Weinheim

Linke Weinheim: "Auferstanden aus Ruinen"

Jetzt hat auch die Partei Die Linke ihre Kandidaten für die Gemeinderatswahl in Weinheim nominiert. Stadtrat Dr. Carsten Labudda führt die Liste wieder an.

Das Team der Weinheimer Linken: Dr. Carsten Labudda, Wolfgang Labudda, Paul Eckartz, Volker Pfenning, Jori Kern, Leah Lackner, Silvia Held, Mareike Merseburger, Ursula Merseburger und Maria Labudda (von oben links nach unten rechts). Foto: Jan Brockwitz
Das Team der Weinheimer Linken: Dr. Carsten Labudda, Wolfgang Labudda, Paul Eckartz, Volker Pfenning, Jori Kern, Leah Lackner, Silvia Held, Mareike Merseburger, Ursula Merseburger und Maria Labudda (von oben links nach unten rechts).

Noch vor einem halben Jahr schien die Stimmung im Keller. Die Streitereien der Bundes-Linken warfen ihre dunklen Schatten bis zu den Genossen an der Basis und machten auch vor dem Weinheimer Ortsverband nicht halt: „Es war für uns alle frustrierend, die Nachrichten aus Berlin zu verfolgen“, so der Vorsitzende Volker Pfenning. Umso wichtiger finden die hiesigen Linken, dass nun Klarheit besteht. Seit die Konflikte geklärt wurden, gebe es wieder Zuwachs im Ortsverein, berichtet Pfennig. Insbesondere im Zuge der großen Demonstrationen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus – allein in Weinheim waren 1000 Menschen dabei – seien neue Interessenten zur Linken gestoßen.

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22-köpfige Gemeinderatsliste

Jetzt kamen die Weinheimer Genossen zusammen, um ihre Kandidaten zu wählen. Um die gemeinsame Findungsphase in Ruhe voranzutreiben, haben sie sich entschlossen, bei dieser Versammlung ausnahmsweise ohne größere Öffentlichkeit zu tagen.

Unter der Moderation von Kreisrätin Frederike Marx und Dr. Edgar Wunder kam nun eine 22-köpfige Gemeinderatsliste zusammen. Spitzenkandidat ist wie schon vor fünf Jahren Stadtrat Dr. Carsten Labudda. Der 48-jährige Pädagoge vertritt die Linken seit 15 Jahren im Gemeinderat und im Kreistag und hat sich vor allem als Streiter für soziale Themen einen Namen gemacht. Als Strom und Gas so teuer wurden, beantragte er einen Nothilfefonds, um Sperren zu verhindern. Wer seine Energierechnung nicht bezahlen kann, hat seit gut einem Jahr die Möglichkeit, schnell und unbürokratisch über die Schuldnerberatung im Multring 26 einen Zuschuss aus diesem Fonds zu beantragen. „Wenn es um soziale Fragen geht, dann sind und bleiben wir die erste Adresse unter Weinheims Parteien“, so Labudda selbstbewusst.

Auf dem zweiten Platz schickt die Linke Jori Kern aus der Weststadt ins Rennen. Der 33-jährige wissenschaftliche Mitarbeiter hat in der städtischen Klimaschutzkommission erste politische Erfahrungen gesammelt. Wichtig ist ihm, dass der notwendige ökologische Umbau sozial gestaltet wird.

„Für den Umweltschutz handeln wir lokal vor Ort, müssen aber global denken“, so Kern. Schon aufgrund dieses Grundsatzes sei es wichtig, dass Weinheim eine weltoffene Haltung zeige.

Lützelsachsen im Visier

Auf den ersten Platz in Lützelsachsen wurde die Lehrerin Mareike Merseburger gewählt. Neben der Kinder- und Jugendpolitik ist die 43-jährige seit vielen Jahren in der Flüchtlingshilfe aktiv: „Jeder Mensch hat das Recht, mit Respekt behandelt zu werden“, sagt Mareike Merseburger. Weiterhin hat Merseburger sich durch ihre Tätigkeit bei der Lebenshilfe einen Namen als Streiterin für eine inklusive Stadt gemacht.

Erstmalig strebt die Linke einen Sitz im Lützelsachsener Ortschaftsrat an. Der Spitzenplatz für dieses Gremium wurde an den 55-jährigen Volker Pfenning vergeben. Der kaufmännische Angestellte ist seit drei Jahren Vorsitzender der Weinheimer Linken. Im zurückliegenden Jahr wurde er mit seiner Initiative für eine städtische Hundewiese bekannt. Er sagt: „Auf der einen Seite verordnet die Stadt Leinenpflicht, auf der anderen Seite bietet sie bisher keinen sicheren Ort, an dem Hunde auch mal frei laufen und spielen können.“ Zudem stehe die seit Jahren versprochene Spielfläche für die Jugendlichen in der Lützelsachsener Ebene immer noch aus.