Prozesse

Oma nach Vernachlässigung gestorben: Bewährung gefordert

Das Strafgesetzbuch und Akten liegen in einem Gericht auf dem Tisch. Foto: Swen Pförtner/dpa/Symbolbild
Das Strafgesetzbuch und Akten liegen in einem Gericht auf dem Tisch.

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Im Prozess um den Tod einer demenzkranken Frau haben Staatsanwaltschaft und Verteidigung am Donnerstag Bewährungsstrafen für die 62-jährige Tochter und den 26 Jahre alten Enkel beantragt. Die Anklagevertreterin ging vor dem Frankfurter Landgericht von Totschlag durch Unterlassen und damit von einem bedingten Tötungsvorsatz der beiden Angeklagten aus. Es sei allerdings auch eine «emotionale Überforderung» festzustellen, was zu einer Strafmilderung führe.

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Beide Angeklagte hatten vor Gericht unter Tränen Geständnisse abgelegt. Die 94 Jahre alte Großmutter war im Oktober 2019 in einer Klinik an multiplen Verletzungen gestorben. Zuvor soll sie monatelang in der Wohnung der Angeklagten in Steinbach (Hochtaunuskreis) nicht mehr gepflegt und medizinisch versorgt worden sein.

Die Verteidigung ging lediglich von Körperverletzung mit Todesfolge aus. Die Schwurgerichtskammer will bereits am (morgigen) Freitag das Urteil verkünden.