Birkenau

Feuerwehren dicht an der Perfektion

Bei einer Alarmübung im Schimbach arbeiten die Wehren aus den Birkenauer Ortsteilen und aus Mörlenbach Hand in Hand und verdienen sich die Bestnote.

Das Retten von Menschen macht jede Übung zu einer besonderen Herausforderung. Die Feuerwehrkameraden aus Mörlenbach und den Birkenauer Ortsteilen meisterten alle Anforderungen – fast – perfekt. Foto: Fritz Kopetzky
Das Retten von Menschen macht jede Übung zu einer besonderen Herausforderung. Die Feuerwehrkameraden aus Mörlenbach und den Birkenauer Ortsteilen meisterten alle Anforderungen – fast – perfekt.

Eine Alarmübung mit perfektem Verlauf, die gibt es nicht. Die Feuerwehren aus Birkenau und Mörlenbach waren bei ihrer unangemeldeten Übung in Schimbach aber dicht dran. Kein einfaches Übungsszenario hatte sich der Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Reisen, Dominik Weis, ausgedacht und den Wehren der Birkenauer Ortsteile und den Feuerwehr-kameraden aus Mörlenbach zur Aufgabe gestellt.

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Für die Floriansjünger galt es, einen angenommenen Brand in einer Herberge zu löschen, in der eine Jugendgruppe untergebracht war. Als Übungsobjekt diente der leerstehende Schimbacher Hof. Angenommen wurde, dass an diesem Samstagmorgen die Feuerwehr der Birkenauer Kerngemeinde zu einem anderen Einsatz hatte ausrücken müssen, sodass für die Löscharbeiten nur die Ortsteilwehren zur Verfügung standen. Hintergrund war die am gleichen Tag stattfindende Jahresinspektionsübung der Wehr der Birkenauer Kerngemeinde, die für den Nachmittag eingeplant war. Dass auf die Einsatzkräfte aber auch in diesem Fall Verlass ist, zeigte sich schon kurz nach der Alarmierung. 30 Feuerwehrleute von vier Wehren rückten mit acht Fahrzeugen in kurzer Zeit zu dem Gebäude aus, in dem nach dem Einsatzszenario eine unbekannte Zahl von Menschen dringend Hilfe benötigte.

Schwierige Verhältnisse

Die beengten Straßenverhältnisse vor Ort, die relativ schwierige Versorgung mit Löschwasser und einige Sprechfunklöcher waren Herausforderungen an die Fähigkeiten und das Improvisationstalent der Einsatzkräfte, die zunächst dank des Drehleiterfahrzeugs der Mörlenbacher Feuerwehr drei auf den Balkon des Gebäudes geflüchtete Menschen schnell retten konnten. Danach galt es, den Rauch der Nebelmaschinen per Motorventilator in dem Gebäude zu lichten, um den acht Atemschutzgeräteträgern das Durchsuchen des Hauses und die Rettung von weiteren drei Personen zu ermöglichen. Darüber hinaus musste das Löschwasser auf die Brandherde im ersten Stock des Wohnhauses verbracht werden, um das Gebäude zu bewahren. Die Feuerwehren aus Reisen, Hornbach, Nieder-Liebersbach und Mörlenbach hätten im Zusammenspiel die ihnen gestellten Aufgaben gut gelöst, sagte Gemeindebrandinspektor Jan Hoffmann bei der Evaluierung der Übung.

Nach sieben Minuten vor Ort

Nur sieben Minuten nach der Alarmierung seien die ersten Fahrzeuge vor Ort eingetroffen, hätten die Hilfesuchenden gut versorgt, geeignete Maßnahmen zur Wasserversorgung der nachrückenden Wehren getroffen und sich ein umfangreiches Lagebild verschafft. Darüber hinaus sei beim Aufstellen der Fahrzeuge von vornherein das Anrücken der Drehleiter, die bei der Personenrettung, aber auch beim effizienten Löschen gute Dienste geleistet hatte, mit bedacht worden.

Im Ernstfall hätte allerdings im nahen Brandweiher Wasser mit Tauchpumpen gefasst werden müssen, da die Versorgung mit Löschwasser über die Hydranten an diesem Ort unter Umständen an ihre Grenzen kommen könnte. Sollte ein Bürger in eine ähnliche Situation kommen, stehe das In-SicherheitBringen von Personen, besonders von Hilfsbedürftigen, an oberster Stelle, ebenso wie die sofortige Alarmierung der Feuerwehr unter der Notrufnummer 112. Das sagte der Wehrführer der Reisener Feuerwehr Dominik Weis.

Dabei sollte unbedingt der Eigenschutz stets gewahrt werden. Den anrückenden Rettungskräften sollten darüber hinaus die dringend benötigten Informationen mitgeteilt werden, beispielsweise über die Anzahl der im Gebäude befindlichen Personen, das Brandereignis und die zur Verfügung stehenden Zugänge.

Dass die Floriansjünger sich im Fall einer Alarmierung auf ihre im Ehrenamt erworbenen Fähigkeiten verlassen können – auch im Zusammenspiel mit den Wehren der Nachbargemeinden –, das stellten die Rettungskräfte an diesem Samstagmorgen in Schimbach eindrucksvoll unter Beweis. uf