Handball

Bei der SGL feiert Mathias Conrad sein Comeback

Der inzwischen 41-Jährige hilft dem Handball-Drittligisten aus Leutershausen beim Gastspiel in München aus

Mathias Conrad (Archivbild) fügte sich bestens ins Spiel der SG Leutershausen beim HT München ein. Foto: Marco Schilling
Mathias Conrad (Archivbild) fügte sich bestens ins Spiel der SG Leutershausen beim HT München ein.

Fit hielt sich Mathias Conrad im Training der SG Leutershausen schon lange. Der ehemalige Abwehrchef der Teufel hatte auch die komplette Vorbereitung beim Handball-Drittligisten mitgemacht. Eigentlich ohne Hintergedanke, denn der Kader der Heisemer ist stark besetzt. Jetzt kam der Edel-Joker mit seinen inzwischen 41 Jahren aber zum Einsatz. Und beim 29:22 der SGL beim Handball Team München auch noch zu einem überzeugenden Sieg.

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Es war der dritte Auswärtssieg in Folge – trotz einiger krankheitsbedingter Ausfälle in der Mannschaft, wobei neben Conrad auch noch Tile Schlafmann einsprang. Am Ende kannte der Jubel der Heisemer in der Hachinga-Halle keine Grenzen. Die angereisten Fans waren angesichts der großartigen Leistung der SGL völlig aus dem Häuschen. „Wir waren in der Halle lauter als der Fanclub vom HT München“, freut sich Andreas Dietrich vom Fanclub Rote Teufel. Insgesamt waren rund 70 Fans aus Leutershausen unter den insgesamt 400 Zuschauern in Unterhaching.

Rückenwind durch viele Fans

Zum großen Teil mit Roth’s Reisen in einem Reisebus, viele aus dem Fanclub aber auch privat mit eigenen Fahrzeugen. Die Stimmung sei einfach super gewesen, berichtet Dietrich weiter. Auch mit den gegnerischen Fans habe man sich gut verstanden, in der eher kleinen Hachinga-Halle ging es freundschaftlich zu.

„Diesen Rückenwind haben wir dringend gebraucht“, sagte SGL-Coach Thorsten Schmid, „wir sind echt dankbar für die großartige Unterstützung unserer Fans, das hatte fast schon Heimspiel-Charakter.“ Die Mannschaft war mit großem Respekt nach München gereist, zumal einige Stammspieler aus Krankheitsgründen daheimbleiben mussten. „Da haben sich einige Lücken aufgetan“, sagte Schmid, „auch waren einige Spieler, die mit nach München gefahren sind, deutlich angeschlagen.“ Umso größer war die Freude über die spontane Hilfe von Mathias Conrad. Der frühere SGL-Spieler trainiert seit einigen Wochen bei der Mannschaft mit, allerdings nur privat und aus Spaß. Wie schnell daraus dann auch Ernst werden kann, zeigte sich jetzt. „Wir sind echt froh, dass er spontan einspringen konnte, er hat im Spiel die Abwehr extrem unterstützt“, freut sich der Trainer.

Soll Ausnahme bleiben

„Das hat mir richtig Spaß gemacht“, sagt auch Mathias Conrad. Es soll aber eine Ausnahme bleiben, „wenn alle fit sind, gibt es für mich keinen Grund, zu spielen.“ Hilfe kam auch aus der A-Jugend: Torhüter Thiele Schlafmann fuhr mit in den Süden und erlebte seine ersten Minuten in der 3. Liga. „Das hat er klasse gemacht“, zeigt sich Thorsten Schmid begeistert. Dieser Zusammenhalt der Heisemer, ob Fan oder Spieler, war wesentlich für den Erfolg in München und zeigt, wie wichtig es ist, füreinander einzustehen. „Ich mache der Mannschaft ein Riesenkompliment, das war eine große, geschlossene Leistung, getragen von Teamgeist und ganz viel positiver Energie“, sagte Schmid.

In den ersten Minuten habe man sich bis zum 3:4 noch etwas schwergetan. „Wir hatten etwas Mühe, ins Spiel zu finden“, so der Trainer, „wir konnten uns erst nicht absetzen, haben dann aber konsequent aufgeholt und sind mit fünf Toren Vorsprung souverän in die zweite Halbzeit.“

Nach der 15:10-Pausenführung kam die SGL gut in die zweite Halbzeit, führte in der 37. Minute 18:12. „Zwischendurch hatten wir einen kleinen Hänger“, berichtet Schmid, da sei bis zur 46. Minute der Gegner wieder bis auf drei Tore (17:20) herangekommen. In den letzten zehn Minuten lief dann aber alles richtig rund, der SGL gelang es, sich bis auf acht Tore abzusetzen. Je zweimal Meddeb und Schreiber sowie Schmitt stellten bis zur 53. Minute auf 17:24. Da fielen auch die beiden Zeitstrafen gegen Conrad nicht mehr ins Gewicht.

„Letztlich haben wir das Ding gut und verdient gewonnen“, resümiert Schmid. „Jetzt gilt es diese Energie und diese Power mitzunehmen ins nächste Heimspiel“, sagt Schmid. Am Samstag ist die Spielgemeinschaft HBW Balingen-Weilstetten II zu Gast in der Heinrich-Beck-Halle. Anwurf ist um 19.30 Uhr. „Das ist eine junge, talentierte Mannschaft“, kommentiert Schmid, „die haben viele individuell gute Spieler.“ Der SGL-Coach hofft jetzt, dass sich alle in den kommenden Tagen gut erholen und wieder Kräfte sammeln. Wenn gleichzeitig die Fans wieder so stark sind, wie jetzt beim Auswärtsspiel, kann eigentlich kaum etwas schief gehen. Immerhin liegt die SGL nach dem achten Spieltag mit hauchdünnem Abstand zu Pforzheim auf dem vierten, Balingen auf dem 15. Tabellenplatz. feh

SG Leutershausen: Hübe, Ulrich, Schlafmann; Schreiber (2), Meddeb (7), Krämer (2), Seitz (2), Röller (2), Schmitt (2), Scholz (5), Conrad, Ulrich (1), Preller (4), Pauli (2/2).