Handball

Sven Schreiber erwischt für die SGL einen Sahnetag

Leutershausens Abwehrchef zerlegt die Junglöwen-Abwehr im Alleingang. SGL hat den Vizetitel fest im Visier

Sven Schreiber traf am Samstagabend aus allen Lagen. Balsam für den Mann, für den es in den letzten beiden Drittliga-Spielen im Angriff nicht ganz so gut lief. Foto: Gian-Luca Heiser
Sven Schreiber traf am Samstagabend aus allen Lagen. Balsam für den Mann, für den es in den letzten beiden Drittliga-Spielen im Angriff nicht ganz so gut lief.

An elf Tore in einem Spiel erinnert sich Sven Schreiber nicht. Dem Abwehrchef der SG Leutershausen ist eine gute Defensivleistung wichtiger als das Torewerfen. Dass am Samstagabend im Drittliga-Derby gegen die Rhein-Neckar Löwen II beides klappte, ließ einen der wenigen noch verbliebenen gesunden Rückraumspielern der SG Leutershausen nach dem Schlusspfiff kräftig durchatmen. „Am Ende ist eine gute Mannschaftsleistung wichtig. Wenn ich dann auch individuell dem Team weiterhelfen kann, freut mich das umso mehr.“

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Schreiber war der überragende Mann beim 33:24-Sieg der SGL im vorletzten Heimspiel der 3. Handball-Liga Süd. Er musste liefern, weil sein Positionskollege Kevin Bitz erst zum nächsten Spiel am 18. Mai wieder aus den USA zurück ist, weil Mittelmann Max Preller verletzt fehlte und sich während der Partie dann auch noch Luca Mastrocola verletzte. Und er lieferte. „Wahrscheinlich hätte Sven heute von der Seitenauslinie getroffen“, freute sich sein Trainer Thorsten Schmid. Und Junglöwen-Coach Alexander Bossert ergänzte: „Sven hat heute einen Sahnetag erwischt. Und Sebastian Ullrich im Tor hat uns dann endgültig den Zahn gezogen, obwohl wir viel probiert haben.“

Von Beginn an keine Zweifel

Nachdem die Heisemer im Hinspiel nur einen knappen Sieg landeten, war die Angelegenheit in der Heinrich-Beck-Halle relativ schnell geklärt. „Wir sind von Beginn an gut in die Partie gekommen, standen in der Abwehr sicher und haben gut geworfen. Das war schon gut von uns, auch wenn die Löwen nicht komplett waren“, sagte Schreiber zum souveränen Spielverlauf.

Die SGL ließ von Beginn an keinen Zweifel am Derbysieger. Die Gäste hatten nicht alle A-Jugendliche aufgeboten, die tags darauf das DM-Halbfinale bestritten, zeitgleich war auch das Bundesligateam am Werk. „Trotzdem hätte es so deutlich nicht werden müssen“, bekannte Noch-Löwen-Rechtsaußen Theo Straub, der nach dem Spiel am Samstagabend am Sonntagfrüh zum Eulen-Spiel nach Sachsen fuhr. „Die Partie hier wollte ich mir nicht nehmen lassen. Aber wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen. Vielleicht ist die Luft nach dem erreichten Drittliga-Erhalt etwas raus“, sagte der Hohensachsener, der wie sein Jahrgangskollege Magnus Grupe (5 Tore) in der kommenden Runde alleinig für Ludwigshafen auf Torejagd gehen wird.

Sebastian Ullrich pariert stark

Bei der SGL überzeugte neben Sven Schreiber uns Sebastian Ullrich auch Tim Götz als einzig verbliebener Spielgestalter. Und auch Yessine Meddeb meldete sich nach überstandener Verletzungspause wieder mit drei Treffern zurück. Die mit über 600 Zuschauern gefüllte Heinrich-Beck-Halle sah vom Anwurf weg eine starke Leistung ihrer Mannschaft. „Jeder hat sich zu 100 Prozent eingebracht, jeder nimmt seine Rolle an, so kann die Mannschaft auch Ausfälle kompensieren“, lobte Schmid.

Blitzstart der Teufel

Schon nach fünf Minuten führte die SG Leutershausen mit 6:1, zur Pause wuchs der Vorsprung auf 20:11 an. Zwar kamen die Junglöwen kurzzeitig nochmals etwas heran, aber mit Unterstützung der Zuschauer stellte die SGL den Neun-Tore-Vorsprung bis zum Ende wieder her. Von den drei Löwen, die künftig für die S3L werfen, standen Linksaußen Maximilian Kessler (4) und Rechtsaußen Fabian Schwarzer im Löwen-Kader, Leon Keller wird nach überstandener Kreuzband-Reha zum Kader stoßen.

Nach einem spielfreien Wochenende geht es für die SGL am 18. Mai in Neuhausen/Filder weiter. „Wir wollen bis zum Schluss den zweiten Platz verteidigen“, sagt Schmid. Schade eigentlich, dass Leutershausen auf die Zweitliga-Lizenz und damit die Teilnahme an den Aufstiegsspielen verzichtet hat. „Wir hätten das gern noch mitgenommen, aber die Entscheidung ist jetzt eben so gefallen“, sagt Schreiber. Die Vizemeisterschaft als Abschiedsgeschenk an die SG Leutershausen würde das künftige S3L-Team dennoch nur allzu gerne mitnehmen.

SG Leutershausen: Hübe, Ullrich; Schreiber (11), Mastrocola (1), Meddeb (3), Bauer (2), Krämer (4), Stippel, Seitz (4), Götz (4), Schmitt, Buschsieper (3/2), Ulrich, Pauli.