Fürth

Diesen Jahrgang wird die Fürther Heinrich-Böll-Schule vermissen

110 Schüler verlassen die integrierte Gesamtschule. Ein Großteil davon geht mit der Empfehlung für eine gymnasiale Oberstufe. Aber nicht nur deshalb holen sich die Schüler bei der Entlassfeier jede Menge Lob ab.

Stufenleiterin Astrid Schulze Icking und Schulleiter Alexander Hauptmann verabschiedeten den Abschlussjahrgang 2022/23. Foto: Marco Schilling
Stufenleiterin Astrid Schulze Icking und Schulleiter Alexander Hauptmann verabschiedeten den Abschlussjahrgang 2022/23.

Eine lange aber auch lehrreiche Zeit liegt hinter den Abgängern der Heinrich-Böll-Schule (HBS). Durch das System der integrierten Gesamtschule hatten Haupt- und Realschüler, aber auch Gymnasiasten allen Grund zum Feiern. Hierzu hatten sie allesamt bei der Abschlussfeier in der vorletzten Schulwoche die Gelegenheit.

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Den Anfang machte an diesem Abend die Stufenleiterin Astrid Schulze Icking, die von den hervorragenden Qualifikationen und dem sozialen Engagement der Jugendlichen berichtete. Dieses stehe im Widerspruch zu dem weit verbreiteten Glauben von den faulen und unhöflichen Teenagern. An der HBS erlebe man keineswegs eine „verlorene Generation“, sondern „zugewandte, kommunikative, interessierte und neugierige Jugendliche“, berichtet Schulze Icking weiter. Sie bedankte sich, wie so viele an diesem Abend bei den Eltern für ihre Unterstützung und bei den Lehren für ihr pädagogisches Know-how.

Anschließend begrüßte Schulleiter Alexander Hauptmann unter anderem den Fürther Bürgermeister Volker Oehlenschläger und Schulpfarrerin Barbara Holzapfel-Hessemann. Aber natürlich grüßte er die Abgänger seiner Schule besonders herzlich. Er erinnerte sie an die Werte des Namensgebers der Schule, Heinrich Böll, der Schriftsteller hatte sich zu seinen Lebzeiten vor allem die Zivilcourage und den Humanismus auf die Fahne geschrieben.

Zwischen den Reden präsentierten der Schulchor und die Schulband einige ihrer Stücke, aber auch die Musiklehrerinnen Janine Erbach und Sabrina Keller sangen einige Werke für das Publikum.

Verantwortung übernehmen

Die Schulpfarrerin und Seelsorgerin Barbara Holzapfel-Hessemann wünschte ihren nun ehemaligen Schützlingen „Gottes Segen“ auf ihrem weiteren beruflichen und persönlichen Weg, bevor sich der Bürgermeister Oehlenschlager an die Schüler richtete. Er verglich den erlangten Abschluss mit der Führerscheinprüfung. Die Schüler seinen jetzt in Besitz der Kompetenzen, die sie bräuchten, um Verantwortung für ihr eigenes Handeln und wichtige Entscheidungen übernehmen zu können. Es sei allerdings auch nicht weiter schlimm, wenn es mal zu „Dellen“ oder „Kratzern im Lack“ kommen würde, daran müsse man nicht verzweifeln, sondern optimistisch und beharrlich weitermachen .

Vor dem Höhepunkt der Zeugnisvergabe skizzierten vier der Abgänger selbst ihre Schulzeit an der HBS, die für sie alle in guter Erinnerung bleiben wird.

Wie diese Zeit für die Lehrer gewesen ist, berichtete Dr. Thomas Hunsicker. Er bezog sich in seiner Rede vordergründig auf den Unterschied zwischen „Lernen“ und „Wissen“. Durch das Lernen schaffe man das Fundament des Wissens. Dies befähige einen dazu, neu zu denken, kritisch zu hinterfragen und sich mit Problematiken auseinander zusetzen. Alles in allem stellte Hunsicker fest, dass dieser Jahrgang den Lehrern besonder fehlen werde.

110 Abgänger

Nun wurde es offiziell. Den Schülern wurden ihre Zeugnisse feierlich überreicht. Darunter neun Hauptschulabschlüsse, 16 Qualifizierte Hauptschulabschlüsse, 28 Realschulabschlüsse, 44 Qualifizierte Realschulabschlüsse und 33 direkte Versetzungen in die gymnasiale Oberstufe. Das bedeutet, dass sich insgesamt 77 Schüler für den weiteren Weg auf einem Gymnasium qualifizieren konnten.

Von den 110 Schulabgängern wurde Timo Adler für den besten Hauptschulabschluss, Viktor Bletz für den besten Realschulabschluss und Liliana Teichert für das beste Zeugnis für den direkten Übergang aufs Gymnasium geehrt.

Des Weiteren wurden die Schulsprecher Marlon Blessing, Atilla Gücüyener und Marc Reinhard für ihren Einsatz in der sehr aktiven Schülervertretung und wichtigen schulinternen Gremien ausgezeichnet.

Im Anschluss konnten Eltern, Lehrer und Schüler den Abend bei einem Glas Sekt ausklingen lassen und waren sichtlich zufrieden mit der vergangenen Zeit, die von vielen Schülern als durchweg positiv empfunden wurde. Auch die Eltern konnten stolz auf ihre Kinder sein, die sich nun alle auf unterschiedliche Wege freuen und vorbereiten können.