Gesellschaft

Mehr Fälle von häuslicher Gewalt: Opfer meist Frauen

Ein Schild mit der Aufschrift «Polizei» hängt an einem Polizeipräsidium. Foto: Roland Weihrauch/dpa/Symbolbild
Ein Schild mit der Aufschrift «Polizei» hängt an einem Polizeipräsidium.

Wiesbaden (dpa/lhe) - Die Zahl der Fälle von häuslicher Gewalt ist im vergangenen Jahr in Hessen im Vergleich zum Vorjahr um rund 1000 auf 11.475 Fälle gestiegen. Wie schon in vorangegangenen Jahren waren die Opfer in den weitaus meisten Fällen weiblich, der Anteil lag im vergangenen Jahr bei 81,7 Prozent. Entsprechend handelte es sich bei 81 Prozent der Tatverdächtigen um Männer, bei den übrigen 19 Prozent der Fälle waren die Tatverdächtigen weiblich. Damit hat sich die Geschlechterverteilung sowohl bei den Opfern als auch bei den Tatverdächtigen im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert.

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Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) hatte im zurückliegenden Landtagswahlkampf unter Verweis auf steigende Fallzahlen sowohl in Hessen als auch im Bund mehrfach elektronische Fußfesseln für Täter bei häuslicher Gewalt gefordert. «Statistisch gesehen wird in Deutschland jeden dritten Tag eine Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner getötet. Das ist höchst alarmierend und nicht hinnehmbar», erklärte Rhein bei einem Besuch der Gemeinsamen elektronischen Überwachungsstelle der Länder in der Justizvollzugsanstalt im südhessischen Weiterstadt im August.

Auch Justizminister Roman Poseck (CDU) hatte auf eine hessische Initiative zum Einsatz elektronischer Fußfesseln im Kampf gegen häusliche Gewalt bei einer zurückliegenden Justizministerkonferenz verwiesen. Aktuelle Maßnahmen wie Kontakt- und Annäherungsverbote seien häufig nicht wirksam, und die Betroffenen litten weiter, so der Minister.