen und die gewonnenen Erkenntnisse für die Entwicklung neuer Agri-PV-Projekte nutzen. Als Lehrpfad dient der „Sonnenweg“ der Aufklärung über verschiedene Mehrzweck-PV-Konzepte. Er wird öffentlich zugänglich sein und eine Plattform für nachhaltige Bildung bieten. Bürger, Schulklassen, Mitarbeiter und Interessierte können die Anlage besichtigen und sich mithilfe der Wissenstafeln informieren.

„Der Sonnenweg ist mehr als nur eine Mehrzweck-Photovoltaikanlage – er ist das Ergebnis einer innovativen, werthaltigen und konstruktiven Partnerschaft zwischen Goldbeck Solar der EG Hohe Waid und AVR Energie“, erklären Max Huber und Patricia Gese, Projektentwickler bei Goldbeck Solar. „Dieser Innovationspark soll ein Vorzeigemodell für nachhaltige Energieerzeugung werden, aber auch ein Zeichen für das Engagement unserer Gemeinschaft für Bürgerbeteiligung, Bildung, Natur- und Umweltschutz setzen. So wollen wir nicht nur saubere Energie erzeugen, sondern auch gemeinsam eine nachhaltigere Zukunft gestalten.“

Das Projekt wird durch regionale Partner entwickelt, die verschiedene Expertisen einbringen. So ist Goldbeck Solar maßgeblich an der Entwicklung der Mehrzweck-PV-Lösungen beteiligt. Die Energiegenossenschaft Hohe Waid organisiert die Bürgerbeteiligung, um auch kleinere Investments zu ermöglichen, während die AVR Energie als kommunaler Partner investiert und für eine reibungslose Funktionalität der Solarpfad-Infrastruktur sorgt. Der „Sonnenweg“ erstreckt sich vorrangig über einen 200 Meter Streifen entlang der Autobahn A 5 in der unmittelbaren Nähe des Hauptsitzes von Goldbeck Solar. Genauer gesagt: gegenüber auf der Autobahn. Ziel ist ein Baustart Ende 2024, sodass der Innovationspark 2025 eingeweiht werden kann.