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Alphabetisierung: 45 Klassen an beruflichen Schulen

Einige zugewanderte Schülerinnen und Schüler können nicht Lesen und Schreiben. An Hessens Schulen werden sie in speziellen Klassen und Kursen gefördert.

Ein Schüler sitzt in einem Klassenzimmer. Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild
Ein Schüler sitzt in einem Klassenzimmer.

Wiesbaden (dpa/lhe) - An beruflichen Schulen in Hessen hat es im Juni 2023 45 Alphabetisierungsklassen gegeben für zugewanderte Schülerinnen und Schüler, die nicht Lesen und Schreiben können. Wie das Kultusministerium auf eine parlamentarische Anfrage der FDP-Landtagsfraktion in Wiesbaden mitteilte, waren außerdem an den allgemeinbildenden Schulen 26 solcher Klassen eingerichtet, beginnend ab Stufe 2 (Stand: 1. Juni 2023).

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Zusätzlich richteten Schulen auch Alphabetisierungskurse ein, wenn nur wenige Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger aus Intensivklassen in Kleinstgruppen alphabetisiert werden müssen. Alle zugewanderten Kinder und Jugendliche, die Lesen und Schreiben in ihrer Muttersprache beherrschen, lernen in Intensivklassen vorrangig die deutsche Sprache.

Im April 2023 seien hessenweit rund 2800 zugewanderte Schülerinnen und Schüler ohne schulische Vorkenntnisse erfasst gewesen, die grundständig alphabetisiert werden mussten. Eine Alphabetisierung in der lateinischen Schrift erfolgte für gut 4600 Schülerinnen und Schüler. Das habe die turnusmäßige April-Abfrage ergeben, teilte ein Ministeriumssprecher mit.

«Die erfolgreiche Beschulung von Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern ohne oder mit geringer Schulerfahrung oder auch derer, die das lateinische Alphabet als weitere Schrift erlernen müssen, stellt eine besondere Aufgabe dar», erläuterte das Ministerium. Sie werde umso schwieriger, je älter die Betroffenen bei ihrem Schulstart sind.

Von November 2018 bis März 2023 wurden den Angaben zufolge insgesamt mehr als 11.350 Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger in Intensivklassen an öffentlichen beruflichen Schulen beschult. 2720 Schülerinnen und Schüler hätten bis März dieses Jahres ins hessische Regelschulsystem wechseln können, wobei das primäre Ziel von Intensivklassen an beruflichen Schulen der Übergang in eine duale Ausbildung sei.