Haushalt

Finanzierungsüberschuss der Kommunen sinkt deutlich

Eurobanknoten liegen auf einem Tisch. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Illustration
Eurobanknoten liegen auf einem Tisch.

Wiesbaden (dpa/lhe) - Der Finanzierungsüberschuss der hessischen Kommunen ist deutlich gesunken. 2022 betrug er in den kommunalen Kernhaushalten insgesamt 5,4 Millionen Euro, während er 2021 noch 412,6 Millionen Euro erreicht hatte, wie das Statistische Landesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Der Finanzierungssaldo ist die Differenz zwischen den bereinigten Einnahmen und Ausgaben.

Während der Finanzierungsüberschuss 2021 vornehmlich auf mehr Einnahmen besonders aus der Gewerbesteuer zurückzuführen war, war laut den Statistikern «für den nahezu ausgeglichenen Saldo 2022 vor allem die überproportionale Zunahme kommunaler Ausgaben verantwortlich». So stiegen die bereinigten Auszahlungen etwa für Personal und Betriebsaufwand 2022 im Vergleich zum Vorjahr stärker (7,0 Prozent) als die bereinigten Einzahlungen (5,3 Prozent).

2022 erzielte nur noch jede zweite Kommune (50,2 Prozent) in Hessen einen Finanzierungsüberschuss. In den beiden Vorjahren waren es noch annähernd zwei Drittel gewesen. Auch 2022 verbuchte Marburg den höchsten Finanzierungsüberschuss mit 188,4 Millionen Euro - hier ließ auch der Impfstoffhersteller Biontech die Gewerbesteuer sprudeln.

Kassel wies mit 79,0 Millionen Euro Überschuss den zweithöchsten Finanzierungssaldo der Kommunen in Hessen auf. Das größte Finanzierungsdefizit verbuchte 2022 Eschborn mit 61,1 Millionen Euro. Hohe Defizite gab es auch in Darmstadt (minus 44,9 Millionen Euro) und Wiesbaden (minus 40,9 Millionen Euro). Allerdings konnten beide Städte diese Summen im Vergleich zum Vorjahr fast halbieren.