Konzert

Tyrant Eyes rockt in Weiher mit Rums und Malle-Sascha

Die Weschnitztaler Hardrocker sorgen in der Live Music Hall für einen energiegeladenen Abend. Betreiber Piwko blickt zuversichtlich nach vorne, will das ein oder anderen in dem Club aber anpassen.

Tyrant Eyes aus dem Weschnitztal stehen seit 30 Jahren auf der Bühne. Am Samstag lieferten sie in der Weiherer „Hall“ eine energiegeladene Jubiläumsshow. Foto: Philipp Reimer Fotografie
Tyrant Eyes aus dem Weschnitztal stehen seit 30 Jahren auf der Bühne. Am Samstag lieferten sie in der Weiherer „Hall“ eine energiegeladene Jubiläumsshow.

Es war ein Jahresabschluss mit Rums. Aber er war würdig und macht vor allem Carsten Piwko fürs neue Jahr großen Mut. „Die Leute haben Bock und damit können wir gut arbeiten. Darauf können wir aufbauen“, so der Betreiber der Live Music Hall in Weiher, in der am Samstagabend die Band Tyrant Eyes ihr großes Jubiläumskonzert gab.

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Nahezu ausverkauft war der Club im Ortsteil von Mörlenbach, das Team um Piwko rödelte mit sechs Helfern. Und ihnen ist der Veranstalter und Organisator überaus dankbar. „Meine Leute sind motiviert, das macht dann schon Spaß“, war der Chef voll des Lobes. Piwko hat sich mit seinem Laden, dank seines gut aufgestellten Teams und der vielen treuen Gäste, nach Corona wieder „berappelt“, wie er sagt.

Denn zur Erinnerung: Die 10 000 Euro Soforthilfe waren damals nur ein Tropfen auf den heißen Stein und reichten gerade einmal aus, die laufenden Kosten der Live Music Hall wenige Monate zu tragen. Mit rund 4000 Euro im Monat hatte Betreiber Piwko seine finanzielle Last beziffert. „In diesem Jahr hatten wir viele Veranstaltungen. Wer aber viel macht, der muss auch viel bezahlen.“

Die Kräfte bündeln

Reich werde man nicht werden, sagt Piwko. Aber die Situation sieht wieder besser aus. Man habe gelernt, dass man jedes Jahr aufs Neue analysieren und sich entsprechend anpassen und ausrichten müsse. Will heißen: Bei weiter steigenden Preisen wird sich auch in der Live Musik Hall künftig etwas ändern. Denn die Getränkepreise für die Gäste weiter anziehen, das will der Hall-Betreiber nicht. „Daran machen die Leute ja schließlich fest, ob sie sich einen Ausflug gönnen oder nicht. Und den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen, das steht mir fern.“

Doch auch Carsten Piwko wird den Mehrwertsteuer-Anstieg spüren, sagt er. Daher will er 2024 mit sicherem Geld planen, wie er es nennt. „Wir werden uns dann mehr auf die größeren Veranstaltungen konzentrieren. Kraft und Energie bündeln und kleinere Veranstaltungen nicht immer ausrichten.“ Man brauche einfach eine sichere Bank.

„Die Party des Jahres“

So wie den Auftritt von Tyrant Eyes, beispielsweise. Energiegeladen riss die Gruppe am Samstag die Hütte ab. Heavy Metal vom Feinsten. Und der „Malle-Sascha“ war mit am Start. „Es war die Party des Jahres“, sollte es später auf der Bandwebsite heißen. Voll zufrieden waren also auch die Odenwälder Musiker mit ihrem Abend. Für die Hall war es zugleich eine riesige „Wiedersehensparty“. Hier feierten Menschen, die schon lange nicht mehr in Weiher waren. Tyrant Eyes also als wahrer Kassenschlager. Das waren Sänger Uwe Johann, die Gitarristen Marcus Amend und Stefan Kowalski, Bassist Michael Apfel, Sascha Tilger an den Drums und Michael Mann am Keyboard. 30 Jahre Bandgeschichte galt es zu feiern. Natürlich auch mit den Kulthits „Timebomb“, „Green Tiny Monster“ und der deutschsprachigen Metal-Ballade „Friendship“.

Als Special Guest rockte am Samstag Sascha Winkels (rechts) mit den Jungs von Tyrant Eyes. Foto: Philipp Reimer Fotografie
Als Special Guest rockte am Samstag Sascha Winkels (rechts) mit den Jungs von Tyrant Eyes.

Malle-Sascha, das ist Sascha Winkels, der mit seiner Lebenspartnerin Deniz Gülpen und deren Tochter Kiana aus dem TV-Format „Goodbye Deutschland!“ bekannt ist. Die Familie ist nach Mallorca ausgewandert.

Nun aber rockte der Wahl-Mallorquiner mit den Odenwäldern. Und das passte. Denn auch Winkler macht seit 30 Jahren Musik. Punk, Hardcore, Metal – die musikalische Vita von Sascha Winkels ist vielfältig.

Glücklicher Gewinner

Die Fusion gelang problemlos. Die Endorphine liefen über. Und zu gewinnen gabs auch etwas: eine Reise auf die Baleareninsel. Der Gewinner überschlug sich beinahe vor Freude. „Da hats genau den Richtigen erwischt“, freute sich Carsten Piwko mit seinem Gast. Ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Sonne satt statt Wald-Romantik.

Für die Vorband am Samstag, Twisted Fusion, war es der erste große Auftritt, meint Piwko. Auch mit ihnen ist der Veranstalter mehr als zufrieden. Gerne wird er auch weiterhin Newcomern eine Bühne bieten, aber das jeweilige Konzept müsse eben stimmen.