Kultur

Vertrauen ist schlecht, Kontrolle gut: Schädlinge in Museen

In einem Depot des Badischen Landesmuseums wird eine UV- Lampe gezeigt, die als Detektor dient um ein Monitoring zu erstellen, wie viele und welche Insekten sich in der Räumlichkeit aufhalten. Foto: Uli Deck/dpa/Archivbild
In einem Depot des Badischen Landesmuseums wird eine UV- Lampe gezeigt, die als Detektor dient um ein Monitoring zu erstellen, wie viele und welche Insekten sich in der Räumlichkeit aufhalten.

Karlsruhe (dpa/lsw) - Die Saison ist eröffnet - jedenfalls für Schädlinge in Archiven, Bibliotheken und Museumsdepots. «Wir sind immer hinterher, aber zwischen März und Oktober müssen wir besonders aufpassen», sagt Oliver Morr, Leiter des Referats Restaurierung/Konservierung am Badischen Landesmuseum. Das wärmer werdende Wetter begünstige die Vermehrung von Tierchen wie Speckkäfern, Holzkäfern oder Motten, die Museumsobjekten und Archivgut schweren Schaden zufügen können.

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Laut der Restauratorin Catrin Schuster von der Württembergischen Landesbibliothek (WLB) machen besonders bestimmte kleine, wendige und sehr papierhungrige Insekten den Einrichtungen zu schaffen: «Das große Thema in den Bibliotheken, Archiven und Museen vor allem im süddeutschen Raum ist momentan das Papierfischchen-Problem», sagte sie. Die langschwänzigen Tierchen können Buchseiten kurz und klein fressen, wenn sie nicht rechtzeitig bekämpft werden.

Seit Jahren setzen die Häuser auf Vorbeugung, das sogenannte Integrated Pest Management (IPM/etwa: integriertes Schädlingsmanagement): Klebefallen werden aufgestellt, regelmäßig kontrolliert, Ritzen und Fugen abgedichtet und befallene Objekte notfalls auch in Gefrierkammern oder Stickstoffkammern gebracht. Katastrophal sei Schädlingsbefall erst, wenn er lange unentdeckt bleibe, sagte Schuster.