Ermittlungen

Durchsuchungen wegen sexueller Gewalt gegen Kinder

Die Schriftzug «Polizei» leuchtet auf dem Dach eines Streifenwagens der Polizei. Foto: Carsten Rehder/dpa/Symbolbild
Die Schriftzug «Polizei» leuchtet auf dem Dach eines Streifenwagens der Polizei.

Wiesbaden (dpa/lhe) - Bei Ermittlungen wegen sexueller Gewalt gegen Kinder hat die Polizei in der vergangenen Woche 75 Wohnungen in ganz Hessen durchsucht. Die insgesamt 78 Beschuldigten sind zwischen 14 und 77 Jahren alt, wie das Landeskriminalamt am Dienstag mitteilte. Festnahmen oder Vollstreckungen von Haftbefehlen habe es bei der bis vergangenen Freitag andauernden Aktion nicht gegeben, sagte eine Sprecherin. Der überwiegende Teil drehte sich demnach um den Erwerb, Besitz und die Verbreitung von Kinderpornografie, in einigen Fällen lag auch der Verdacht auf sexuellen Kindesmissbrauch vor. Nach derzeitigem Ermittlungsstand standen die Beschuldigten untereinander nicht im Austausch.

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Insgesamt wurden bei den Durchsuchungen 2241 Datenträger sichergestellt - darunter 75 Smartphones, 60 Computer und 64 USB-Sticks. Diese werden laut LKA nun ausgewertet, um den jeweiligen Vorwurf zu erhärten oder zu entkräften. Bearbeitet werden die Fälle von einer Spezialeinheit mit mehr als 300 Ermittlern. Seit Oktober 2020 bündelt und intensiviert diese «BAO Fokus» (Besondere Aufbauorganisation für fallübergreifende Organisationsstruktur gegen Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch von Kindern) die polizeilichen Maßnahmen gegen Kindesmissbrauch und Kinderpornografie in Hessen.

Hessens Innenminister Peter Beuth und Justizminister Roman Poseck (beide CDU) verwiesen auf bisherige Ermittlungserfolge der Spezialeinheit. Sie forderten die Bundesregierung auf, den Ermittlern im Kampf gegen Kindesmissbrauch und Kinderpornografie den Zugriff auf IP-Adressen zu ermöglichen. «Die konsequente Ahndung von schweren Straftaten wie sexuellem Kindesmissbrauch darf nicht daran scheitern, dass Ermittlern wichtige Daten vorenthalten bleiben», sagte Beuth.