Fürth

So niedlich ist der Nachwuchs im Bergtierpark Fürth

Ziegenbabys geboren: Warum sich ein Ausflug in den Fürther Ortsteil Erlenbach lohnt.

Tierpfleger Robert Hechler freut sich über den Nachwuchs bei den Bergziegen. Foto: Fritz Kopetzky
Tierpfleger Robert Hechler freut sich über den Nachwuchs bei den Bergziegen.

Langsam aber sicher neigt sich der Winter dem Ende zu – die ersten wärmenden Sonnenstrahlen sorgen auch dafür, dass im Bergtierpark Erlenbach in Fürth rund 250 Tiere aus fünf verschiedenen Erdteilen aus ihrem Winterschlaf erwachen und immer aktiver werden. Nachwuchs gibt es auch schon, wie Dr. Ekkehard Bahlo und Fritz Eisenhauer vom Förderverein zu berichten wissen. Zwei Bergziegen und drei robuste Skudden-Schäfchen haben erst vor kurzem das Licht der Welt erblickt. Die ostpreußischen Skudden gehören zu den ältesten Hausschafrassen und stehen auf der Roten Liste der bedrohten Nutztierrassen. „Es macht uns deshalb ganz besonders stolz, dass sich diese Rasse bei uns hier so wohlfühlt“, sagt Dr. Bahlo. Bei den Bergziegen gab es in diesem Jahr „schwarz-weißen“ Nachwuchs. Ein Zicklein ist schwarz, das andere weiß. Auch bei den Mini-Shetlandponys gab es vor wenigen Wochen bei einer Geburt Grund zur Freude.

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Kamerunschafe finden im Bergtierpark Erlenbach optimale Lebensbedingungen vor. Foto: Michael Callies
Kamerunschafe finden im Bergtierpark Erlenbach optimale Lebensbedingungen vor.

Besucher aus ganz Deutschland

Rund 60 000 Besucher lockt der Park jährlich an – ein Großteil davon natürlich in den Sommermonaten. „Die Gäste kommen wirklich aus ganz Deutschland. Wir sehen das immer an den Kennzeichen der Autos. Darunter sind sehr viele Familien“, so Fritz Eisenhauer. Im Laufe der Jahre wurden es immer mehr Besucher, was sich natürlich auch auf die Parkplatzsituation auswirkte. Die ist nämlich im Eingangsbereich sehr begrenzt. Bereits 2010/11 hatte man reagiert und angesichts der steigenden Besucherzahlen einen Parkplatz für 70 Stellplätze errichtet. Mittlerweile ist das zu wenig und so gibt es Überlegungen, den Parkplatz zu erweitern, wie die Beiden im Gespräch mit unserer Zeitung bestätigen. Erste Gespräche mit der Gemeinde als Eigentümer des Bergtierparks soll es bereits gegeben haben. „Noch ist aber nichts spruchreif“, so Eisenhauer, der gleichzeitig ein Lob für die Anwohner parat hat. Die hätten sich mit der Situation vorbildlich arrangiert.

Ein Huhn für 20 Euro pro Jahr

Der Förderverein, der sich durch die Mitgliedsbeiträge seiner 53 Mitstreiter finanziert, über die Spenden im aufgestellten Spendentrichter freut und sich durch die ein oder andere Veranstaltung noch etwas „dazuverdient“, bietet seit geraumer Zeit auch vermehrt Tierpatenschaften an. Ein ausgewachsenes Huhn kostet zum Beispiel 20 Euro, ein Hängebauchschwein ist für 50 Euro zu haben. Die Patenschaft für ein immer hungriges asiatisches Yak-Rind beträgt 250 Euro. Für Berberaffe, Esel, Gams, Lama, Muntjak-Hirsch, Pony und Steinbock werden 200 Euro fällig. Die Spenden, die so zusammen kommen, werden für Nahrung, medizinische Versorgung, Instandhaltung der Gehege und zur Pflege der Tiere verwendet. Eine Patenschaft kann natürlich auch als Geschenk für Kinder, Enkel, Freunde oder Verwandte abgeschlossen werden. Mit Urkunden erhalten die Paten auch etwas ganz Besonderes zurück. Gerne werde die Patenschaft auch auf der Patentafel in der Nähe des Berberaffen-Geheges veröffentlicht. Bei Patenschaften ab 200 Euro wird auf Wunsch der Name des Paten am Gehege seines Patentieres angebracht. Außerdem erhalten Paten eine Einladung zur Eröffnungsfeier des Bergtierparks Anfang Mai – dem offiziellen Startschuss für die Saison.

Fritz Eisenhauer (links) und Dr. Ekkehard Bahlo demonstrieren an einem Modell, wie bei starken Regenereignissen das natürliche Versickern des Wassers im versiegelten Boden verhindert wird. Auch das lernen Kinder hier. Foto: Michael Callies
Fritz Eisenhauer (links) und Dr. Ekkehard Bahlo demonstrieren an einem Modell, wie bei starken Regenereignissen das natürliche Versickern des Wassers im versiegelten Boden verhindert wird. Auch das lernen Kinder hier.

Pädagogisches Konzept

Kinder frühzeitig mit der Natur vertraut machen und altersabhängig Kenntnisse über die Mitbewohner des Menschen vermitteln, das ist der Hintergrund des pädagogischen Konzepts des Freundeskreises. Revierförster in Rente Jens-Uwe Eder, gilt hier als Bindeglied zwischen jungen Menschen und dem Park. „Er sensibilisiert Kinder und Jugendliche und macht in seinen „Unterrichtsstunden“ im 2014 erbauten Dr. Kilian-Haus und im Park deutlich, wie wichtig der Erhalt einer möglichst intakten Umwelt mit ihren Pflanzen und Tieren für die Zukunft und das Überleben der Menschen ist. Hier wird das Klassenzimmer raus in die Natur verlegt. Ein kleines Naturschutzbiotop, Totholz, ein Wildbienenhaus sowie die Pflanzung von Rotem Sonnenhut (Echinacea) mit seinem reichen Insektenbesuch ist im Hochsommer der Anlaufpunkt für viele Familien.

Termine stark nachgefragt

„Tiere aus fünf verschiedenen Erdteilen mit allen Sinnen erleben“ – unter diesem Motto findet im Bergtierpark Erlenbach auch Unterricht am lebenden Objekt statt. In den vergangenen Jahren haben bereits zahlreiche Schulklassen und Kindergartengruppen von dem Konzept profitiert. „Die Termine seien sehr gut besucht und stark nachgefragt“, so Dr. Bahlo.

Bei zahlreichen Aktionen, wie beispielsweise bei den jährlich stattfindenden Ferienspielen der Gemeinde Fürth, beim Kinderbasteln und bei Schafschur- und Herbstmarkterminen wird das pädagogische Konzept deutlich. Unterstützt wird der Freundeskreis dabei durch das Geopark-vor-Ort-Team Fürth.