Hirschberg

Bürgermeister Gänshirt setzt auf gute Zusammenarbeit

Hirschberg steht ein Jahr voller Herausforderungen bevor. Der Bürgermeister sprach beim Neujahrsempfang über Themen wie Klimaschutz und Schaffung von Wohnraum.

Beim Hirschberger Neujahrsempfang wurden fleißige Blutspender durch Bürgermeister Ralf Gänshirt (links) geehrt. Rechts DRK-Vize Helmut Mäffert. Foto: Ernst Lotz
Beim Hirschberger Neujahrsempfang wurden fleißige Blutspender durch Bürgermeister Ralf Gänshirt (links) geehrt. Rechts DRK-Vize Helmut Mäffert.

Gemeinsam die Projekte stemmen – so war es bislang in Hirschberg und so soll es auch in Zukunft sein. Dabei baut Bürgermeister Ralf Gänshirt weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit in Hirschberg. Er zeigte sich zuversichtlich, dass dies gelinge. Denn auf seine Bürger, seine Verwaltung und auf den Gemeinderat könne er sich verlassen.

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Der Rathauschef ging beim Neujahrsempfang im Bürgersaal des Rathauses vor den über 100 Gästen auf die großen Herausforderungen für das Jahr 2024 ein. Da sind etwa die Mobilitätswende und der Klimaschutz zu nennen, die „wir uns für ein zukunftsfähiges Hirschberg auf die Fahnen schreiben müssen. Klimas- und Umweltschutz sind eine Pflichtaufgabe“, betonte er und erinnerte an die bevorstehende Verabschiedung des Klimaschutzkonzeptes sowie die Maßnahmen im Rahmen der energetischen Sanierung der kommunalen Gebäude. Weitere Zukunftsthemen sind die Unterbringung von Flüchtlingen sowie die Schaffung von Wohnraum.

Gelebtes Bürgerengagement

Seine Rede startete Gänshirt mit dem Rückblick auf das Jahr 2023, welches durch das Wort „Krisenmodus“ geprägt war. Ungeachtet dessen wurde am Ort viel bewegt. Da sind das Projekt „Wir in Hirschberg“, die Pumptrack-Anlage oder die neu belebte „Widda Kerwe“ zu erwähnen. Dies seien alles Beispiele für „gelebtes Bürgerengagement“. Jubiläen der Großsaasemer Buwe, der Partnerschaftsgemeinden, der Pfadfinder Leutershausen, der Grundschule Großsachsen, des VdK Großsachsen oder des MGV Sängerbund Großsachsen nannte er als gesellschaftliche Höhepunkte.

Gürtel enger schnallen

Als „ernst zu nehmende Herausforderung“ bezeichnete der Bürgermeister den „enger werdenden finanziellen Spielraum“: „Für uns bedeutet dies, stärker auf Sicht zu fahren und den Gürtel deutlich enger zu schnallen.“ Gleichwohl werde man weiterhin viel Kraft und Mittel für die sogenannte Daseinsvorsorge aufbringen müssen. Dies sind Investitionen in die Kinderbetreuung durch den Anbau an die Großsachsener Grundschule, die Sanierung der Elisabeth-Kuhlmann-Straße und des Friedenswegs sowie die Erweiterung des Regenrückhaltebeckens in der Galgenstraße. Starkregenrisikomanagement, kommunale Wärmeplanung und Aufbau eines Alarmierungssystems mit Sirenen ergänzen diese Maßnahmen. Bei der CO2-Reduzierung sah er aber nicht nur die Kommune, sondern jeden Bürger in der Pflicht.

Unter dem Strich will Hirschberg 2024 über 6,5 Millionen Euro investieren. Manche Projekte wie etwa die Sanierung der Hauptstraße oder die Sanierung des Sportplatzgebäudes stünden unmittelbar vor dem Abschluss. Bei anderen Großprojekten gehe es jetzt erst richtig los: etwa dem Anbau der Trainingshalle an die Sachsenhalle, der Sanierung der Sachsenhalle mit Bau einer eigenen Energiezentrale. Als wegweisenden Beschluss des Gemeinderats bezeichnete Gänshirt die Entscheidung zu diesem 16-Millionen-Euro- Projekt, welches auch die Grundschule einschließt. Für den ehemaligen Grundschulpavillon in Leutershausen gebe es ebenfalls erste Ideen.

Zuversichtlich zeigte sich der Rathauschef bei der Digitalisierung der Gemeinde durch den Glasfaserausbau. Zwar hatte die NetCom-BW die erforderlichen 40 Prozent bei der Vermarktung nicht erreicht, Gänshirt geht jedoch von der Realisierung aus. Apropos Digitalisierung. Auch hier habe sich in Hirschberg einiges getan. 2023 wurde die neue Internetseite präsentiert. Weitere digitale Angebote durch die Verwaltung, etwa bei Terminvergaben, folgten. Als Nächstes steht nun die Einführung der Hirschberg-App in Zusammenarbeit mit der Projektgruppe „Wir in Hirschberg“ in den kommenden Monaten an.

Neuer Wohnraum

Eine ganz andere Herausforderung sei die Unterbringung von Flüchtlingen. Der Bürgermeister kündigte weitere 62 Menschen an. Für diese stünden derzeit nicht genügend Plätze zur Verfügung. „Und so ist und bleibt es für alle Verantwortlichen und Beteiligten ein stetiger Kraftakt durch Akquise von Unterbringungsmöglichkeiten, Migrationsunterstützung und Finanzierung, den Aufgaben gerecht zu werden.“ Er forderte angesichts der Kapazitätsauslastung Bund und Land zu unverzüglichem Handeln auf.

Handlungsbedarf sah Gänshirt auch beim Wohnraum. „Es gilt, gemeinsam Lösungen zu finden, um den Trend in unserer Bevölkerungsentwicklung zu verändern oder umzukehren. Wir müssen es schaffen, den nächsten Generationen eine bezahlbare Bleibeperspektive in Hirschberg zu bieten.“

Blutspender geehrt

Zusammen mit dem zweiten DRK-Vorsitzenden Helmut Mäffert ehrte Bürgermeister Gänshirt fleißige Blutspender und dankte ihnen für den Aderlass zugunsten der Mitmenschen. Dies waren Dr. Claudia Helmes (zehnmaliges Blutspenden), Patrick Klein und Renate Schäfers (25-maliges Spenden), Uwe Juzwa, Holger Straub und Edeltraut Wituschinski (50-maliges Blutspenden) und Gertrud Fertig (75-maliges Spenden).

Für den musikalischen und schwungvollen Einstieg in das Jahr 2024 sorgten das Duo „Famphone“ mit Henriette Basler und Johanna Götz sowie der Weinheimer Dr. Markus Weber, der dem besonderen Kulturgut, nämlich der „Kurpälzer Schproch“, auf unnachahmliche Art und Weise huldigte.