Peter-Härtling-Preis für David Blum
Starken Tobak vom Ich-Erzähler liefert David Blum, der neue Träger des Peter-Härtling-Preises, in seinem Roman „Kollektorgang“. Dort lässt er einen toten Jungen über sein Leben erzählen.

Dass Jugendliteratur ihren jungen Lesern die ganze Bandbreite von Realität zumuten darf, ja sogar muss, war ein Credo von Peter Härtling. Der 2017 verstorbene preisgekrönte Autor wäre deshalb wohl auch einverstanden gewesen, dass die Jury den seit 1984 vergebenen Peter-Härtling-Preis an David Blum für seinen Roman „Kollektorgang“ verlieh. Blum lässt darin den 13-jährigen Mario auf dem eigenen Grab sitzen und über sein kurzes Leben berichten. Aus der Ich-Perspektive wird starker Tobak serviert. Mit dem Wissen von der Endlichkeit des Lebens erzählt Mario, durch seine existenzielle Erfahrung zu Lebzeiten gereift, mit schwarzem Humor, verständlich und einfühlsam von tiefer Freundschaft, Trostlosigkeit und brutaler Gewalt.