Steinbachwiesen Open Air

"Tyrant Eyes": Vorfreude auf das große Festival in Fürth

Ein Gespräch mit der Mörlenbacher Band „Tyrant Eyes“ über das Steinbachwiesen Open Air, ein neues Album und ihre Rolle als Vorband.

Sascha Tilger ist Drummer bei "Tyrant Eyes" - und freut sich schon auf seinen Auftritt beim Steinbachwiesen-Open-Air in Fürth. Foto: Florian Senger
Sascha Tilger ist Drummer bei "Tyrant Eyes" - und freut sich schon auf seinen Auftritt beim Steinbachwiesen-Open-Air in Fürth.

Sommerzeit heißt Festival-Zeit und jede Menge Open-Air-Konzerte. Allein im vergangenen Jahr strömten insgesamt mehr als 750.000 Besucher zu den großen Open-Air-Events wie „Rock am Ring“, „Deichbrand“ oder „Wacken“, um nur einige bekannte Festivals zu nennen. Neben all den Ankündigungen und Kritiken über deutschlandweit und international bekannte Bands, werden oft die Vorgruppen vergessen. Zumal diese, im Fachjargon als „Support“ bezeichneten Musiker, weit mehr leisten müssen als die Zeit bis zum Hauptact mit ein paar Songs zu überbrücken. Auch sie müssen mit ihrem Equipment anreisen, es aufbauen und den Soundcheck machen. Dafür bekommen sie in der Regel, außer einer Aufwandsentschädigung, keine Gage. Hinzu kommt mitunter die spürbare Ungeduld des Publikums, das dem Hauptact entgegenfiebert.

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Unsere Redaktion sprach mit einer Vorgruppe, die weit davon entfernt ist, sich als Lückenbüßer zu fühlen. Die Mörlenbacher Heavy-Metal-Band „Tyrent Eyes“ wird in diesem Jahr zum dritten Mal beim Steinbachwiesen-Festival den Support für „Stahlzeit“ bilden. Gegründet wurde sie vor 30 Jahren nach der Auflösung der Gruppe „Dragonsfire“. Eigentlich muss man sie hier in der Region nicht groß vorstellen, denn sie hat sich ebenso als Main-Act wie als Vorgruppe von Größen wie „Saxon“, „Grave Digger“ oder „Nevermore“ und nicht zuletzt mit ihrem unverwechselbaren Sound in der Metal-Szene einen Namen gemacht. 2021 wurde die ausgeschiedene Sängerin Lydia Sprengard durch den neuen Frontsänger Daniel Freund ersetzt.

Bevor Stahlzeit beim Steinbachwiesen-Open-Air die Bühne betritt, heizt die Mörlenbacher Band "Tyrent Eyes" dem Publikum in Fürth ein. Foto: Fritz Kopetzky
Bevor Stahlzeit beim Steinbachwiesen-Open-Air die Bühne betritt, heizt die Mörlenbacher Band "Tyrent Eyes" dem Publikum in Fürth ein.

Nach dem vierten Album “Heptameron” im Jahr 2017 ist jetzt Album Nummer Fünf im Entstehen. Daher war es nicht einfach, alle sechs Musiker zusammen zum Interview zu treffen, da sie sich im Wechsel für Aufnahmen in einem Karlsruher Tonstudio befinden. Zudem haben alle, neben der Musik, noch bürgerliche Berufe und nicht zuletzt Familie. So treffen wir als Vertreter für die Band Michael Apfel und Sascha Tilger, die beiden Männer, die mit Bass und Schlagzeug die Basis bilden. Wie fühlen sie sich beim Steinbachwiesen-Open-Air als Stimmungsanheizer für „Stahlzeit“? „So sehen wir uns keineswegs“, antwortet Schlagzeuger Sascha Tilger. „Im Gegenteil, wir freuen uns, dass wir Anfang August schon zum dritten Mal vor mehr als zweitausend Zuschauer spielen dürfen. Zudem haben wir hier in der Region eine Fangruppe, die auch unseretwegen kommt und durchaus nach Zugaben ruft.“

Sind sie nach ihrem wiederholten Supporting mit der Rammstein-Tribute-Gruppe befreundet? „Das wäre zu viel gesagt“, meint Michael Apfel, "aber es kommt schon mal vor, dass der ein oder andere Musiker von Stahlzeit vor dem Konzert bei uns kurz vorbeikommt, um Hallo zu sagen“. Andere Gigs sind für die Mörlenbacher Metaller, abgesehen von dem traditionellen Weihnachtskonzert in der Live-Music-Hall in Weiher, zur Zeit „überschaubar“. Das liegt daran, dass sich keiner von ihnen groß um neue Auftritte kümmern konnte. Denn seit Beginn des Jahres hat das neue Album Vorrang. „Wir haben noch nie innerhalb eines halben Jahres so viele neue Songs geschrieben“, so Tilger.

Wie das mit den Ideen so läuft und in die Tat umgesetzt wird? „Mal hat einer von uns eine Eingebung und kommt schon mit Melodie und Text, dann müssen wir gemeinsam noch Harmonie und Rhythmus finden“. Dem einen liegen eben die Lyrics, der andere hat seine Stärken im Rhythmischen. „Viele unserer Titel stammen von unserem Gitarristen Markus Amend, der fast bei allen Stücken für die Songstrukturen zuständig ist“, erzählt Bassist Michael Apfel. Acht bis zehn Tracks sind für das neue Album geplant. Und mit dem lateinischen Begriff „Verum“ für „Wahrheit“ gibt es auch schon einen Arbeitstitel. „Ob wir beim Weihnachtskonzert in der Hall schon Kostproben aus dem neuen Album spielen, ist noch nicht raus“, betont Sascha Tilger. Allerdings wird es spätestens Anfang 2024 ein Release-Konzert geben. Doch im Moment freuen sich die Jungs von „Tyrent Eyes“ auf die Steinbachwiesen am 5. August und vor allem auf das erfahrungsgemäß tolle Publikum.

Tickets für das Konzert am 5. August beim Steinbachwiesen-Openair gibt es unter www.steinbachwiesen-open-air.de/tickets