Weschnitztalbahn

Die Züge fahren bald wieder

Ab Montag, 30. Oktober, geht es nun wieder weiter auf der Strecke zwischen Weinheim und Fürth.

Ab Montag, 30. Oktober, sollen die Züge nun wieder rollen. Foto: Fritz Kopetzky
Ab Montag, 30. Oktober, sollen die Züge nun wieder rollen.

Es schien eine endlose Geschichte zu werden: Am 20. Juli ging es los mit den Bauarbeiten an der Weschnitztalbahn, und mehrmals wurde ein baldiges Ende der Arbeiten in Aussicht gestellt – so verzögerte sich die Fertigstellung deutlich, doch jetzt teilt die Deutsche Bahn mit, dass der Zugverkehr auf der Strecke nun endlich wieder aufgenommen werden soll. Ab Montag, 30. Oktober, sollen die Züge nun wieder rollen, heißt es vonseiten des Unternehmens: „Zwischen Weinheim (Bergstraße) und Fürth (Odenwald) fahren nach den hessischen Herbstferien wieder Züge.“

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Zwei Terminverschiebungen

Gleis- und Signalarbeiten für die neue elektronische Stellwerkstechnik waren der Grund für die Ersatzbusse, die auf der Strecke verkehrten. Immerhin, die Züge, so hatte es die Bahn angekündigt, seien auf die Zuganschlüsse am Weinheimer Bahnhof ausgerichtet. Dafür mussten sich die Passagiere mit einigen Einschränkungen abfinden: In den Bussen konnten sie keine Fahrräder transportieren, und auch die Haltestellen des Schienenersatzverkehrs waren nicht immer direkt an den jeweiligen Bahnhöfen gelegen.

Ende August ließ die Bahn ihre Nutzer wissen, dass sich die Bauarbeiten bis 24. September verzögern würden; als Grund wurden Lieferengpässe angegeben. Kurz vor Verstreichen dieser Frist hieß es erneut: „Bauarbeiten dauern länger.“ Als Ursachen wurden diesmal „Materialengpässe und notwendige Software-Anpassungen“ genannt und gemeldet, dass die Sperrung bis einschließlich 29. Oktober andauern solle. Die Reaktionen waren durchaus gemischt. In Facebook-Gruppen äußerten sich dazu die Menschen, unter anderem schrieb Landrat Christian Engelhardt am 19. Oktober in der Gruppe „Du weißt, dass du aus Fürth im Odenwald bist, wenn ...“: „Die Weschnitztalbahn ist eine wichtige Verkehrsader im Kreis Bergstraße. Sie muss schnellstmöglich wieder in Betrieb genommen werden! Dafür setze ich mich ein.“

Er erklärte, sich schriftlich an den Vorstand der DB Regio AG gewandt zu haben und fasst die Antworten zusammen, die ihm das Unternehmen gab. Die Probefahrten im September seien nicht erfolgreich gewesen, heißt es da: „Ursache war ein Softwarefehler. Nun wird eine Software-Anpassung erarbeitet.“ Außerdem, ging das Unternehmen weiter ins Detail, müsse an den Glasfaserverbindungen an der Strecke gearbeitet werden. Etwas kryptisch geht es weiter in Engelhardts Wiedergabe der Antwort: „Hier werden bestimmte Grenzwerte überschritten. Die nötigen Arbeiten sollen allerdings in der Betriebspause erfolgen.“ Die Bahn versprach: „Die DB Netze arbeitet mit Hochdruck daran, dass die Weschnitztalbahn schnellstens wieder in Betrieb geht.“

Es gab als Reaktion einige nach oben gereckte Daumen, aber auch einen gewissen Fatalismus. „Wegen mir kann die Bahn wegbleiben. Da staut es sich nicht so sehr“, schreibt eine Nutzerin, während eine andere zu bedenken gibt: „Wegen der nicht fahrenden Bahn haben nicht nur die Schüler und Pendler zu leiden. Sondern auch die Umwelt.“

Ein Mann vermutet: „Die DB hat nicht die Absicht, die Weschnitztalbahn fahren zu lassen, weil sie kein Personal hat.“ Doch jetzt werde schon wieder mit Streiks gedroht und eine Preiserhöhung angekündigt, fährt er fort: „Schmeißt die Verantwortlichen für dieses Desaster endlich raus.“

Kritik an der Bahn

Auch Engelhardt muss in dem Dialog einstecken, denn jemand äußert sich so: „So ein Geschwätz, Herr Landrat. Kein Personal, das weiß man schon mittlerweile, und der Rest ist alles nur Blablabla.“ Während ein anderer sich über die Formulierung in der Antwort der Bahn lustig macht, versehen mit einem zwinkernden Smiley: „DB Netze arbeitet mit Hochdruck ... das ist eine rein subjektive Sichtweise.“

Beide Male wurden die Fahrgäste aufgefordert, „mehr Zeit einzuplanen“, zudem die Aushänge an den Bahnhöfen zu beachten. Jetzt fahren die Züge also bald wieder, doch nach wie vor rät das Unternehmen den Reisenden, sich vorher zu informieren. stk

Man kann die Verbindungen in der Reiseauskunft m.bahn.de nachschauen, in der DB-Navigator-App oder bei www.bahn.de/Reiseauskunft