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Birkenau: Wie kommt die Kuh auf's Dach?

Was ist denn da los? Hans-Dieter Djürken war zur rechten Zeit am rechten Ort und fotografierte den ungewöhnlichen Ausflug eines Rindviehs auf sein Schuppendach.

Auch für Rinder gilt: "Sie können hier nicht parken!" Foto: Privat
Auch für Rinder gilt: "Sie können hier nicht parken!"

War sie auf der Suche nach einem besonders leckeren Pflänzchen? Oder wollte sie bloß die Aussicht genießen? Was die Kuh bewog, auf das Dach der Gartenhütte in Birkenau zu klettern, wird wohl ihr Geheimnis bleiben.

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WNOZ-Leser Hans-Dieter Djürken hörte ein Poltern und sah aus dem Fenster. Er staunte nicht schlecht, als er in das verwirrte Gesicht des Rindviehs blickte, das ihn von seinem Standpunkt in luftiger Höhe ratlos anblinzelte. „So etwas ist hier noch nicht passiert“, sagt der Birkenauer, der nicht lange überlegte und schnell sein Handy holte. Er ist den Anblick diverser Paarhufer gewöhnt, denn regelmäßig grasen Schafe auf dem steilen Ausläufer des Tannenbuckels, den er von seinem Garten aus sieht.

Auch an diesem Tag weidete hier eine kleine Herde. Doch die Kuh und ihr Kälbchen waren offenbar auf anderes aus, und für einen Moment befürchtete der Gartenbesitzer, dass das Jungtier seiner Mutter Gesellschaft leisten und ebenfalls den Aufstieg wagen würde.

Nicht nur der Statiker der Gartenhütte hat ganze Arbeit geleistet, auch die Dachpappe wurde fachgerecht verlegt. Findet anscheinend auch die Kuh. Foto: Privat
Nicht nur der Statiker der Gartenhütte hat ganze Arbeit geleistet, auch die Dachpappe wurde fachgerecht verlegt. Findet anscheinend auch die Kuh.

Den Rückwärtsgang eingelegt

Doch der kleine Bulle entschied sich, doch lieber unten zu bleiben – immerhin, das Dach des Anbaus ist an der niedrigsten Stelle etwa 50 Zentimeter über dem Boden, und Djürken hätte nicht gedacht, dass es zum Klettern einladen würde.

Glücklicherweise hielt das hölzerne Dach dem nicht unbeträchtlichen Gewicht des Wiederkäuers Stand. Oben angekommen, grübelte die Kuh noch einige Augenblicke, blickte über den Dachfirst, und Djürken sah es schon fast hinter ihrer Stirn arbeiten.

Dann trat sie den Rückzug an, berichtet er: „Sie hat den Rückwärtsgang eingelegt und ist vorsichtig wieder vom Dach heruntergestiegen.“ Unverletzt kam sie wieder auf dem sicheren Boden an. Wenig später wurde es dunkel, und der Anwohner inspizierte anderntags das Schuppendach: Es gab weder Risse noch Löcher, alles war intakt. Die Konstruktion hatte die Begegnung ebenso unbeschadet überstanden wie die Besucherin. Diese zog es übrigens vor, über ihr Abenteuer den Mantel des Schweigens zu breiten und äußerte sich auch auf Nachfrage nicht dazu.