Grasellenbach

IT-Dienstleister der Gemeinde Grasellenbach untersucht nach Hackerangriff schadhafte E-Mails

Ein unerwarteter Hackerangriff auf das Rathaus von Grasellenbach hat die Computer des Bürgermeisters und seiner Sekretärin vorübergehend außer Betrieb gesetzt.

Nach dem Hackerangriff auf die E-Mail-Konten des Bürgermeister und seiner Sekretärin läuft im Grasellenbacher Rathaus die Arbeit auch digital wieder in normalen Bahnen, denn die beiden Betroffenen haben nun wieder darauf Zugriff. Foto: Marco Schilling
Nach dem Hackerangriff auf die E-Mail-Konten des Bürgermeister und seiner Sekretärin läuft im Grasellenbacher Rathaus die Arbeit auch digital wieder in normalen Bahnen, denn die beiden Betroffenen haben nun wieder darauf Zugriff.

Die Erleichterung ist Markus Röth anzuhören. „Ich habe über einen Not-PC wieder Zugriff auf meine E-Mails, ebenso meine Sekretärin. Wir sind jetzt beide dran, die erst mal durchzuarbeiten“, erklärt der Grasellenbacher Bürgermeister im Gespräch mit unserer Redaktion nach dem Hackerangriff aufs Rathaus.

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Zu Beginn der Woche war die Gemeindeverwaltung von Behörden darauf hingewiesen worden, dass sie Ziel eines Hackerangriffs geworden war. Daraufhin wurden vom IT-Dienstleister der Gemeinde alle PCs heruntergefahren und auf schadhafte E-Mails untersucht. Ausgerechnet die Computer des Bürgermeisters und seiner Sekretärin waren betroffen, wie die Überprüfungen ergaben. Die beiden wurden somit „vom Netz genommen“ und hatten zunächst keinen Zugriff mehr auf ihren dienstlichen E-Mail-Verkehr.

Relativ plausible E-Mail

Bis Freitag lagen nach Angaben Röths noch keine Erkenntnisse vor, über welche E-Mail die Hacker in die beiden Programme eingedrungen sind. „Es muss eine relativ plausible E-Mail gewesen sein, denn wenn wir eine zweifelhafte erhalten, schauen wir natürlich genauer hin, wobei der Großteil ja schon vom Spam-Filter entdeckt wird“, berichtet der Bürgermeister, der noch einmal betont, dass in diesem Fall alle Schutzeinrichtungen nicht funktionierten.

Nach dem Bekanntwerden des Hackerangriffs hatte die Gemeindeverwaltung prompt reagiert und zum einen auf ihrer Homepage gleich auf den Vorfall hingewiesen, zum anderen aber auch mit einem Infoschreiben an mehrere hundert Adressen darauf aufmerksam gemacht. So hatte der Bürgermeister bis Freitag demnach noch keine Rückmeldungen erhalten, dass ein Adressat über die beiden betroffenen E-Mail-Konten des Rathauses eine schadhafte E-Mail erhalten hat. „Offensichtlich waren alle sensibilisiert“, sagt er und hebt auch das schnelle Eingreifen des IT-Dienstleisters der Gemeinde, e-com21, hervor.

Auch wenn Röth und seine Sekretärin zunächst nicht auf ihre dienstlichen E-Mail-Konten zugreifen konnten, konnte darüber hinaus die Arbeit im Rathaus fortgeführt werden, da sonst keine weiteren PCs betroffen waren. „Die meisten Vorgänge sind doppelt und dreifach abgespeichert und auf einem Server abgelegt, der von dem Angriff nicht betroffen war“, erklärt er, und so gab es seinen Worten zufolge keine weiteren Einschränkungen.

Gemeindevertretersitzung

So ist es auch kein Problem, dass die nächste Gemeindevertretersitzung, die am kommenden Donnerstag, 19. Oktober, auf dem Programm steht, regulär stattfinden kann. „Hier geht es eher darum, dass kaum etwas Aktuelles auf der Tagesordnung steht. Zumindest könnte hier aber der Nachtragshaushalt eingebracht werden. Dann könnten wir diesen in der November-Sitzung verabschieden“, unterstreicht Röth und will deshalb noch einmal mit dem Vorsitzenden der Gemeindevertretung, Alexander Ganz, Rücksprache halten.