Wald-Michelbach

Großes Defizit bei den Kindergärten

Bürgermeister Dr. Sascha Weber erläutert dem Jugend-, Sozial-, Kultur- und Seniorenausschuss die wichtigsten Punkte aus dem Haushaltsplan 2024: Das Kindergarten-Budget hat erneut ein Rekorddefizit. Dafür nennt er Gründe.

Die Kindertagesstätte Glückszauber. Durch den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz besuchen inzwischen 90 Prozent eines Jahrgangs in Wald-Michelbach eine Kita. Foto: Fritz Kopetzky
Die Kindertagesstätte Glückszauber. Durch den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz besuchen inzwischen 90 Prozent eines Jahrgangs in Wald-Michelbach eine Kita.

Bürgermeister Dr. Sascha Weber erläuterte dem Jugend-, Sozial-, Kultur- und Seniorenausschuss in dessen vergangener Sitzung die wichtigsten Punkte aus dem Haushaltsplan 2024. Ein gewichtiger Punkt sind die Kindergärten, die inklusive der konfessionellen Einrichtungen, jedes Jahr über drei Millionen Euro Defizit bedeuten.

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Das Kindergarten-Budget produziert jedes Jahr Rekorddefizite, bedauerte Weber. Das läge aber nicht an Versäumnissen der Gemeinde, sondern weil Bund und Land mit immer mehr Vorschriften um die Ecke kämen. Er hofft nun, dass mehr Kosten übernommen werden. Durch den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz besuchen inzwischen 90 Prozent eines Jahrgangs die Kita. Dazu kommen Zuzüge und geburtenstärkere Jahrgänge.

Kostentreibende Faktoren

Mehr Plätze bedeuten wiederum auch mehr Personalbedarf. Außerdem müssen die Gruppen aufgrund bestimmter Anforderungen kleiner werden. Vorgaben baulicher Art komplettieren die kostentreibenden Faktoren. Allein zwei Millionen Euro Defizit weist der aktuelle Haushalt für die eigenen Kindergärten auf. Dazu kommen noch die die Zuschüsse für die konfessionellen, zwar nicht ganz so hoch, aber auch über 1 Millionen Euro. Investiert wird daneben in die „Hardware“ in Form von Spielgeräten.

Umzug des Geo-Infozentrums

Weber ging unter anderem auch auf die Aktivitäten bei der Grube Ludwig und im Heimatmuseum ein. In dieses zieht bald auch das Geo-Infozentrum Aschbach um. Diese Aktion wird gerade vorbereitet. Denn die Förderung am bisherigen Standort ist ausgelaufen, erklärte er. Auch ist das Geo-Infozentrum personell schwierig zu stemmen. Die Konzentration in der Ortsmitte soll außerdem bewirken, dass die Frequenz höher wird.

Online-Bibliothek ist kostenlos

Der Bürgermeister hob hervor, dass die seit November bestehende Mitgliedschaft in der Metropolbibliothek Rhein-Neckar viele Vorteile für die Bürger mit sich bringt. Bis 18 Jahre können in einer riesigen Online-Bücherei kostenlos E-Paper und E-Books ausgeliehen werden. Für Erwachsene fällt ein relativ geringer Jahresbeitrag an.

Gastgeberrolle wahrnehmen

Bei der Heimatpflege ist das Verschwisterungsbudget in diesem Jahr etwas höher als sonst, berichtete der Rathauschef. Grund: Wald-Michelbach ist Gastgeber des Treffens mit den Freunden aus Hassocks und Montmirail am Heimatfest-Wochenende im Juli. Er rief gleichzeitig die Gemeindevertreter dazu auf, sich als Gastgeber zur Verfügung zu stellen.

Die Senioren können bei ihren Unternehmungen auf die Gemeinde zählen. Zwei Mal im Jahr werden sie eingeladen. Zum einen zur Weihnachtsfeier, zum anderen zum Ausflug. Jedes Mal sind um die 300 bis 400 Personen dabei. Die nächste Tour ist im Mai geplant. Es soll wieder eine Schifffahrt mit zwischenzeitlichen Landgang geben, verriet Weber.

Eintrittspreis für Waldschwimmbad stabil

Die Sportvereine werden jedes Jahr mit einer hohen Förderung bedacht. Dazu zählt auch die Unterhaltung von gemeindlichen Hallen und Sportplätzen. Nicht zu vergessen das Waldschwimmbad. Es produziert zwar jährlich eine Viertelmillion Miese, „aber das ist es uns wert“. Die Eintrittspreise werden auch 2024 wieder stabil bleiben, bekräftigte Weber.

Die meisten Maßnahmen aus dem Swim-Förderprogramm sind zwischenzeitlich abgeschlossen. Am Ende der Saison will man Bilanz ziehen, inwieweit diese zur Energieeinsparung beitragen haben und dann ein eventuelles weiteres Vorgehen beraten. Entsprechendes hatte man in einer Gemeindevertreter-Sitzung beschlossen.

Michelbus: Ausschreibung steht bevor

Eine Erfolgsgeschichte ist der gemeindliche Michelbus, der (fast) alle Ortsteile und Weiler im Rufbussystem bedient. Dieses Jahr steht die Ausschreibung für den Weiterbetrieb an, blickte das Gemeindeoberhaupt nach vorn. Er erläuterte dem Ausschuss auch die laufenden Kosten beim Unterhalt der Dorfgemeinschaftshäuser.

Maximalzuschuss kommt zum Tragen

Bei der Zukunftsoffensive Überwald (ZKÜ) sind jetzt anfängliche und zwischenzeitliche Förderungen weggefallen. Deshalb kommt jetzt für Wald-Michelbach, Grasellenbach und Abtsteinach der bereits vor ein paar Jahren vereinbarte Maximalzuschuss zum Tragen, der schon im Haushalt 2024 eingepreist ist. Weitergeführt wird die gut angenommene Rentenberatung im Rathaus. Wald-Michelbach ist im Kreis eine der wenigen Kommunen, die eine solche noch anbieten, freute er sich.