Studie

Ehrenamtliches Engagement hat in Krisenjahren zugenommen

Stiefel und Helm eines Mitglieds der Jugendfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr Frankfurt-Seckbach stehen vor dem Feuerwehrhaus. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Stiefel und Helm eines Mitglieds der Jugendfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr Frankfurt-Seckbach stehen vor dem Feuerwehrhaus.

Wiesbaden (dpa/lhe) - Der Anteil ehrenamtlich engagierter Hessen ist laut einer Studie in den vergangenen Krisenjahren deutlich gewachsen. Demnach stieg er von 42 Prozent 2019 auf 58 Prozent 2022, wie die Staatskanzlei in Wiesbaden mitteilte. Corona-Seuche, Ukraine-Krieg und Ahrtal-Flut seien für viele Hessinnen und Hessen Anlass zu freiwilliger Hilfe gewesen.

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«Rund 45 Prozent derjenigen, die heute noch ehrenamtlich tätig sind, sind während der Corona-Pandemie aktiv geworden», hieß es mit Blick auf die Befragung von rund 1500 Bürgern vom 8. September bis 4. November 2022 im Auftrag der Staatskanzlei. Für Ukraine-Flüchtlinge engagierte sich seit Februar 2022 ein Drittel der Freiwilligen. Die Flut im Ahrtal mit mindestens 135 Todesopfern im Juli 2021 brachte rund 23 Prozent zu ehrenamtlicher Hilfe. Spenden alleine wurden nicht als Engagement erfasst.

Junge Hessen sind laut der Studie von Involas, einem Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik mit Sitz in Berlin, besonders hilfsbereit: Mit rund 68 Prozent ist der ehrenamtliche Anteil unter den 14- bis 29-Jährigen am höchsten. Der Befragung zufolge spielt es zudem insgesamt beim ehrenamtlichen Engagement im Bundesland keine große Rolle mehr, ob die Menschen auf dem Land oder in der Stadt leben.

Staatskanzleichef Axel Wintermeyer (CDU) betonte: «Die Hessinnen und Hessen sind im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich engagiert.» Die schwarz-grüne Landesregierung fördere viele ehrenamtliche Projekte. «Dafür und für vieles andere mehr stellen wir im Doppelhaushalt (2023/24) rund 47 Millionen Euro bereit», erklärte Wintermeyer.