TSG 91/09 Lützelsachsen: Nichts ist unmöglich
Unter ihrem neuen Trainer Frank Schüssler will der Verein in der neuen Kreisliga-Spielzeit oben mitspielen. Defensiv muss sich die Elf aber noch steigern.
![„Oben mitspielen“, lautet die Vorgabe des neuen TSG-Trainers Frank Schüssler (Zweiter von links). Ergänzt wurde der Kader von Schüssler und seinen beiden Assistenten Petro Müller (links) und Thomas Rittersberger (rechts) hierfür mit David Wehner (Dritter von links), Torhüter Lucas John und Eigengewächs Jarne Schneider. Es fehlt Hendrik Meister, der ebenfalls aus dem eigenen Nachwuchs in die Aktivität aufrückt. „Oben mitspielen“, lautet die Vorgabe des neuen TSG-Trainers Frank Schüssler (Zweiter von links). Ergänzt wurde der Kader von Schüssler und seinen beiden Assistenten Petro Müller (links) und Thomas Rittersberger (rechts) hierfür mit David Wehner (Dritter von links), Torhüter Lucas John und Eigengewächs Jarne Schneider. Es fehlt Hendrik Meister, der ebenfalls aus dem eigenen Nachwuchs in die Aktivität aufrückt.](https://www.wnoz.de/imgs/03/1/6/7/8/7/5/20230719_203223-9c55b5148e5eb3e5.jpg?w=1612&h=806&crop=crop-center&q=70&fit=crop-50-50&s=875c22f4a7e5aef3bd3d3506cbf01108)
Von einer „Mission Impossible“ war einst die Rede, als Frank Schüssler 2012 das Traineramt beim damaligen A-Klassen-Aufsteiger SG Hohensachsen mit dem Ziel Nicht-Abstieg übernahm. Als er die SGH fünf Jahre später verließ, um beim ASC Neuenheim II anzuheuern, hatte er das für unmöglich Gehaltene Jahr für Jahr geschafft – und sich dabei sogar den Ruf des „Erfolgstrainers“ erarbeitet.
Dieser Ruf eilte dem 45 Jahre alten Bankkaufmann auch voraus, als Kreisligist TSG 91/09 Lützelsachsen Anfang des Jahres einen Nachfolger für den scheidenden Übungsleiter Rick Hutter suchte und bei Schüssler anklopfte.
Erfolge mit Hohensachsen und Neuenheim
Die ASC-Reserve hatte Schüssler schließlich bis zu seinem freiwilligen Rückzug im Dezember des vergangenen Jahres zunächst in die Kreisliga Heidelberg geführt und dort anschließend im oberen Tabellendrittel etabliert.
„Das will ich unbedingt machen“, stand für Schüssler nach eigenen Angaben recht schnell fest. Weil er Verein und Mannschaft aus diversen Gesprächen und Testspielen bereits bestens kannte. Aber auch, weil die TSG ähnlich ambitioniert ist, wie er selbst. Nach Platz vier in der vergangenen Saison darf es 2023/2024 dann auch gerne noch ein bisschen mehr sein – „Platz eins bis vier“, lautet die Marschrichtung. Und auch der neue Trainer sagt: „Wir wollen im oberen Drittel mitspielen.“
Die Jugendarbeit hat Vorrang
Zuversichtlich stimmen ihn diesbezüglich die ersten Trainingseindrücke („sehr, sehr positiv“), die Zusammensetzung des Kaders („deutlich breiter als im Vorjahr“) sowie das „Lützelsachsen-Gen“ („man kennt sich und vertraut sich“), das Spieler und Verantwortliche über Jahre hinweg verinnerlicht hätten.
TSG 91/09 Lützelsachsen in der Kreisliga-Saison 2023/24
- Zugänge: Jarne Schneider, Hendrik Meister (beide eigene Jugend), Lucas John (TSV Erlenbach), David Wehner (ASC Neuenheim II).
- Abgänge: Fernando Cabrera (SC Rot-Weiß Rheinau), Sebastian Weihrich (DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal), Helnathan Scott (SV Unter-Flockenbach II).
