Büchereien

Städtetag fordert Sonntagsöffnung von Bibliotheken

Bibliotheken erfüllen eine besondere kulturelle Funktion - aber bislang dürfen sie anders als etwa Theater oder Museen meist an Sonn- und Feiertagen nicht öffnen. Dagegen regt sich neuer Widerstand.

Sonntags ein Buch ausleihen oder in der Bibliothek stöbern? Bislang ist das nicht möglich. Foto: Robert Michael/dpa
Sonntags ein Buch ausleihen oder in der Bibliothek stöbern? Bislang ist das nicht möglich.

Berlin (dpa) - Der Deutsche Städtetag fordert, dass öffentliche Bibliotheken auch an Sonntagen öffnen dürfen. «Die Städte sollten künftig selbst entscheiden können, ob und wie oft sie ihre Büchereien sonntags öffnen», sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

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«Die Sonntagsöffnung von öffentlichen Bibliotheken wäre eine Maßnahme, die den Bund keinen Cent kostet und gleichzeitig Bildung, Kultur und Innenstadtentwicklung fördert.» Die Bundesregierung müsse das Arbeitszeitgesetz entsprechend anpassen.

Ein Recht auf Sonntagsöffnung hatten kürzlich auch Leitungsebenen und Teams führender Bibliotheken in Deutschland in einem offenen Brief an die Bundesregierung gefordert.

«Öffentliche Büchereien sind die am stärksten genutzten Bildungs- und Kultureinrichtungen in den Städten, aber gleichzeitig fast die einzigen, die sonntags nicht öffnen dürfen», so Dedy, der darauf verweist, dass Opernhäuser, Museen, Theater, Schwimmbäder, Kinos, Konzerthäuser und wissenschaftliche Bibliotheken auch an Sonntagen öffnen dürfen. «Das passt nicht zusammen», so Dedy. Eine Sonntagsöffnung würde mehr Menschen einen kostenlosen Zugang zu Kultur- und Bildungsangeboten ermöglichen.

In Nordrhein-Westfalen hatte im Juni ein Gericht entschieden, dass öffentliche Bibliotheken im Land auch an Sonn- und Feiertagen öffnen dürfen. Die Gewerkschaft Verdi hatte gegen eine entsprechende Verordnung des Landes geklagt.