Auszeichnung

Grimmelshausen-Preis für Dorf-Groteske über Globalisierung

Eine Lesebrille liegt auf einem geöffneten Papierbuch. Foto: Monika Skolimowska/dpa/Illustration
Eine Lesebrille liegt auf einem geöffneten Papierbuch.

Gelnhausen (dpa) - Der Grimmelshausen-Preis für Literatur geht in diesem Jahr an den Schriftsteller Frank P. Meyer. Der Leiter der Studienberatung der Uni Trier erhalte die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung für seine im Hunsrück spielende Dorf-Groteske «Vom Ende der Bundeskegelbahn», teilte die Stadt Gelnhausen (Main-Kinzig-Kreis) am Freitag mit. Das Buch sei ein «humoriger Globalisierungsroman über Freundschaft und Verrat, eine Dorfgemeinschaft und ihre Außenseiter, Klischees und Vorurteile», urteilte die Jury.

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Den Förderpreis erhält die in Mainz geborene Autorin Caroline Wahl für ihren Debütroman «22 Bahnen». Nach 2009 wird in diesem Jahr auch wieder ein Sonderpreis vergeben: Er geht an Simone Grünewald und den Illustrator Klaus Puth für «Die Abenteuer des Simplicissimus. Grimmelshausen für Jugendliche und Junggebliebene», die nach Urteil der Jury die jahrhundertealte Erzählung in neuen Leserkreisen ankommen lasse und deren Buch auch für den Schulunterricht bestens geeignet sei. Die Preisverleihung findet am 12. Oktober in Gelnhausen statt.

Der Johann-Jacob-Christoph-von-Grimmelshausen-Preis, wie er mit vollem Titel heißt, ist nach dem gleichnamigen Barock-Dichter benannt, der für seine 1668 veröffentlichte Erzählung «Der abentheuerliche Simplicissimus Teutsch»" bekannt wurde. Darin schilderte er die Wirren des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648). Grimmelshausen wurde um 1622 im hessischen Gelnhausen geboren und war in Renchen im heutigen Baden-Württemberg Schultheiß. Dort starb er auch. Der Hauptpreis wird von den beiden Städten Gelnhausen und Renchen (Ortneukreis) gemeinsam mit den Bundesländern Hessen und Baden-Württemberg gestiftet und alle zwei Jahre verliehen.