Fürth

Durch das Odenwaldorado fahren

Mountainbike-Tag: 145 Teilnehmer erleben auf vier Routen, wie prädestiniert die Region für diese boomende Freizeitbeschäftigung ist.

Start auf die Langstrecke: Insgesamt 145 Teilnehmer gingen vom Sparkassenparkplatz aus auf die vier angebotenen, geführten und markierten Routen. Foto: Ernst Lotz
Start auf die Langstrecke: Insgesamt 145 Teilnehmer gingen vom Sparkassenparkplatz aus auf die vier angebotenen, geführten und markierten Routen.

Als die Teilnehmer an der Familientour auf der Strecke sind, machen sich die Helfer am Anmeldestand ans Nachzählen. Am Ende kommen sie auf 145 gemeldete Teilnehmer beim Mountainbike-Tag am Samstag in Fürth. „Das ist ein Rekord“, sagt Manuela Fabiano. Bei ihr sind die organisatorischen Fäden im Rathaus zusammengelaufen. Einen Großteil der Vorbereitung hat aber ein ehrenamtliches Team gestemmt. Viele von dessen Mitgliedern sind jetzt als Guides bei den vier Touren rund um die Weschnitztalgemeinde dabei, andere bestücken und betreuen die Verpflegungsstände auf den Strecken.

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Es steckt viel Arbeit in der Organisation dieses Ereignisses. Auch wenn das Organisationsteam und die Gemeinde inzwischen Erfahrung haben: Zum zehnten Mal hat der Mountainbike-Tag der Metropolregion Rhein-Neckar in Fürth stattgefunden. Anlass für Bürgermeister Volker Oehlenschläger, vor dem ersten Start des Tages – den auf die Langstrecke – die Helfer zu würdigen, die bereits etliche Jahre mit dabei sind. „Die große Konstante ist Peter Bormuth“, sagt er. Das Vorstandsmitglied des SV Fürth ist von der ersten Auflage an für die Planung der Strecken zuständig. Auch für den vergangenen Samstag hatte er wieder landschaftlich attraktive und anspruchsvolle Routen ausgewählt.

Der Landrat ist mit dabei

Das bestätigt Oehlenschläger, während er sich in den Sattel schwingt. Der Bürgermeister ist selbst Mountainbiker und auch einer der insgesamt 22 Guides. Mit dabei hat er in diesem Jahr Landrat Christian Engelhardt. Dieser nimmt die 29 Kilometer lange Mittelstrecke mit Oehlenschläger in Angriff, die über die Tromm und um den Wagenberg zurück in die Fürther Ortsmitte führt. 53 Starter haben sich für diese Variante entschieden.

Vier mehr haben sich für die Langstrecke gemeldet. Sie radeln zunächst ebenfalls auf die Tromm, dann geht es noch ein Stück weiter in den Überwald hinein, der Siegfriedbrunnen bei Gras-Ellenbach und der Kahlberg auf der Wegscheide sind Wegmarken. Über 42 Kilometer und 1040 Höhenmeter werden sie am Ende in den Beinen haben.

Zwei Gruppen geehrt

Nicht ganz so weit haben es die Teilnehmer an der Trial-Tour. Allerdings bekommen sie es mit sehr anspruchsvollem Gelände mit steilen Steigungen und Abfahrten zu tun. „Das ist für die, die es richtig krachen lassen wollen“, hatte Oehlenschläger bei der Präsentation gesagt. 26 ausgesprochene Mountainbike-Könner machen sich mit den Guides auf diese Strecke.

Kaum sind sie vom Sparkassenparkplatz in die Hauptstraße eingebogen, geht es für die neun Teilnehmer an der Familienstrecke los. Unter ihnen sind auch Kinder, die mit ihren Eltern die acht Kilometer über Ellenbach, das Kapp und Krumbach in Angriff nehmen.

„Die kleinen Radler bekommen am Ende ein Eis, eine Medaille und eine Urkunde“, verrät Manuela Fabiano. Ansonsten werden beim Mountainbike-Tag eigentlich keine Preise verteilt. Eigentlich. Zur zehnten Auflage gibt es eine Ausnahme: Erstmals ist ein Preis für die größte Gruppe ausgelobt, die gemeinsam auf eine der Strecken geht. Allerdings musste man sich dafür online angemeldet und einem Team angeschlossen haben. Am Ende gab es zwei „Sieger“: den Stammtisch „Oaner in de Kron“ aus Fürth und das SCM-Biketeam aus Mörlenbach mit jeweils vier Startern. Beide Mannschaften erhielten einen Präsentkorb, die einzelnen Mitglieder jeweils zwei Karten für das Kino-Open-Air auf der Burg Lindenfels. Das wird von der Sparkassenstiftung Starkenburg ausgerichtet, die von Beginn an auch ein Partner der Gemeinde Fürth beim Mountainbike-Tag ist.

Für die hat Sicherheit oberste Priorität: Helme sind Pflicht, die Beachtung der Straßenverkehrsordnung sowieso. Die Fahrer werden daran erinnert, auf andere und auf sich selbst Rücksicht zu nehmen. Es geht darum, ein angemessenes Tempo zu wählen. Für alle Fälle ist die DRK-Ortsvereinigung Fürth vor Ort, unterstützt von der OV Hammelbach mit deren geländegängigem Quad, das als „Besenwagen“ dient. Auch hier ist die Vorbereitung akribisch: Spezielle „Hilfszonen“ sind entlang der Routen ausgewiesen, an welche das Rote Kreuz im Notfall gerufen werden kann. In der Hoffnung, dass sie nicht gebraucht werden. „In den vergangenen Jahren war es immer ruhig“, sagt Dietmar Knapp vom DRK Fürth. Diesmal soll es auch so sein.

Landschaftliche Reize

Inzwischen hat sich das geschäftige Treiben, das kurz vorher im Start-/Zielbereich herrschte, gelegt. Die fast 150 Mountainbiker, die eben noch ihre Ausrüstung kontrollierten, Startnummern anbrachten, Verpflegung fassten und fachsimpelten, sind auf den Strecken. Zeit, die erste Bilanz zu ziehen. Für den neuerlichen Anstieg der Teilnehmerzahl hat Manuela Fabiano – neben dem idealen Wetter – vor allem zwei Erklärungen: „Diese Sportart boomt und unser Organisationsteam hat sich in den vergangenen Jahren einen sehr guten Ruf erarbeitet.“ Neben dem SV Fürth sind darin unter anderem Mitglieder des Motorsportclubs, des SC Fahrenbach und der lose organisierten Mountainbikefreunde von „Odenwaldorado“ vertreten.

Dieser Name erklärt auch ein wichtiges Anliegen der Veranstaltung: Werbung für eine herausragdende Mountainbike-Destination machen. Deshalb sind die Strecken bewusst auch so angelegt, dass die landschaftlichen Reize und Sehenswürdigkeiten des Vorderen Odenwaldes zur Geltung kommen – diesmal unter anderem der neue Trommturm.

Moderator Volker Bitsch von der Gemeinde zitiert dazu einen Spruch, der bei einer zurückliegenden Auflage gefallen ist: „Wenn es das Mountainbike noch nicht gegeben hätte, wäre es im Odenwald erfunden worden.“