Weinheim

Konzept zur Unterbringung von Flüchtlingen in Weinheim

Die Weinheimer Stadtverwaltung steht vor großen Herausforderungen. Wie es gelingen soll, genug Wohnraum für Flüchtlingen zu schaffen.

Die Containeranlage in der Gorxheimer Talstraße soll um zehn Einheiten erweitert werden, um Flüchtlingen Schutz zu bieten. Foto: Marcus Schwetasch
Die Containeranlage in der Gorxheimer Talstraße soll um zehn Einheiten erweitert werden, um Flüchtlingen Schutz zu bieten.

Die Stadt Weinheim steht wie alle anderen Kommunen vor enormen Herausforderungen angesichts eines Flüchtlingsstromes, der nicht abreißt. „Wir sind an der roten Linie“, so Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just.

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Um wie viele Menschen handelt es sich?

In diesem Jahr wird der Rhein-Neckar-Kreis der Stadt Weinheim voraussichtlich 347 Flüchtlinge zuweisen. Hinzu kommt eine noch ungewisse Zahl an Menschen, die aufgrund von Inflation und gestiegenen Energiepreisen obdachlos werden könnten. Insgesamt wird von einer Zahl von deutlich über 400 Menschen ausgegangen, für die Wohnraum geschaffen werden muss.

Was tut die Stadt Weinheim, um diese Herausforderung zu meistern?

Die Weinheimer Stadtverwaltung hat ein Konzept zur Anschlussunterbringung von Flüchtlingen und zur Unterbringung von Obdachlosen erstellt. Es wird am Mittwoch, 29. März, um 16 Uhr in der Sitzung des Gemeinderates beraten.

Welche Maßnahmen beinhaltet das Konzept?

Das Konzept ruht auf mehreren Säulen: Unterbringung in ehemaligen Schulen, Erweiterung der Containeranlagen in der Gorxheimer Talstraße, Neubau von Flüchtlingsunterkünften, Anmietung von Wohnungen auf dem privaten Wohnungsmarkt und Findung von neuen Standorten.

Wo genau könnten die Menschen untergebracht werden?

Durch die Erweiterung der Containeranlage in der Gorxheimer Talstraße könnten 40 Flüchtlinge ein vorübergehendes Zuhause finden. 45 Menschen könnten im Pavillon 3 der ehemaligen Johann-Sebastian-Bach-Schule untergebracht werden (Herbst 2023). Im Nordflügel der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule könnten rund 94 Menschen Zuflucht finden (Ende 2023). Ein Neubau im Schleimweg in Sulzbach ist für 72 Menschen geplant (Mitte 2026).

Welche Kosten entstehen dadurch?

Die Erweiterung der Wohncontaineranlage um weitere zehn Wohneinheiten kostet 1,5 Millionen Euro. 250 000 Euro sind zunächst für nötigen Renovierungen und Umbaumaßnahmen der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule sowie des Pavillons III der ehemaligen Johann-Sebastian-Bach-Schule im Haushalt 2023 eingestellt. Die tatsächlichen Kosten liegen deutlich höher und werden aktuell ermittelt. Der Neubau im Schleimweg ist mit rund fünf Millionen Euro veranschlagt.

Laut Konzept könnten in diesem Jahr lediglich 179 Plätze geschaffen werden. Welche Möglichkeiten hat die Stadt noch?

Ihr bleibt nur die Anmietung auf dem privaten Wohnungsmarkt. Ein schwieriges Unterfangen angesichts der angespannten Lage. Die Belegung von Sporthallen wird nur als letztes Mittel in Betracht gezogen.

Kann die Stadt sich der Zuweisung entziehen?

Nein, die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen ist eine Pflichtaufgabe der Kommune.