Laudenbach

Gemeinderatswahl in Laudenbach: Standpunkte und Ziele im Vergleich

Die Gemeinderatswahl in Laudenbach steht vor der Tür und die Lokalredaktion der WN hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Meinungsbildung zu unterstützen.

Für die Sanierung der Laudenbacher Bergstraßenhalle bekommt die Gemeinde Millionen. Die drei Fraktionen halten diese Maßnahme für dringend notwendig. Probleme könnte die Finanzierung bereiten. Foto: Thomas Rittelmann
Für die Sanierung der Laudenbacher Bergstraßenhalle bekommt die Gemeinde Millionen. Die drei Fraktionen halten diese Maßnahme für dringend notwendig. Probleme könnte die Finanzierung bereiten.

Für die Gemeinderatswahl am 9. Juni möchte die Lokalredaktion der Weinheimer Nachrichten wieder einen Beitrag zur Meinungsbildung leisten. Am besten gelingt dies erfahrungsgemäß beim direkten Vergleich der Standpunkte und Ziele der Parteien und Wählervereinigungen. Im Rahmen einer fünfteiligen Serie wollen wir unseren Lesern diesen direkten Vergleich ermöglichen.

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Im ersten Teil fragen wir die im Laudenbacher Gemeinderat vertretenen Fraktionen: „Die Gemeinde hat viele Projekte vor der Brust: unter anderem die Neugestaltung des Schillerplatzes, die Sanierung des Feuerwehrgebäudes, die Sanierung der Bergstraßenhalle. Halten Sie dies alles in der nächsten Wahlperiode für finanzierbar? Welche Projekte sind für Sie am wichtigsten?“ Hier die Stellungnahmen:

CDU

Die CDU-Fraktion setzt sich schon seit langer Zeit dafür ein, dass die Gemeinde angesichts der begrenzten Haushaltsmittel Prioritäten setzen muss. Welche Projekte eine hohe Priorität haben, kann nach verschiedenen Kriterien entschieden werden. Kriterien sind Notwendigkeit einer Maßnahme, Finanzierbarkeit, Verfügbarkeit von Fördermitteln und vieles mehr. Von den genannten Projekten sehen wir die Sanierung des Feuerwehrhauses als notwendig an. Was genau gemacht wird und wann die Sanierung starten kann, muss noch geklärt werden. Die Bergstraßenhalle muss ebenfalls saniert werden. Ob beide Vorhaben in der nächsten Wahlperiode zu schaffen sind, hängt von der finanziellen Entwicklung der Gemeinde ab und davon, wie hoch letztlich die Baukosten sein werden. Wünschenswert wäre es natürlich. Für den Schillerplatz wurde im Architektenwettbewerb ein sehr attraktiver Entwurf ausgesucht. Die Umsetzung hat aber aus Sicht der CDU keine hohe Priorität. In der Vergangenheit haben wir beispielsweise die Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes, die nun endlich umgesetzt wird, zurückgestellt und bei der Neugestaltung des Rathausumfelds eine stark verkleinerte Variante umgesetzt, um zunächst neue Kindergartenplätze zu schaffen, wozu die Gemeinde verpflichtet ist. Auch in der nächsten Wahlperiode kann es sein, dass sich Notwendigkeiten ergeben, das eine oder andere Projekt zu verschieben.

SPD

Ja, die Maßnahmen können in den nächsten fünf Jahren finanziert werden, wenn dies der Wille des Gemeinderates ist. Dennoch sind die Finanzierungsmöglichkeiten immer auch abhängig von der gesamtwirtschaftlichen und kommunalen Finanzlage. In der Sanierung des Feuerwehrgebäudes sehen wir einen wichtigen Beitrag für das Wohlbefinden und die Sicherheit unserer ehrenamtlichen Feuerwehrleute. Die Neugestaltung des Schillerplatzes ist vor allem ein „Bürgerprojekt“, das wir unbedingt mit vorantreiben möchten. Über 200 Mitbewohner einschließlich Kindern haben Ideen eingereicht, weil sie sich einen Dorftreffpunkt wünschen, an dem sich Alt und Jung wohlfühlt. Im Laufe dieses Jahres wird das Bahnhofsumfeld neu gestaltet. Das wird für 2024 das aufwendigste Projekt werden. Diese Visitenkarte unseres Ortes attraktiv zu gestalten, ist für uns ebenso wichtig wie für viele Reisende. Die Bergstraßenhalle erachten wir aktuell als eines der wichtigsten Projekte. Diese Halle ist für Laudenbach unverzichtbar. Sie ermöglicht Sport- und Freizeit-Veranstaltungen für alle Bürger. Auch das Restaurant ist ein wichtiger Treffpunkt, um soziale Kontakte zu pflegen. Der Sanierungsbedarf hat sich in den vergangenen Jahrzehnten massiv aufgestaut, stets wurde eingespart und verschoben und nun trifft es eben uns. Je länger wir die erforderlichen Maßnahmen auf die lange Bank schieben, umso schlimmer wird es – materiell und finanziell sowieso. Die zugesagten sechs Millionen Euro sind uns dabei eine große Unterstützung.

Die Grünen

Als kleine Gemeinde ohne großes Gewerbesteueraufkommen ist Laudenbach darauf angewiesen, Bauland zu verkaufen, um wichtige Projekte finanzieren zu können. In Zeiten schwacher Baukonjunktur und hoher Zinsen ist diese Finanzierung schwer planbar geworden. Alle oben genannten Projekte sind wichtig für das Funktionieren der Gemeinde und für das Wohl der Bürgerschaft. Aus energetischer Sicht und aufgrund des hohen Energieverbrauchs sollte die Bergstraßenhalle vorrangig behandelt werden. Immerhin erhalten wir eine Bundesförderung über sechs Millionen Euro. Die notwendige Sanierung des Feuerwehrgebäudes müssen wir Stück für Stück angehen, je nach Finanzierbarkeit, sie hat für uns jedoch ebenfalls eine hohe Priorität. Wünschenswert ist natürlich die baldige Neugestaltung des Schillerplatzes, nachdem die Bürgerschaft sich so stark bei der Konzeption beteiligt hat und sich einen Ortsmittelpunkt wünscht, eine Begegnungsstätte für Jung und Alt.