Weinheim

Weinheim erlebt ein spannendes Dschungel-Abenteuer

Das Bochumer Theater Liberi gastiert mit einer bezaubernden Inszenierung von „Tarzan, das Musical“ in der Stadthalle Weinheim. Vor allem die Kinder sind fasziniert.

Die Geschichte von Tarzan und Jane fasziniert bis heute große und kleine Menschen. Foto: Kathrin Oeldorf
Die Geschichte von Tarzan und Jane fasziniert bis heute große und kleine Menschen.

Ein atemberaubendes Dschungel-Abenteuer erlebten vor allem die zahlreichen Kinder, die mit ihren Eltern und Großeltern am Samstagnachmittag in die bis auf den letzten Platz besetzte Stadthalle Weinheim gekommen waren. Das Bochumer Theater Liberi war im Rahmen seiner Europa-Tournee mit dem Musical „Tarzan“ zu Gast.

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Das Musical "Tarzan" begeisterte das Publikum in der Stadthalle. Foto: Kathrin Oeldorf
Das Musical "Tarzan" begeisterte das Publikum in der Stadthalle.

Seit seiner Gründung 2008 hat das Theater mit seinen Familien-Musicals bereits über 1,5 Millionen Zuschauer begeistert. Die Bochumer präsentieren mit “Tarzan” eine Eigeninszenierung unter der Regie von Carolin Pommert, die nichts mit dem Disney-Musical von Phil Collins und seinem berühmten Song “You´ll Be My Heart” zu tun hat.

Affen turnen in den Bäumen

Vielmehr wurde von Christoph Kloppenberg und Hans Christian Becker für die Tarzan-Inszenierung ein eigenes Songbook geschrieben. Wenn sich der Vorhang öffnet, wird der Blick auf die bunte, exotische Dschungelwelt (Bühnenbild: Christoph Kreutzer, Henning Dahlhaus, Roland Steingens) freigegeben. Großartig ist die Darstellung der Schauspieler als in den Bäumen turnende Affen mit den charakteristischen Posen und Lauten.

Die Stadthalle wurde zum Dschungel. Foto: Kathrin Oeldorf
Die Stadthalle wurde zum Dschungel.

Der brummige, jedoch gutmütige Gorilla-Chef Kerchak (Dan Chamandy) befindet sich gerade mit seiner Frau Kala (Martina Pallinger) in einer lebhaften Diskussion um den Pflegesohn Tarzan. “Er ist ein Mensch und kein Affe und wird uns eines Tages verlassen”, sagt Kerchak. “Er ist unser Sohn und wir lieben ihn”, entgegnet Kala.

“Zeig, wer ich bin” singt Tarzan, der sich zwischen Tier- und Menschenwelt nicht entscheiden kann, wurde er doch einst als Findelkind von den Affen aufgenommen. Der an der Stage School Hamburg ausgebildete Marlon Hangmann gibt in der Rolle des Tarzan eine imposante Erscheinung ab, gleichzeitig strahlt er als Außenseiter des Dschungels Verletzlichkeit aus. Sympathisch und mit viel Humor spielt Lisa Marie Breithaupt Tarzans patente Gorilla-Freundin “Tee”, deren Lieblingsspeise Maden sind.

“Ich Tarzan, du Jane”

“Ich Tarzan, du Jane” ist auch hier der berühmte Ausspruch, als Tarzan auf die junge, sehr belesene Jane (Laura Sophie Hering) trifft, die sich mit ihrem Vater, dem sympathisch-verrückten Professor Porter (Willard Bogard), auf Expedition befindet. Natürlich funkt es zwischen Zivilisation und Wildnis. Tarzan lernt, dank Jane, rasch die Menschensprache und fühlt sich immer mehr zu der jungen Frau hingezogen.

Doch das Böse lauert auch hier in Gestalt der skrupellosen Großwildjägerin Olivia Clayton (Hannah Kreuzer), die ausgestopfte Affen liebt. Als Tarzan ihr geschickt die Waffe entwendet, gilt ihm sowohl von Jane als auch von seinem Affenvater Kerchak große Bewunderung. Doch für wen soll er sich entscheiden, für die Zivilisation oder den Dschungel? Mit dem Song “Jedes Herz hat seine Melodie” entscheidet er sich für das Gute, was auch immer das sein mag.

Am Ende gab es lang anhaltenden Applaus und Bravorufe für das Ensemble und seine Darstellungskunst, insbesondere für die nahezu akrobatischen Leistungen an Bäumen und Lianen sowie die authentischen Gesten und Laute der Gorillas. Alles in allem ein abenteuerliches Spektakel für Augen und Ohren , bei dem die ganze Familie auf ihre Kosten kam.