Oberflockenbach

Auf Pferdekoppel: 20-Jährige kommt unter die Hufe einer Herde

Die junge Frau litt aufgrund der multiplen Verletzungen starke Schmerzen. Weil sie ihren Standort nicht beschreiben konnte, wurden die Retter per GPS über Stock und Stein gelotst.

Die Frau stürzte auf der Koppel nahe des Wehlingwegs. Foto: Gabriel Schwab
Die Frau stürzte auf der Koppel nahe des Wehlingwegs.

Eine 20-Jährige ist auf einer Oberflockenbacher Pferdekoppel unter die Hufe einer Herde gekommen. Wie Polizeisprecher Stefan Wilhelm vom Präsidium Mannheim erklärt, erlitt die junge Frau multiple Verletzungen und wurde ins Uniklinikum Heidelberg transportiert.

Herde aufgeschreckt

Die Tragödie ereignete sich am Freitagabend gegen 19.15 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt stürzte die 20-Jährige auf dem Gelände einer Pferdekoppel am Wehlingweg. Einsatzleiter Robin Göhrig von der Oberflockenbacher Feuerwehr berichtet, dass die Herde, die sich in unmittelbarer Nähe befunden hatte, durch den Fall der jungen Frau aufgeschreckt wurde. Die Gruppe von sechs Pferden ist daraufhin losgeprescht und über die 20-Jährige hinweg getrampelt. Hierbei wurde sie mehrfach getreten, unter anderem in der Bauchgegend.

Die junge Frau rief den Notruf 112, konnte diesem jedoch nicht ihren genauen Standpunkt vermitteln. Um die 20-Jährige zu lokalisieren, hat die Rettungsleitstelle die GPS-Daten ihres Smartphones getrackt. An einem Telefonapparat lotste die Leitstelle die Einsatzkräfte von Feuerwehr und ASB zum Ortungspunkt der Frau. Dabei behielt sie das GPS der Rettungskräfte im Fokus und führte zu dem Signal der Verletzten. Am anderen Hörer hielten die Leitstelle die Verbindung zu der 20-Jährigen, die durch den Unfall und die großen Schmerzen stark erschüttert war und Angst hatte. Per Telefon versuchte sie auch, weitere Erkenntnisse über ihren Gesundheitszustand zu erlangen.

Über Stock und Stein

Im Wehlingweg, so berichtet Einsatzleiter Robin Göhrig, endete jedoch die befahrbare Strecke. Für die Retter ging es also zu Fuß über die Pferdekoppel weiter. Endlich machten die Einsatzkräfte die junge Frau ausfindig. Die Feuerwehrsanitäter übernahmen die Erstversorgung und unterstützten den Rettungsdienst bei den weiteren Maßnahmen. Nun galt es aber, die verletzte 20-Jährige von der abschüssigen Wiese zu bringen. Hier mussten laut Einsatzleiter Göhrig alle mit anpacken, auch die zwei Polizeibeamten, die zwischenzeitlich hinzugestoßen waren. Zu sechst wurde die junge Frau mit Schaufeltrage und Vakuummatratze über Stock und Stein zum Rettungswagen gebracht. Von dort aus wurde sie ins Uniklinikum Heidelberg gefahren. Die mittlerweile von der Feuerwehr ausfindig gemachten und alarmierten Besitzer fingen die Pferde ein und brachten sie weg von der Unfallstelle.

Sprecher Wilhelm liegen aus dem Polizeibericht der Beamten vor Ort zwar keine Erkenntnisse über die Schwere der Verwundung vor, spricht aber von multiplen Verletzungen. Die Feuerwehr wiederum schätzt den Grad der Verletzung als „schwer“ ein.