Adventskonzert

In Rimbach werden Gospels zu kraftvollen Mutmachern

Das Konzert des Chors Light of Gospel aus Rimbach und Birkenau versprüht Freude und Zuversicht. Und es war eine Premiere.

Immer wieder glänzten auch Solisten beim Adventskonzert des Gospelchors „Light of Gospel“ Weschnitztal. Foto: Katrin Oeldorf
Immer wieder glänzten auch Solisten beim Adventskonzert des Gospelchors „Light of Gospel“ Weschnitztal.

Ein Stimmungsfeuerwerk auf der Baustelle. Von außen wird die evangelische Kirche in Rimbach aktuell noch renoviert, innen aber fand die Reinigung des Geistes bereits an diesem Wochenende statt. Lange hatten sowohl die Sänger als auch die Musikfans auf diesen Auftritt warten müssen. Doch nun konnte endlich wieder ein Adventskonzert des Gospelchores „Light of Gospel“ Weschnitztal gefeiert werden.

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Und der Name war auch optisch Programm. Denn wer am Sonntagabend über die Schwelle des Gotteshauses trat, der wurde von der atemberaubenden Beleuchtung überwältigt. In sattes Blau und Grün war der Altar getaucht. In den Bänken tummelten sich zahlreiche Besucher. Draußen, im Dunkel der Nacht, waren noch sanftere Töne angestimmt. Auf der untersten Plattform des Baugerüsts beleuchteten Kerzen im Tannengrün den Weg zum Haupteingang.

Drinnen aber freuten sich die Menschen auf ausgelassene und ergreifende Unterhaltung. Auch oben auf der Empore war nahezu jeder Platz besetzt. Das war aber auch kein Wunder. Denn es ist die wohl schwungvollste und zugleich andächtigste Art, sich auf die Feiertage einzustimmen, und in ihrer Vorbereitung hatten die Sängerinnen und Sänger um Chorleiterin Gigi Yau ganze Arbeit geleistet.

Schwungvoller Einstieg

2019 fand das bislang letzte Adventskonzert des Rimbacher Gospelchores unter der Leitung von Konrad Dudszus statt. In den Corona-Jahren hatte die Gruppe pausiert, zwischenzeitlich mit dem Birkenauer Gospel-Chor fusioniert und mit neuer Leitung frischen Mut und neue Kraft gesammelt. Inzwischen hat sich die Gruppe gefestigt und vom Ergebnis konnten sich die vielen Besucher jedes Alters nun ein Bild machen. Schwungvoll ging es los: Mit „You Are Good“, zu dem die Sänger aus verschiedenen Teilen der Kirche zum Altar strömten. Zunächst sangen sie a cappella – im Call und Response zu Chorleiterin Gigi Yau – dann aber griff jene in die Tasten des Keyboards und der komplette Chor feierte ein Willkommensfest. Ulrich Keil tat sich dabei als Solist hervor.

Immer wieder räumte der Chor einzelnen Akteuren die große Bühne ein. „Don‘t Lose Your Faith“ erklang aus einem Guss. Bei „In The Sanctuary“ stand aber erneut Keil im Mittelpunkt. Simone Spielmann und Andrea Dudszus taten sich hingegen bei „When You Believe“ hervor. „10 000 Gründe“ war ein Gemeinschaftsprojekt, bei „Broken Vessels“ glänzte Doris Krämer und bei „Immanuel“ war es erneut Simone Spielmann, die gesanglich überzeugte.

Foto: Katrin Oeldorf

Die Freude, welche die Sänger beim Ausüben ihres Hobbys versprühten, schwappte ab Sekunde eins aufs Publikum über. Gerade oben auf der Empore standen die Menschen, tanzten und klatschten mit. Für die Chorleiterin Gigi Yau war es die große Feuertaufe und eine Premiere, die sie mit Bravour bestritt. Für viele Chormitglieder ist das Adventskonzert aber längst eine lieb gewonnene Tradition. Und den Menschen war anzumerken, dass sie das Format schmerzlich vermisst hatten.

Alle Register gezogen

Auch im zweiten Teil des Konzerts wurde nach einer kurzen Pause bei warmen Getränken und Knabbereien weitergefeiert. Diesmal mit den Songs: „Psalm 34“ – mit Solobeitrag von Andrea Dudszus –, „O Come All Ye Faithful“ und „Sweet Jesus“ mit Daniela Zoubeck. Ebenso Teil des Programms: „Holy“, „Goodness Of God“, „All In All“ sowie als Zugaben „Just To Know You Lord“ und „Engellied“. Der Applaus toste. Die Menschen erhoben sich von den Bänken. Ob deutsch oder englisch, ob modern oder klassisch, ob mitreißend oder ruhig – der Chor hat bewiesen, dass er all diese Register auf hohem Niveau ziehen kann. Auch der Geist der Weihnacht, er war spürbar: „Denn gerade in einer Zeit, in der Kriege die Nachrichten beherrschen und der Wunsch nach Frieden groß ist, kann Gospelmusik trösten und Mut machen. Sie gibt Hoffnung und Kraft, sie berührt Herzen und Seele. Sie geht unter die Haut“, das haben alle Gäste an diesem Abend erfahren.