Fußball

Kreisoberliga: Der "Wahnsinn" in Fürth

Der SV Fürth beweist im Spitzenspiel gegen die SG Unter-Abtsteinach mentale Stärke und gleicht mit zwei Toren in der Nachspielzeit zum 3:3 aus. Der FC Fürth revanchiert sich und die KSG Mitlechtern atmet auf.

Julius Burk (am Ball) erzielte in der sechsten Minute der Nachspielzeit den 3:3-Ausgleich für den SV Fürth im Spitzenspiel gegen die SG Unter-Abtsteinach (vorn Ümit Kücükoglu). Foto: Katrin Oeldorf
Julius Burk (am Ball) erzielte in der sechsten Minute der Nachspielzeit den 3:3-Ausgleich für den SV Fürth im Spitzenspiel gegen die SG Unter-Abtsteinach (vorn Ümit Kücükoglu).

In der Fußball-Kreisoberliga hat sich der Spitzenreiter SV Fürth beim Gipfeltreffen am Sonntagnachmittag gegen den Zweiten SG Unter-Abtsteinach ein 3:3 (1:2) erkämpft. Bis zur 90. Minute war der Primus noch mit 1:3 zurückgelegen.

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„Das war ein unglaublicher Wille, den meine Mannschaft gezeigt hat“, befand der Fürther Trainer Jochen Ingelmann und sagte: „Im ersten Durchgang haben wir in der Anfangsphase nicht gut gespielt. Aber vor allem in der zweiten Halbzeit war es ein Spiel auf ein Tor. Und zwar auf das der SG Unter-Abtsteinach. Für mich ist das phasenweise schon ein Klassenunterschied gewesen.“ Der SV bleibt somit in dieser Spielzeit weiter ungeschlagen.

Die SG Unter-Abtsteinach erwischte vor 400 Zuschauern einen Traumstart in die Partie. Furkan Cevik fasste sich in der 4. Minute aus 30 Metern ein Herz, zog ab und der Ball zappelte tatsächlich im Netz. Der Fürther Keeper David Hummel sah dabei nicht gut aus. Ümit Kücükoglu gelang nach 21 Minuten das 2:0. Die Fürther kamen aber schnell zurück. Chris Diefenbach verkürzte mit einem Foulelfmeter auf 1:2 (23.).

„Wir haben nach dem zweiten Tor für uns wieder zu schnell einen Gegentreffer kassiert, das haben wir in dieser Saison leider immer wieder“, klagte SGU-Coach Marcus Lauer. Die Unter-Abtsteinacher verteidigten den Vorsprung bis zur Pause. Nach dem Seitenwechsel war der SV Fürth die klar spielbestimmende Mannschaft. Die SG lauerte auf Konter. Die Fürther kamen nun zu zahlreichen Tormöglichkeiten und drängten auf den Ausgleich. Doch Keeper Imre Knyaz zeigte die unglaublichsten Paraden. Der Fürther Torjäger Chris Diefenbach lieferte sich mit dem Schlussmann ein Privatduell. Immer wieder behielt Knyaz die Oberhand und verhinderte das 2:2. „Der hält aus einem Meter, das ist unglaublich gut gewesen, was der Torwart da gezeigt hat“, staunte auch Ingelmann. Hinzu kam noch Pech für den SV, der zwei Lattentreffer und einen Pfostentreffer im zweiten Durchgang hatte. Nach einem Konter gelang in der 90. Minute dann Cevik per Kopfball das 3:1 für Unter-Abtsteinach. Die Partie schien damit entschieden.

„Wir haben aber noch einmal alles nach vorne geworfen und in der Nachspielzeit noch die beiden Tore gemacht. Wahnsinn, was für eine mentale Stärke meine Spieler haben“, sagte Ingelmann. Auch die Zeitstrafe für Robin Weber (84.) steckten die Fürther gut weg. Björn Kabel verkürzte kurz nach dem dritten Gegentreffer auf 2:3 (90.+2) und nach einer Ecke gelang Julius Burk in der 6. Minute der Nachspielzeit noch das 3:3. Kurz danach war Schluss. „Das war wie im Hinspiel, wir können einfach in so einer Partie den Vorsprung nicht durchbringen. Da fehlt uns dann eben die Cleverness“, sagte SGU-Coach Marcus Lauer, der betonte: „Wir haben in der Schlussphase wieder die falschen Entscheidungen getroffen. Beide Tore in der Nachspielzeit dürfen so nicht passieren. Fürth war eigentlich geschlagen, wir bringen sie aber zurück. Das ist bitter.“ Lauer hat die Meisterschaft endgültig abgeschrieben: „Dieser eine Punkt fühlt sich wie eine Niederlage an. Der Drops ist in Sachen Titel nun auch gelutscht. Fürth hat gezeigt, dass sie zurecht da oben stehen, der SV geht in die Gruppenliga.“

Der SV Fürth liegt mit 66 Punkten an der Tabellenspitze und hat elf Zähler Vorsprung auf den Zweiten SG Unter-Abtsteinach, der noch eine Nachholpartie hat. Die Lauer-Elf bekommt aber nun Druck von hinten. Der Dritte Eintracht Bürstadt und der Vierte FC Fürth haben nämlich nur zwei Punkte Rückstand auf die SG.

