Landgericht Frankfurt

Passantin auf U-Bahn-Gleise gestoßen: Prozess eröffnet

In einer U-Bahn-Station in Frankfurt wird eine Passantin plötzlich auf die Gleise gestoßen. Jetzt muss sich eine Frau wegen versuchten Mordes vor Gericht verantworten.

Ein Schild mit der Aufschrift «Landgericht - Amtsgericht» an der Fassade eines Gerichtsgebäudes. Foto: Arne Dedert/dpa
Ein Schild mit der Aufschrift «Landgericht - Amtsgericht» an der Fassade eines Gerichtsgebäudes.

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Wegen versuchten heimtückischen Mordes hat sich seit Dienstag eine 42 Jahre alte Frau vor dem Landgericht Frankfurt zu verantworten. Die Anklage legt ihr zur Last, an einem frühen Morgen im April vergangenen Jahres am U-Bahnsteig am Frankfurter Hauptbahnhof eine Frau auf die Gleise gestoßen zu haben. Nur durch schnelles Eingreifen weiterer Menschen konnte das Opfer rasch wieder aus seiner misslichen Situation befreit werden, ehe ein U-Bahn-Zug einlief. Die Frau wurde dabei nur unwesentlich verletzt. Der Anklage zufolge war dem Vorfall ein Wortwechsel zwischen den beiden Frauen vorausgegangen. Wie die angeklagte Deutsche nach Prozesseröffnung behauptete, sei sie von der Frau aufgrund ihrer Drogenabhängigkeit als «Junkie» beleidigt worden.

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Deshalb sei sie hinter der Frau hergelaufen und habe sie bei einer «Reflex-Handbewegung» berührt. Dabei habe sie die Frau weder auf die Gleise stoßen noch sogar töten wollen. Weil es in dem Fall auch um eine mögliche Drogenproblematik geht, soll ein Sachverständiger vernommen werden. Die Schwurgerichtskammer hat vorerst noch fünf weitere Verhandlungstermine bis Ende Februar vorgesehen. (AZ 3290 Js 221016/23)