Weinheim

Drei Weinheimer Projekte, ganz viel Ehrenamt

Ein starkes Signal für ehrenamtliches Engagement hat der Gemeinderat am Mittwoch gesendet. Einstimmig wurden Zuschüsse für die TSG Lützelsachsen, den TV Oberflockenbach und das Projekt "Hier macht was auf" bewilligt.

50 000 Euro steuert die Stadt Weinheim als Anschubfinanzierung für den noch zu gründenden Betreiberverein bei, der sich in Zukunft um das evangelische Gemeindezentrum in Lützelsachsen kümmern soll. Foto: Thomas Rittelmann
50 000 Euro steuert die Stadt Weinheim als Anschubfinanzierung für den noch zu gründenden Betreiberverein bei, der sich in Zukunft um das evangelische Gemeindezentrum in Lützelsachsen kümmern soll.

Ungewöhnlich viele Zuhörer verfolgten am Mittwoch die Sitzung des Weinheimer Gemeinderates. Der Grund: Auf der Tagesordnung standen Projekte, bei denen es einerseits um Sonderzuschüsse für zwei Sportvereine ging, andererseits um die einmalige Anschubfinanzierung für das Projekt „Hier macht was auf“, mit dem das evangelische Gemeindehaus in Lützelsachsen als Treffpunkt für alle Menschen aus dem Ortsteil erhalten bleiben soll.

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Was die drei Anträge verbindet, ist das große ehrenamtliche Engagement, das dahintersteckt. Daher war es ein Signal der Wertschätzung für das Ehrenamt – über alle Fraktionen hinweg –, dass der Gemeinderat einstimmig die beantragten Zuschüsse bewilligte.

Was plant der TV Oberflockenbach?

Wenn alles glattläuft, kann der TV Oberflockenbach damit bereits in diesem Jahr den Umbau des idyllisch gelegenen Turnplatzes in Angriff nehmen. Konkret plant der TVO die Errichtung eines Handballhartplatzes und zweier Beachhandballfelder. Nach den vorliegenden Kostenschätzungen wären dafür 128 000 Euro erforderlich. Die Stadt Weinheim beteiligt sich nun mit einem Sonderzuschuss in Höhe von 59 000 Euro. 5000 Euro kämen als Zuschuss auf Basis der Sportförderrichtlinien hinzu. Der Verein hofft, dass der Badische Sportbund rund 30 000 Euro beisteuert. Den Rest müsste der TVO selbst aufbringen.

Was plant die TSG Lützelsachsen?

Die TSG 91/09 Lützelsachsen erhält von der Stadt einen Sonderzuschuss in Höhe von 100 000 Euro, um den alten Kunstrasenbelag im Sportzentrum Waid nach 18 Jahren intensiver Nutzung erneuern zu können. Hinzu kommt ein Regelzuschuss von 9000 Euro. Auch die TSG setzt darauf, dass sich der Badische Sportbund an den Kosten beteiligt – und zwar mit circa 55 000 Euro. Den Rest müsste der Verein selbst stemmen durch Eigenmittel, Spenden und Sponsoren.

Was soll aus dem Gemeindezentrum werden?

Die Startfinanzierung der Stadt Weinheim für das Projekt „Hier macht was auf“ beziehungsweise für den Betreiberverein, der noch gegründet werden soll, beträgt 50 000 Euro. Weitere Fördergelder sollen von der evangelischen Kirche sowie von Bund und Land beantragt werden. Aber auch beim Gemeindehaus setzen die Initiatoren auf Spenden aus der Bevölkerung.

Mit dem Startkapital der Stadt Weinheim sollen nun kleinere Umbauten, Einrichtung und mediale Ausstattung finanziert werden. Bereits jetzt finden in der Immobilie regelmäßig Malworkshops und Spieleabende statt. Weitere Ideen – vom Repair-Café über Filmabende und Tanztreffs bis zu Kulturveranstaltungen – gibt es bereits.

Oberbürgermeister Manuel Just und Vertreter der Fraktionen betonten allerdings erneut, dass es sich um eine Einzelfallentscheidung handelt – und keineswegs um einen Präzedenzfall –, auch wenn sich beide Landeskirchen immer weiter aus der Unterhaltung und Förderung von kirchlichen Gebäuden in den Kommunen zurückziehen.