SV Fürth: Hummel - Geissinger, Dolicanin, Weise, Schumacher, Antonijo Vucic (37. Böhmer), Nicolai Diefenbach, Weber, Babic (79. Frank), Kabel, Chris Diefenbach.

SG Unter-Abtsteinach: Knyaz - Braun, Gärtner, Qoku, Kücükoglu, Makan, Lelek (79. Georgiev), Cevik, Glässer, Yahaya, Muca.

Tore: 0:1 Cevik (4.), 0:2 Kücükoglu (21.), 1:2 Chris Diefenbach (Foulelfmeter/31.), 1:3 Cevik (90.), 2:3 Kabel (90.+2), 3:3 Burk (90.+6).

Zuschauer: 400 . - Beste Spieler: Geschlossene Leistung auf beiden Seiten. bol

ET Bürstadt - FC Fürth 2:5 (0:3)

Der FC Fürth hat am Sonntagnachmittag in der Fußball-Kreisoberliga Revanche für eine zweistellige Hinspielniederlage genommen. Das Team um Spielertrainer Lucas Oppermann kam im Verfolgerduell bei Eintracht Bürstadt zu einem 5:2 (3:0)-Sieg. „Wir haben uns auf jeden Fall für das 4:10 aus dem Hinspiel bei uns zu Hause rehabilitiert. Fünf Tore hier zu schießen, das ist auch eine Leistung“, sagte der Fürther-Spielertrainer.

Die Bürstädter leisteten sich in der ersten Halbzeit schwere Fehler, die der FC eiskalt ausnutzte. Kapitän Jusef Nerabi brachte die Fürther bereits in der 3. Minute mit 1:0 in Front. Dann schlug im ersten Durchgang Torjäger Ole Gärtner zu. Mit seinen beiden Treffern (29. und 45.+4) sorgte er für eine beruhigende 3:0-Führung. Auch wenn Oppermann sich nicht ganz zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft zeigte. „Der Platz in Bürstadt ist sicherlich doch sehr außergewöhnlich, da haben wir uns schwergetan. Aber gut. Das gilt auch für die Eintracht“, sagte der FC-Coach, der betonte: „So viel mehr Spielanteile hatten wir eigentlich gar nicht. Und dann lagen wir nach einer halben Stunde doch mit 2:0 vorne. Nun gut, darüber muss ich mich nicht beschweren.“Die Eintracht hatte dann aber den besseren Start in die zweite Halbzeit. Bürstadt verkürzte vier Minuten nach Wiederanpfiff durch den Treffer von Daniel Hartmann auf 1:3 (49.). Die Eintracht war danach spielbestimmend, doch klare Torchancen konnte sich Bürstadt nicht mehr erspielen. Nach dem Fürther 4:1 durch den eingewechselten Tim Gensel (74.) war die Partie praktisch entschieden. Derselbe Akteur legte noch das 5:1 (83.) nach. Bürstadt kämpfte aber weiter und schaffte das 2:5 (87.) durch Rojhat Akcam. „Das war alles in allem ein seltsames Spiel“, befand Oppermann und betonte: „Bürstadt hat über 90 Minuten schon gezeigt, dass sie wahnsinnig viel Qualität hatten. Wir waren insgesamt eben schon ein wenig griffiger als der Gegner. Konsequenter in unseren Aktionen.“

FC Fürth: Kempf Gehbauer, Landzettel, Luca Sielmann (66. Gensel), Nerabi, Yannik Sielmann, Oppermann, Turzer, Adamek (80. Stiepel), Gärtner, Arras (46. Yapicilar).

Tore: 0:1 Nerabi (3.), 0:2, 0:3 Gärtner (29., 45.+4.), 1:3 Hartmann (50.), 1:4, 1:5 Gensel (74., 83.), 2:5 Akcan (87.).

Zuschauer: 80. - Beste Spieler: Tutaj, Piechotta/Gärtner, Gensel. bol

KSG Mitlechtern - SG Reichenbach 2:1 (1:1)

In der Fußball-Kreisoberliga hat die KSG Mitlechtern am Sonntagnachmittag zu Hause gegen die SG Reichenbach einen wichtigen Sieg gefeiert. Durch den 2:1 (1:1)-Heimsieg hat das Team von Trainer Ronny Sauer seinen Vorsprung auf den Tabellen-15. Sportfreunde Heppenheim, der den Relegationsrang belegt und zu Hause gegen den FV Biblis 2:2 spielte, auf sechs Punkte vergrößert. Die KSG selbst steht auf dem 13. Platz der Tabelle. Der Klassenerhalt ist greifbar.

