Polizei

Polizei durchsucht zwei Bauernhöfe im Landkreis Reutlingen

Ein Schild mit der Aufschrift «Polizei» hängt an einem Polizeipräsidium. Foto: Roland Weihrauch/dpa/Symbolbild
Ein Schild mit der Aufschrift «Polizei» hängt an einem Polizeipräsidium.

Reutlingen (dpa/lsw) - Die Polizei hat zusammen mit weiteren Behörden zwei landwirtschaftliche Höfe im Landkreis Reutlingen durchsucht. Wie die Polizei und die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilten, gingen die Behörden bei der Durchsuchung am Mittwoch einem Verdacht nach, wonach ein ehemaliger Viehhändler in einem Stall auf einem der Höfe unerlaubterweise Rinder gehalten haben soll. Auf dem zweiten Hof sollen illegale Schlachtungen stattgefunden haben. Dort fanden die Ermittler unter anderem vergrabene Tierkadaver. Grund für die Durchsuchung war ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft gegen den ehemaligen Viehhändler wegen Betrugs, Urkundenfälschung und Verstößen gegen das Tierschutzgesetz.

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Den Angaben zufolge hatte das Landratsamt Tübingen dem Mann bereits 2020 wegen verschiedener tierschutzrechtlicher Verstöße den Handel und den Transport von Nutztieren untersagt. Später soll der Mann ein hochträchtiges Rind gekauft und zu einem Schlachthof gebracht haben, obwohl das Tier in diesem Zustand weder transportiert noch geschlachtet werden durfte. Dafür soll der Mann eine Unbedenklichkeitsbescheinigung gefälscht haben. Die Polizei bildete daraufhin eine rund zehnköpfige Ermittlungsgruppe, um die möglichen Straftaten und Ordnungswidrigkeiten aufzuklären.

Nachdem dem ehemaligen Viehhändler auch verboten worden war, Nutztiere zu halten und zu betreuen, kam der Verdacht hinzu, dass der Mann im Stall eines Landwirts im Landkreis Reutlingen Tiere halten und gemeinsam mit dem Besitzer eines weiteren Hofes illegale Schlachtungen durchführen soll. Die Ohrmarken der geschlachteten Tiere sollen unerlaubt für andere, nicht registrierte Rinder weiterverwendet worden sein.

Bei der Durchsuchung am Mittwoch habe sich der Verdacht der unerlaubten Tierhaltung nicht bestätigt, hieß es. Allerdings fanden die Ermittler auf dem Hof, auf dem auch die illegalen Schlachtungen stattgefunden haben sollen, eine Vielzahl von Rindern ohne Ohrmarke sowie zahlreiche lose Ohrmarken. Außerdem erlegten Polizeibeamte laut Mitteilung auf Weisung des Veterinäramts zwei lebensschwache Kälber. Die Ermittler werten nun die Ohrmarken aus und gleichen außerdem den festgestellten und den in einer Datenbank hinterlegten Tierbestand ab, wie Polizei und Staatsanwaltschaft weiter mitteilten. Die Ermittlungen dauerten demnach weiter an.