Weinheim

THAT’s WHYnheim: Tobias Henschke packt jetzt hauptberuflich an

Weil die ehrenamtlichen Kapazitäten an Grenzen stoßen, übernimmt der Vorsitzende jetzt auch die Geschäftsführung. Dem Verein ist aber wichtig: Die Stelle geht nicht auf Kosten der Menschen in Not.

Tobias Henschke ist seit Vereinsgründung im März 2021 das Gesicht des Vereins. Jetzt wird er Geschäftsführer. Foto: Thats's Whynheim
Tobias Henschke ist seit Vereinsgründung im März 2021 das Gesicht des Vereins. Jetzt wird er Geschäftsführer.

Kaum ein Weinheimer Verein hat so einen Zulauf wie THAT’s WHYnheim, der für seinen Mitmachprojekten seit der Gründung 2021 Hunderte von Menschen in Weinheim und der Region begeistern konnte. Jetzt stellt sich der rührige Verein neu auf: Ab Februar wird Vorsitzender Tobias Henschke als hauptamtlicher Mitarbeiter die Geschäftsführung und die Organisation der Projekte übernehmen. Henschke: „Wir haben festgestellt, dass die Aufgaben immer vielfältiger, zeitaufwendiger und herausfordernder werden. Mittlerweile ist unsere ehrenamtliche Kapazität im Leistungs- und Organisationsbereich an Grenzen gestoßen.“

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Im zurückliegenden Jahr konnte Henschke durch eine Freistellung in seinem ursprünglichen Beruf als Feinmechaniker bei Freudenberg viel Zeit in den Verein investieren. Um die Hilfsprojekte mit gleichem Engagement fortführen zu können, ist die Festanstellung – wenn auch nur in Teilzeit – ein unumgänglicher Schritt.

Auf keinen Fall soll die Stelle allerdings auf Kosten der Menschen in Not gehen, die der Verein unterstützt. Deshalb wurde ein Unterstützerkreis gebildet, der mit monatlichen Beiträgen ausschließlich die Stelle finanziert. „Aktuell spenden bereits über 30 Personen regelmäßig für diese Stelle, sodass wir zuversichtlich sind, dass irgendwann daraus auch die anvisierte 100-Prozent-Stelle werden kann“, erläutert Henschke im Gespräch mit unserer Redaktion.

Stolz und Dankbarkeit

Hinter ihm und den Vereinsmitgliedern liegt ein turbulentes Jahr – ein Jahr, das für viele Menschen mit Krieg, Naturkatastrophen, Leid und Not verbunden ist. Henschke: „Wenn ich den Blick auf das richte, was wir als kleiner lokaler Verein in 2023 angesichts der Krisen in der Welt bewegen konnten, erfüllt mich dies mit großer Dankbarkeit.“

Er denkt dabei an den 40-Fuß-Container, den die Vereinsmitglieder zusammen mit syrischen Freunden unmittelbar nach der verheerenden Erdbebenkatastrophe gepackt haben. Mit den Hilfsgütern konnten einige Menschen, die alles verloren haben, mit dem Nötigsten versorgt werden. Er denkt aber auch an die unzähligen Lebensmittel- und Hygienepakete aus Weinheim für Menschen in der Ukraine und in Armenien. „Diese Pakete werden nach wie vor dringend benötigt und zeigen den Menschen, dass wir sie nicht vergessen“, so Henschke. Und natürlich denkt er ganz besonders an Anita, die mit ihren fünf Kindern und drei Enkeln dieses Jahr wohl ein ganz anderes Weihnachten in ihrem neuen „Containerhaus“ erleben durfte, das als Mitmachprojekt in Weinheim ausgebaut wurde.

Nächste Woche geht es weiter

Die im Oktober gepackten Lebensmittelpakete haben dank der kontinuierlichen Hilfstransporte von Global Aid Network (GAiN), eine Hilfsorganisation, mit der THAT’s WHYnheim zusammenarbeitet, in die Krisenregionen der Welt inzwischen ihr Ziel erreicht und konnten an die Menschen vor Ort verteilt werden. Ende Januar werden in der Sporthalle der Johann-Sebastian-Bach-Schule die nächsten Lebensmittelpakete gepackt. Sogar zwischen den Jahren wurden dort fleißig Kleider sortiert und Pakete befüllt. Jetzt, in der ersten Januar-Woche, bleibt die Sammelstelle zwar geschlossen, ab dem 8. Januar geht es zu den gewohnten Zeiten weiter.