Visa-Affäre: Polens Außenminister tritt nicht zurück
Die nationalkonservative Regierung in Warschau macht Stimmung gegen Migranten. Doch nun setzen Ermittlungen zum Verkauf von Arbeitsvisa die regierende PiS unter Druck - und das mitten im Wahlkampf.

Warschau/Berlin (dpa) - Polens Außenminister Zbigniew Rau sieht nach Ermittlungen gegen seine Behörde wegen Korruption bei der Vergabe von Arbeitsvisa in Asien und Afrika keinen Anlass für einen Rücktritt. «Ich fühle mich nicht mitschuldig, ich denke nicht daran zurückzutreten, und es gibt keine Visa-Affäre», sagte Rau laut Nachrichtenagentur PAP in New York. Die Opposition spricht von Hunderttausenden fraglichen Visa, die Regierung von rund 200. Nun ist auch die Bundesregierung besorgt und fordert Aufklärung.