Fürth

Die Theatergruppe des SV Fürth vor der Premiere ihres 28. Stücks

Die Schauspieler des SV Fürth bereiten die neue Spielzeit mit dem Stück „Der Urlaubsmuffel“ vor. Ein Probenbesuch. Es gibt noch Restkarten.

Urlaubsreise oder Balkonien? Die Theatergruppe des SV Fürth nimmt sich dieser Frage an und probt derzeit intensiv für das neue Stück. Foto: Katrin Oeldorf
Urlaubsreise oder Balkonien? Die Theatergruppe des SV Fürth nimmt sich dieser Frage an und probt derzeit intensiv für das neue Stück.

Fürth. Zunächst einmal herrscht reges Treiben nicht auf, sondern vor der Bühne: Die Mitglieder der Theatergruppe des SV Fürth haben Westen, Hemden, Blusen, Hosen, Röcke und jede Menge Accessoires dabei. Diese werden anprobiert und auf Bühnentauglichkeit getestet. „Wie findet ihr das?“ Das ist eine mehrfach gestellte Frage. So entsteht im Rahmen der Proben – mittlerweile sind es drei pro Woche – das Outfit für die kommende Theatersaison.

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An diesem Tag sind es anderthalb Wochen bis zur Premiere des neuen Stücks „Der Urlaubsmuffel“. Und zu einer gelungenen Inszenierung gehören, neben den schauspielerischen Aspekten und dem Bühnenbild, auch die entsprechenden Kostüme. Alles ist im Werden.

Wenig später stehen die Akteure auf der Bühne und beginnen mit der eigentlichen Probe. Schnell ist klar: An Wortwitz und Situationskomik mangelt es auch dem mittlerweile 28. Stück der Theatergruppe des SV Fürth nicht, die seit etlichen Jahren eine offizielle Abteilung des Sport- und Kulturvereins ist.

Diesmal wird auf äußerst unterhaltsame und skurrile Art die Frage verhandelt, ob ein Urlaub in fernen Ländern tatsächlich besser ist, als zuhause die Zeit zu genießen. Die Meinungen dazu sind geteilt. Die Autorin der Komödie, Beate Irmisch, lässt die diesbezüglichen Trennlinien mitten durch Familien verlaufen. Das sorgt für Zündstoff und wird nicht nur dem Publikum Freude bereiten.

Der lange Weg bis zur Aufführung

Immer wieder kommen die Akteure bei den Proben selbst ins Lachen. Sei es, weil Kleinigkeiten schiefgehen, oder, weil ihnen gerade wieder ein Detail eingefallen ist, das die aktuelle Szene noch origineller macht. „Man muss Spaß daran haben, sonst wird die ganze Probenarbeit schnell zum Stress“, verraten die SV-Schauspieler. Ihnen ist anzumerken, dass sie viel Freude an diesem „Stress“ haben.

Seit April probt die neunköpfige Gruppe für das neue Stück. Die Arbeit beginnt aber noch früher. Quasi direkt nach dem Ende der Spielzeit 2022 mit acht ausverkauften Vorstellungen startete die Suche nach einem neuen Stück. Die Kataloge der Verlage wurden gesichtet, Textproben gelesen, Musterexemplare bestellt. Eine zeitaufwendige Arbeit, die im Wesentlichen Abteilungsleiterin Renate Fuhr und Dagmar Zeiß geleistet haben.

Schließlich fiel die Wahl auf die in drei Akte aufgeteilte Komödie, die der Theaterverlag Rieder anbietet. Es folgten die Verteilung der Rollen und die ersten Leseproben. Bei denen geht es darum, ein Gefühl für das Stück und die Rollen zu bekommen – und auch bereits darum, die eigenen Nuancen einzubringen. Denn auch in „Der Urlaubsmuffel“ fließt wieder einiges Lokalkolorit ein – und natürlich die „Ourewäller“ Mundart.

Rund zehn Tage vor der Premiere mischt sich bei der Probenarbeit der nötige Ernst mit der allgemeinen Lockerheit. Die Textsicherheit ist das eine – notfalls helfen die Souffleusen Maria Kronshage und Marianne Berg. Das andere ist die Szenerie auf der Bühne. Gerade wenn sich dort mehrere Personen gleichzeitig aufhalten, wird eine regelrechte Choreografie erarbeitet. „Stell dich mal lieber dahin“ oder „Lauf besser in diese Richtung“ raten sich die Schauspieler gegenseitig. Die Theatergruppe des SV Fürth hat keinen Regisseur, die Inszenierung ist Gemeinschaftsarbeit. Die gegenseitigen Rat- und Vorschläge werden gerne angenommen.

Eine harmonische Gruppe

„Wir sind eine tolle, harmonische Gruppe“, sagt Renate Fuhr. Seit 1992 gibt es abendfüllende Theaterstücke beim SV Fürth, manche der Akteure sind (fast) von Beginn an dabei, andere haben in den letzten Jahren Erfahrungen gesammelt. Jeder einzelne bringt sich in die Regiearbeit auf seine spezielle Art ein.

Und so werden mit herrlich viel Spaß an der Sache die Wendungen und Verwicklungen inszeniert, die den Urlaubsmuffel am Ende vielleicht bekehren werden. Oder läuft es etwa auf das genaue Gegenteil hinaus? Zu viel verraten werden soll an dieser Stelle noch nicht. Nur das: Das Publikum darf sich auf einen fröhlichen Abend freuen, der Slapstick ebenso zu bieten hat, wie Klamauk, aber auch tiefsinnigeren Humor.

Ein kleiner Tipp: Für ein paar der acht Vorstellungen gibt es noch Restkarten!