Jubel bei der KSG Mitlechtern nach dem 2:1-Siegtreffer gegen die SG Reichenbach – damit ist der Klassenerhalt greifbar. Foto: Gian-Luca Heiser
Jubel bei der KSG Mitlechtern nach dem 2:1-Siegtreffer gegen die SG Reichenbach – damit ist der Klassenerhalt greifbar.

Der Sieg gegen den Ligazwölften SG Reichenbach war hochverdient, aber Mitlechtern machte es unnötig spannend. „Wir haben leider wieder viele klare Torchancen nicht genutzt, dann muss man halt noch einmal am Ende zittern“, sagte KSG-Coach Rony Sauer. Die Reichenbacher hatten den besseren Start in die Partie bei sommerlichen Temperaturen. Nach einem kapitalen Fehler im Spielaufbau der KSG erzielte Emre Gök schon nach sechs Minuten die Führung. Danach war aber Mitlechtern tonangebend. Nach schönem Pass von Max Dippel gelang Laurin Schneider der Ausgleich – 1:1 (20.). In der Folge vergab Jason Behrmann einige Hochkaräter für die Platzherren. Der Angreifer hatte unter anderem mit einem Lattentreffer Pech (33.). Die Reichenbacher retten mit viel Glück das Unentschieden in die Pause.

Im zweiten Durchgang drückte die KSG weiter. Reichenbach war nur durch einen Schuss des eingewechselten Nico Füchtenkorb gefährlich (57.). Nicolas Stephan traf dann aber nach erneuter Vorarbeit von Dippel zum schon überfälligen 2:1 (62.). Danach verpasste es Mitlechtern, die Partie frühzeitig zu entscheiden. Reichenbach kam in der Schlussphase noch einige Male gefährlich vor das KSG-Gehäuse. Aber es blieb beim knappen Sieg von Mitlechtern. „Wir haben verdient gewonnen,“ sagte Christian Tremper, der Pressewart der KSG nach der Begegnung.

KSG Mitlechtern: Heckmann - Bitsch, Knecht, Klein, Laurin Schneider, Müller, Dippel, Tremper, Stephan (69. Kilian), Hohrein, Behrmann (73. Schmitt.

Tore: 0:1 Gök (8.), 1:1 Schneider (21.), 2:1 Stephan (62.). - Schiedsrichter: Mucha (Sensbachtal).

Zuschauer: 100 . - Beste Spieler: Geschlossene Leistung auf beiden Seiten.

FC Ober-Abtsteinach - Tvgg Lorsch 2:5 (0:3)

Die Luft für den FC Ober-Abtsteinach wird immer dünner. Das Team von Trainer Jan Schörling bleibt nach einer weiteren Niederlage Vorletzter und der Rückstand auf den Relegationsplatz ist bei noch sechs Spielen auf fünf Punkte angewachsen. „Im zweiten Durchgang war es besser. Wir sind noch einmal auf 2:3 herangekommen, doch nach dem 2:4 aus dem Nichts nach einer Ecke war die Partie entschieden. Leider“, sagte der Ober-Abtsteinacher Teamchef Sebastian Trenkwald nach der Niederlage. Der Lorscher Trainer Martin Weinbach ärgerte sich über das 2:3: „Da waren wir zu ungenau in unseren Aktionen und zu schlampig in unserem Passspiel. Plötzlich steht es 2:3 und du hast einen Gegner, den du eigentlich im Griff hattest, wieder scharf gemacht.“

FC Ober-Abtsteinach: Da Silva - Weihrich, Roth, Hintenlang (46. Brkic-Hotic), Bahr Jaap, Gärtner (46. Endrit Beka), Murr, Baum (46. Johnson), Ervin Beka, Erak.

Tore: 0:1 Fraas (13.), 0:2 Leipert (21.), 0:3 Koob (48.), 1:3 Bahr (60.), 2:3 Erak (63.), 2:4 Grün (79.), 2:5 Dewald (82.).

Zuschauer: 160. - Beste Spieler: Geschlossene Leistung/Dewald, Leipert.

FC Groß-Rohrheim - SV Unter-Flockenbach II 1:0 (1:0)

Nach zuletzt drei Spielen ohne Niederlage gab es für den SV Unter-Flockenbach II wieder einen Dämpfer. In Groß-Rohrheim tat sich das Team in der Offensive sehr schwer. Insgesamt war es auch kein gutes Spiel. Beide Mannschaften operierten viel mit langen Bällen. Groß-Rohrheim war am Ende glücklicher. Alemannia-Torjäger Marcel Eckhardt nutzte eine seiner wenigen Torchancen in der 27. Minute zum 1:0-Siegtreffer.

SV Unter-Flockenbach II: Urbanek - Heckhoff , Mark Mayer, Adamek, Arnold, Müller, Yalcin, Schmitt, Fischer, Scott, Jan Mayer.

Tor: 1:0 Eckhardt (27.).

Zuschauer: 80. - Beste Spieler: Geschlossene Leistungen. bol