Lebensmittel

Saisonstart in Keltereien: Apfelwein-Produzenten sorgen sich

Liebhaber von Apfelwein und -saft können sich eigentlich freuen: Die Keltereien in Hessen verarbeiten die ersten Früchte. Doch die Produzenten haben Sorgen - die sich vielleicht auch auf die Verbraucher auswirken könnten.

Äpfeln von Streuobstwiesen liegen in Körben. Foto: Andreas Arnold/dpa
Äpfeln von Streuobstwiesen liegen in Körben.

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Die Saison der Keltereien in Hessen hat begonnen. Aber die Produzenten blicken «mit Sorge» auf den Herbst, wie der Verband der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien am Donnerstag in Frankfurt berichtete.

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Eine der Sorgen ist die Liefersituation. «Die Bestände an Streuobstwiesen nehmen weiter ab. Wetterkapriolen machen die Ernte zunehmend unberechenbar», sagte Vorstandsmitglied Johanna Höhl-Müller. Daher werde auch 2023 die Ernte voraussichtlich «unter den Erwartungen» bleiben.

Außerdem belasten die gestiegenen Energiekosten die Firmen. Apfelwein müsse heiß abgefüllt, die Flaschen heiß gespült werden, erklärte Verbandsvorsitzender Martin Heil. Nach der Schließung der Gastronomie in den Corona-Jahren habe nun die Energiekrise die Apfelweinproduzenten stark getroffen. «Kostenerhöhungen waren deswegen in den letzten Jahren unausweichlich», so Heil.

Ob sich das «Stöffche» in diesem Herbst weiter verteuert, steht noch nicht fest. «Wir müssten eigentlich die Preise erhöhen, aber der Markt gibt das nicht her», sagte Apfelweinproduzent Ralf Walther.

Um den Marktanteil zu vergrößern, suchen die hessischen Keltereien nach neuen Produkten. «Wir gehen mit der Zeit und schauen über den Bembelrand hinaus», sagte Heil. Die Innovationskraft der Betriebe habe sich sprunghaft gesteigert. Ein Ergebnis: Mixgetränke wie Apfelwein-Cola hätten sich auf dem Markt, unter jungen Menschen, etabliert. Und es gibt inzwischen auch alkoholfreien Apfelwein, Apfelwein-Rosé oder Apfel-Schaumwein. Der Trend geht zudem zu kleineren Flaschen.