Wohnungspolitik

Bestand an Sozialwohnungen nimmt in Hessen zu

Um zwei neue Obergeschosse aufgestockt wurde dieses Mehrfamilienhaus in der Frankfurter Platensiedlung. Foto: Boris Roessler/dpa
Um zwei neue Obergeschosse aufgestockt wurde dieses Mehrfamilienhaus in der Frankfurter Platensiedlung.

Berlin/Wiesbaden (dpa/lhe) - In Hessen ist die Zahl der Sozialwohnungen im vergangenen Jahr entgegen dem Bundestrend gestiegen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion der Linken hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach belief sich der Sozialwohnungsbestand im Bundesland Ende 2022 auf insgesamt 82.172 in Hessen. Damit gab es den Angaben zufolge 1657 Sozialwohnungen mehr als im Jahr 2021.

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Nachdem der Bestand von 80.309 in 2018 auf 79.728 in 2019 gesunken war, ist er den Zahlen der Bundesregierung zufolge in den vergangenen drei Jahren kontinuierlich gestiegen. Auch beim Neubau von Sozialwohnungen hat Hessen zugelegt: Laut den Angaben sind dort im vergangenen Jahr 1505 Sozialwohnungen bewilligt worden. Im Jahr zuvor waren es 1367. Das entspricht einem Plus von 138.

Hessens Wirtschafts- und Wohnungsbauminister Tarek Al-Wazir (Grüne) erklärte am Montag, zudem habe sich der Anstieg der Angebotsmieten verlangsamt. «Damit mehr geförderte Wohnungen gebaut werden, stellen wir zusammen mit dem Bund von 2019 bis 2024 die Rekordsumme von 2,7 Milliarden Euro zur Verfügung.» Zugleich würden Instrumente wie die Mietpreisbremse genutzt, «weil sich nur so der Mietanstieg in den Ballungsräumen schnell dämpfen lässt», ergänzte Al-Wazir. Ziel bleibe, «dass jede Hessin und jeder Hesse eine angemessene Wohnung zu einem bezahlbaren Preis finden kann».

Bundesweit war den Angaben der Bundesregierung zufolge der Bestand an Sozialwohnungen den Zahlen zufolge rückläufig. Ende 2022 gab es demnach mit rund 1,088 Millionen Sozialwohnungen rund 14.000 weniger als im Jahr zuvor. Bewilligt wurde im vergangenen Jahr demnach der Bau von 22.545 Sozialwohnungen.

Die Bundesregierung hatte angekündigt, jedes Jahr für 100.000 neue Sozialwohnungen sorgen zu wollen. Im Vergleich der Bundesländer ist die Entwicklung unterschiedlich. Die meisten Sozialwohnungen insgesamt verzeichnete Nordrhein-Westfalen mit gut 435.000.

Bei Sozialwohnungen sind die Mieten staatlich reguliert. Wohnen dürfen dort nur Menschen, bei denen die Behörden einen besonderen Bedarf sehen. Nach einer bestimmten Zeit können die Wohnungen allerdings normal am Markt vermietet werden. Die Dauer dieser Bindung ist in den Ländern unterschiedlich geregelt.