- Kader: Tor: Pascal Jurek, Philipp Müller, Lucas John. Abwehr: Mattheus Mayer, Nico Schillinger, Nico Mandel, Tim Baumann, Patrick Hruschka, Maximilian Amin-Salehi, Fabio Nagy, Timo Sattler. Mittelfeld: Adrian Wetzel, David Wehner, Tobias Malchow, Jarne Schneider, Donat Tahiri, Alessandro Carocci. Angriff: Matthias Schröder, Konstantin Beutel, Mirco Kratzer, Henrik Meister, Moritz Wittenmaier, Fabian Knödler, Robert Spahn, Lorik Wittmann.
- Trainer: Frank Schüssler (erste Saison, für Rick Hutter. vorherige Station: ASC Neuenheim II). Co-Trainer: Thomas Rittersberger (seit 2012) und Petro Müller (seit 2016).
- Saisonziel: Platz eins bis vier.
- Favoriten: VfR Mannheim II, MFC 08 Lindenhof, VfB Gartenstadt.
„Es herrscht ein guter Mix aus Kameradschaft, Teamgeist und dem nötigen Leistungsgedanken“, betont der Übungsleiter. Und er weiß: „Hier gibt es nie viele externe Neuzugänge, stattdessen setzt man auf eine gute Jugendarbeit und zieht Jahr für Jahr sehr gute junge Spieler in die Aktivität hoch.“ In diesem Sommer gilt dies ganz besonders für die Nachwuchskräfte Hendrik Meister und Jarne Schneider, die fortan Kreisliga-Luft schnuppern sollen.
Ob dieses Konzept für ganz oben, sprich: die Rückkehr in die Landesliga, reicht, vermag Schüssler nach der ersten Trainingswoche freilich noch nicht zu sagen. Zumal er drei andere Teams „einen Tick“ höher einschätzt als die eigene Elf, allen voran den VfR Mannheim II. „Nach dem Aufstieg der ersten Mannschaft in die Oberliga will man dort bestimmt mit der Zweiten nachziehen“, mutmaßt der TSG-Coach.
Neue Aufgabe für Rick Hutter
Kleinreden will er seine Mannschaft damit jedoch keineswegs. Vielmehr kündigt Schüssler an: „Wir wollen dominant sein, den Ball laufen lassen und weiterhin offensiven Fußball spielen.“ Dass die TSG 91/09 dies kann, hat die Mannschaft bereits unter Schüsslers Vorgänger Rick Hutter, der als Mitglied der Abteilungsleitung dem Verein erhalten bleibt, eindrucksvoll bewiesen.
![Rick Hutter bleibt der TSG 91/09 Lützelsachsen als Mitglied der Abteilungsleitung erhalten. Rick Hutter bleibt der TSG 91/09 Lützelsachsen als Mitglied der Abteilungsleitung erhalten.](https://www.wnoz.de/imgs/03/1/6/7/8/7/5/LuetzHutter09-04-06-2022-397881cddd77577d.jpg?w=1612&h=806&crop=crop-center&q=70&fit=crop-50-50&s=2e0f790cae1b6d5b7b3183a28e819ea2)
„Wir haben letztes Jahr immerhin 90 Tore geschossen“, sagt Schüssler. Postwendend fügt er aber auch hinzu: „Wir haben leider auch 60 Tore kassiert. Das ist eindeutig zu viel und ein wesentlicher Punkt, an dem wir vom ersten Tag an ansetzen.“ Dies gelte aber nicht nur für die Defensivabteilung, merkt er an. „Wir müssen als ganzes Team besser verteidigen.“
Gute Ansätze in den ersten Testspielen
In den ersten Testspielen gegen Landesligist Kurpfalz Neckarau (1:3) und Verbandsligist FC Zuzenhausen (1:4) seien hier trotz der Niederlagen schon Fortschritte erkennbar gewesen, lobt Schüssler. Es scheint also, als trete er diesmal alles andere als eine „Mission impossible“ an.